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Würzburg
Kugelbombe explodierte in Würzburg: Betroffene berichten über den Schock an Silvester
Nach der Explosion einer Kugelbombe an Silvester in Würzburg beseitigen Betroffene die Schäden. Wie es ihnen geht und was bisher über den Vorfall bekannt ist.
Eine Kugelbombe hatte in der Silvesternacht in Würzburg zahlreiche Anwohnende aus dem Schlaf gerissen. Auch zwei Tage später sind die Spuren der Verwüstung noch sichtbar.
Foto: Patty Varasano | Eine Kugelbombe hatte in der Silvesternacht in Würzburg zahlreiche Anwohnende aus dem Schlaf gerissen. Auch zwei Tage später sind die Spuren der Verwüstung noch sichtbar.
Aaron Niemeyer
 und  Gina Thiel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:40 Uhr

Es war der Morgen an Neujahr gegen 4 Uhr, als David Mal plötzlich aus dem Schlaf gerissen wurde.  "Ich hab direkt gemerkt, dass das kein normaler Knall war", berichtet er am Montag. Er wohnt in der Münzstraße, direkt gegenüber der Sankt Peter und Paul-Kirche, wo in der Silvesternacht eine sogenannte Kugelbombe von Unbekannten gezündet wurde. Von seinem Wohnungsfenster blickt Mal direkt auf den Kirchenvorplatz.

Die Detonation in der Nacht sei nicht die erste gewesen, denn bereits in der Nacht vor Silvester habe es einen ähnlich lauten Knall gegeben, sagt David Mal. "Vielleicht war das ihr Probelauf." Jemanden gesehen habe er beim Blick aus dem Fenster aber nicht. "Wir waren aber auch damit beschäftigt, unser Baby wieder zu beruhigen."

Sprengkörper darf nur von Profis verwendet werden

Schäden am Wohnhaus hat die Kugelbombe bei ihm nicht hinterlassen, anders als bei den Bewohnerinnen und Bewohnern in der Seitenstraße des Peterplatzes. Zerborstene Fenster, Spuren an der Hauswand und die unzähligen Glasscherben auf der Straße lassen nur erahnen, mit welcher Wucht die Kugelbombe in der Silvesternacht explodiert ist.

Die zerbrochenen Fenster sollen in den kommenden Tagen ausgebaut werden. Bis dahin müssen die Bewohnerinnen und Bewohner ohne Fenster leben.
Foto: Gina Thiel | Die zerbrochenen Fenster sollen in den kommenden Tagen ausgebaut werden. Bis dahin müssen die Bewohnerinnen und Bewohner ohne Fenster leben.

Als die Würzburger Polizei den Tatort in der Silvesternacht untersuchte, stieß sie nur noch auf Sprengstoffreste. Die Ermittlungen gegen Unbekannt wegen Herbeiführens einer verbotenen Sprengstoff-Explosion dauerten am Montag an, wie Enrico Ball, Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, auf Anfrage der Redaktion bestätigt. Neue Erkenntnisse "bezüglich der pyrotechnischen Explosion" gebe es aktuell nicht.

"Als er mir das Foto geschickt hat, ist mir das Herz in die Hose gerutscht."
Bewohner des Wohnhauses am Petersplatz

"Das Ausmaß der beschriebenen Zerstörung auf dem Peterplatz in Würzburg deutet darauf hin, dass es sich eventuell um einen Feuerwerkskörper der Kategorie F4 handeln könnte, der nur von Erlaubnisinhabern gezündet werden darf", sagt Klaus Gotzen, Geschäftsführer des deutschen Verbands der pyrotechnischen Industrie im Gespräch mit der Redaktion. Der Erwerb und das Abbrennen solcher Feuerwerkskörper sei in Deutschland laut Gesetz Profis vorbehalten. Dennoch sei es möglich, entsprechende Artikel auf dem Schwarzmarkt oder im Ausland zu erwerben.

Bewohner in der Nacht der Explosion zum Glück nicht Zuhause

Die Redaktion konnte mit einem der Bewohner des von der Zerstörung hauptsächlich betroffenen Hauses sprechen. Aufgrund der unangenehmen Situation möchte der Mann anonym bleiben. Er sagt: "Zum Glück haben wir die Silvesternacht außerhalb Würzburgs verbracht. Sonst hätten wir uns wahrscheinlich auch noch verletzt." Während er spricht, trägt ein Handwerker die ausgebauten Fensterrahmen mit den kaputten Scheiben aus seiner Wohnung.

Wie viele Nächte der Anwohner noch ohne Fenster schlafen muss, ist aktuell nicht klar. Dennoch versucht er, in all dem etwas Positives zu finden: "Immerhin sind die Temperaturen nicht so niedrig wie im vergangenen Jahr." Erst am Neujahrsmorgen hatte der Betroffene durch seinen Hausmeister von den Ereignissen der Nacht erfahren – per Textnachricht.

Kugelbomben (im Bild) dürfen nur von Profis mit Erlaubnis gezündet werden (Symbolfoto).
Foto: Ronald Wittek, dpa | Kugelbomben (im Bild) dürfen nur von Profis mit Erlaubnis gezündet werden (Symbolfoto).

"Als er mir das Foto geschickt hat, ist mir das Herz in die Hose gerutscht", sagt er. Wie man auf die Idee komme, einen solchen Feuerwerkskörper vor einem Wohnhaus zu zünden, kann er nicht verstehen und nennt die mutmaßlichen Täterinnen und Täter "verantwortungslos". Dieser Einschätzung schließt sich auch ein Nachbar an. Zwar war auch sein Haus nicht direkt von den Schäden der Kugelbombe betroffen, doch auch er habe die Explosion deutlich gehört.

"Da saß ich plötzlich senkrecht im Bett", erklärt er. Trotz seiner Rollos habe er den grellen Lichtblitz deutlich gesehen. Die Silvesternacht sei aber ohnehin ungewöhnlich laut gewesen. "Es wurde auch weit nach Mitternacht die ganze Zeit geböllert."

Stadt Würzburg: Illegales Feuerwerk nur schwer kontrollierbar

Auch bei der Stadt Würzburg hat man von der massiven Explosion mitbekommen. Grund für zusätzliche Beschränkungen im nächsten Jahr sieht Pressesprecher Christian Weiß jedoch vorerst nicht, wie er im Gespräch mit der Redaktion sagt: "Wir haben das Zünden von Feuerwerksköpern in der Würzburger Innenstadt bereits im Vorfeld mit Sicherheitszonen eingeschränkt", so Weiß.

Auf der Alten Mainbrücke und in umliegenden Gassen seien Feuerwerk und Glasflaschen verboten gewesen. Vorfälle wie der auf dem Würzburger Peterplatz ließen sich durch Verbote jedoch kaum vermeiden: "Wenn jemand vorhat, mit illegalen Teilen zu bomben, dann wird er das tun." Dennoch werde die Stadtverwaltung die Ereignisse der Silvesternacht in einer Nachbesprechung mit Hinblick auf das nächste Jahr thematisieren.

 
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  • xycqual13
    „Stadt Würzburg: Illegales Feuerwerk nur schwer kontrollierbar“

    Das ist ne faule Ausrede. Etwas zu kontrollieren erfordert Personal, das auf den Straßen patrouilliert.
    So einfach ist das.
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  • kej0018@aol.com
    Wenn Böller und Raketen wie Waffen benutzt werden dann biotte auch wie Waffen behandeln und eben nicht mehr offen verkaufen. Aus Umweltschutz-, Menschenschutz- und Tierschutzgründen am besten GAR NICHT!
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  • Margarete-wuestner@web.de
    An ein Verbot halten sich dann eh nur die, die eh schon immer mit Verstand und mit Vorsicht das Neue Jahr mit Raketen begrüßt haben, so wie es vor Jahren noch war. Die Hirnlosen finden einen Weg ein evtl. Verbot zu umgehen!
    Wo sind wir als Gesellschaft nur hingekommen? Ich fand es immer schön mit den Kindern ein paar Raketen zu zünden und würde es gerne mit unseren Enkeln mit Vorsicht und Rücksicht weiter erleben. Welcher Spass wird uns noch genommen?
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  • b.werthmann@web.de
    Da kann ich nur sagen: Idioten waren am Werk. Und woher bekamen vielleicht auch noch sternhagelvolle Idioten solch gefährliches Zeug? Ich weiß, warum ich an diesem Tag mein Haus nicht verlasse.
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  • georg-ries@web.de
    Endlich kann man wieder nach Verboten schreien!
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  • herbert.zorn@web.de
    JAAA, hoffentlich wird auch ein komplettes Verbot durchgesetzt!
    Dies ist gut für die Umwelt, für die Tiere, Menschen und Geldeutel!
    Harz4-Empfänger kauf sich Knallkörper für 500-1000 €, dass ist doch verrückt!!
    Andere verlieren Körperglieder (Finger, Hände usw) oder verlieren sogar das Leben!!
    Und dafür zahlen die Leute eine Menge Geld!
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  • kej0018@aol.com
    Es ist ganz offensichtlich an der Zeit die private Böllerei komplett zu verbieten.
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  • Eos123456
    Verbieten ist das Eine. Ein Verbot durchsetzen ist das Andere. Man hat ja gesehen wie Polizisten in Berlin um ihr Leben liefen. Gegen eine Masse von Chaoten sind die hilflos.
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  • Arcus
    Böllerverbot ja. Wer ein Feuerwerk will, der soll sich eines bei einem professionellen Feuerwerker bestellen.
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  • web.kathrin@web.de
    Arcus: Man sollte vielleicht nur noch "kontrollierte" Feuerwerke erlauben, durchgeführt von geschultem Personal. Es passiert einfach zu viel. Wir waren in Bamberg in der Innenstadt/Brücken. Da wurde schon ab 23:15 Uhr wie verrückt losgelegt. Leider haben einige Leute die Anwendung der Feuerwerkskörper/Raketen irgendwie falsch verstanden. Da wurden die Sachen einfach in der Hand losgelassen !!! Oder auch mal quer statt nach oben geschossen. Und die hatten teilweise kleine Kinder dabei - echt unglaublich!
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • klafie
    muß ich ihnen völlig recht geben, christian_msp! völliger blödsinn für solch einen geböllere-schwachsinn geld auszugeben. bei mir in der siedlung knallte es auch von 0.00 - 3.00 fast ohne pause in der neujahrsnacht. anscheinend sind die knaller noch viel zu billig. in einem kaufhaus hat jemand bis zu 1000 ! euro an solchen lebensbedrohlichen dingern gekauft. anscheinend sitzt der geldbeutel immer noch zu locker!
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  • jutta.noether@web.de
    Hier in der Zellerau hatte es schon seit dem Spätnachmittag ununterbrochen geknallt.
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  • christian@kreatil.de
    Man sollte die Lärmbelästigung und Luftverschmutzung durch Böllerei ganz verbieten. Dann fallen die Leute auf, die Kracher vom Schwarzmarkt zünden. In der Folge wird das Zeug niemand mehr kaufen.
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Was für bekloppte Hohlköppe haben diesen Blödsinn veranstaltet? Sachbeschädigung, die Verletzung von völlig Unbeteiligten wissentlich in Kauf genommen, Reisekosten verursacht, das ist einfach nur doof!
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