Wenn es nach einem Beschluss des Bau- und Ordnungsausschusses geht, bleibt es beim Fütterungsverbot für Stadttauben außerhalb der etablierten Taubenschläge. Der Ausschuss hat einer Anpassung des "Stadttaubenkonzepts" zugestimmt, mit dem noch mehr Tauben als bisher in die städtischen Taubenschläge gelockt werden sollen, um sie artgerecht zu betreuen und gleichzeitig die Population zu kontrollieren. Das letzte Wort hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 22. Juli.
Tauben zu füttern ist in Würzburg eine Ordnungswidrigkeit
Seit zwölf Jahren ist es eine Ordnungswidrigkeit, Tauben auf offener Straße oder im Ringpark zu füttern – erst vor wenigen Wochen wurde Heike Pauline Grauf vom Amtsgericht zu einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro verurteilt. Bereits vor der Verhandlung über ihren Einspruch gegen den Bescheid hatte die bekannte Taubenschützerin angekündigt, die Fütterungen erst einstellen zu wollen, "wenn die Stadt ihr Taubenmanagement verbessert".
Das will die Stadt mit der Fortschreibung des städtischen Taubenkonzepts jetzt tun – übrigens in Abstimmung mit der Bürgerinitiative "Mensch und Taube". Es wurde ein runder Tisch mit den Taubenschützern etabliert, der auch Bestandteil des Taubenmanagements bleiben wird, wie Kommunalreferent Wolfgang Kleiner im Ausschuss erläuterte. Das Update des Konzepts geht zurück auf einen interfraktionellen Antrag, den Stadtratsmitglieder der Grünen, der CSU, ÖDP/WL, Linke, FWG und ZfW unterschrieben haben.
Die unkontrollierte Fütterung von Tauben, wie sie von Grauf am Bahnhofsvorplatz regelmäßig durchgeführt wird, bleibt weiterhin verboten. Ziel des Konzepts ist es nämlich, die Stadttauben durch eine Vollfütterung in die städtischen Taubenschläge zu locken, in denen sie artgerechtes Körnerfutter (35 bis 50 Gramm pro Tier und Tag) erhalten und tierärztlich überwacht werden.
"Wir wollen die gesamte Taubenpopulation der Stadt in den Taubenschlägen unterbringen", sagte Kleiner. Um die Zahl der Stadttauben zu kontrollieren, wird dort von den beiden städtischen Taubenwarten seit zehn Jahren ein Großteil der Eier aus den Nestern genommen und durch Gipseier ersetzt. Seit Einrichtung der Taubenschläge im Dachgeschoss des Rathauses und im Quellenbach-Parkhaus wurden laut Kleiner rund 22 000 Eier entnommen und außerdem gut 15 Tonnen Taubenkot entsorgt.
Taubentürme am Bahnhof sollen umgesiedelt werden
Für den Taubenschlag im Quellenbach-Parkhaus, das demnächst abgerissen wird, wurde in einem Gebäude der WVV in der Ständerbühlstraße ein neuer Standort gefunden. Dorthin sollen auch die Bewohner der beiden Taubentürme am Busbahnhof umgesiedelt werden, die neue Standorte bekommen sollen. Weitere Taubentürme stehen im Ringpark im Bereich Klein-Nizza und am Pleicher Weiher.
Auch in anderen Stadtteilen mit erhöhter Population, zunächst am Heuchelhof und am Hubland, soll es künftig Taubenschläge in geeigneten Gebäuden geben. Insgesamt will die Stadt im kommenden Jahr 90 000 Euro in das Taubenmanagement investieren – 75 000 Euro sind dabei für die Einrichtung von Taubenschlägen und 15 000 Euro für die Unterhaltskosten vorgesehen.
Dennoch - dies ist ein Thema für sich, denn diese Tiere sind von Uns Menschen abhängig und haben mir dem menschlichen Dreck nur soviel zu tun, als dass sie darin leben müssen, sofern wir ihnen nicht betreute Taubenbehausungen und Versorgung geben, die ihnen als Nachkommen von Zuchttauben zustehen.
Ihr schlechtes Image haben die Tauben übrigens den Interessen der Vergrämer-Firmen zu verdanken, die setzen dies ständig in die Medien, erzählen das ihren Kunden und manipulieren durch Fehlinformation die Bürger!
Also: optimal wäre eine komplette Versorgung der Tauben in der Stadt, dann freuen sich Menschen und Tauben. Sie können die Stadt unterstützen das Würzburg dies so schnell wie möglich erreicht, statt sie dabei zu behindern!
Sie gehen leider nicht auf meine bedenken bezüglich des zuzugs neuer Tauben infolge freigewordener Stellen ein.
Ich kann ihrer Argumentation durchaus folgen, aber das schützt ja nicht vor noch mehr Tauben, die vielleicht nicht aus der eigenen Population stammen, aber infolge der Speiseabfälle, die in der Innenstadt zuhauf Tauben (und Ratten) bestens ernähren, sich gerne in WÜ dazu gesellen.
Übrigens, auch wenn "gesunder" Taubenkot ph-neutral sein mag, ekelhaft ist es trotzdem und wer ihn täglich wegputzen muß, darf von mir aus gerne Tauben mit dem Ausdruck Luftratten belegen.
natürlich müssen soweit und so zügig wie möglich die Taubenschwärme in der ganzen Stadt in betreuten Schlägen unterbegracht werden, dann erst wird es zu einer wirklichen Populationskontrolle kommen. zuzüge sind dann nur noch von ausserhalb möglich, also wieder die ausgesetzten Zucht und Rassetauben, bzw. gestrandete Brieftauben und Hochzeitstauben. Da müssen endlich auch die Züchter in die Verantwortung genommen werden. Sie wollen die "Verlierer"oftmals nicht zurück, denn diese verursachen ihnen nur Kosten und Aufwand. Selbst wenn sie sie zurücknehmen, dann heißt es nicht das dieses Tier am leben bleiben darf... Nicht alle Züchter sind so, doch leider erleben wir es immer wieder. Brieftaubenflüge müssen drastisch in den Entfernungen reduziert werden (nicht mehr als 80-100km, aber am besten ganz verboten).
Bei Schlagbetreuung verbleiben Tauben und damit Ihr Kot im Schlag und nicht in der Stadt.
Mithilfe der Bürger und Hauseigentümer für die Standortfindung wäre sehr gut.
Im Übrigen hat die Stadt bis vor Kurzem die Tauben durch Minimalfütterung in den Schlägen auf die Strassen getrieben - bedankt euch Mal dafür!
Fazit: kein Gewinn, es sei denn man würde eine Zunahme der Population als solches bezeichnen.