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Würzburg
Tauben in Würzburg: Es soll beim Fütterungsverbot bleiben
In Würzburg ist es eine Ordnungswidrigkeit Tauben auf offener Straße zu füttern. Warum die Stadt am Fütterungsverbot festhält und wie sie den Tieren mit 90 000 Euro helfen will.
In Würzburg ist es eine Ordnungswidrigkeit Tauben auf offener Straße zu füttern.
Foto: Patty Varasano | In Würzburg ist es eine Ordnungswidrigkeit Tauben auf offener Straße zu füttern.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:13 Uhr

Wenn es nach einem Beschluss des Bau- und Ordnungsausschusses geht, bleibt es beim Fütterungsverbot für Stadttauben außerhalb der etablierten Taubenschläge. Der Ausschuss hat einer Anpassung des "Stadttaubenkonzepts" zugestimmt, mit dem noch mehr Tauben als bisher in die städtischen Taubenschläge gelockt werden sollen, um sie artgerecht zu betreuen und gleichzeitig die Population zu kontrollieren. Das letzte Wort hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 22. Juli.

Tauben zu füttern ist in Würzburg eine Ordnungswidrigkeit

Seit zwölf Jahren ist es eine Ordnungswidrigkeit, Tauben auf offener Straße oder im Ringpark zu füttern – erst vor wenigen Wochen wurde Heike Pauline Grauf vom Amtsgericht zu einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro verurteilt. Bereits vor der Verhandlung über ihren Einspruch gegen den Bescheid hatte die bekannte Taubenschützerin angekündigt, die Fütterungen erst einstellen zu wollen, "wenn die Stadt ihr Taubenmanagement verbessert".

Das will die Stadt mit der Fortschreibung des städtischen Taubenkonzepts jetzt tun – übrigens in Abstimmung mit der Bürgerinitiative "Mensch und Taube". Es wurde ein runder Tisch mit den Taubenschützern etabliert, der auch Bestandteil des Taubenmanagements bleiben wird, wie Kommunalreferent Wolfgang Kleiner im Ausschuss erläuterte. Das Update des Konzepts geht zurück auf einen interfraktionellen Antrag, den Stadtratsmitglieder der Grünen, der CSU, ÖDP/WL, Linke, FWG und ZfW unterschrieben haben.

"Wir wollen die gesamte Taubenpopulation der Stadt in den Taubenschlägen unterbringen."
Wolfgang Kleiner, Kommunalreferent

Die unkontrollierte Fütterung von Tauben, wie sie von Grauf am Bahnhofsvorplatz regelmäßig durchgeführt wird, bleibt weiterhin verboten. Ziel des Konzepts ist es nämlich, die Stadttauben durch eine Vollfütterung in die städtischen Taubenschläge zu locken, in denen sie artgerechtes Körnerfutter (35 bis 50 Gramm pro Tier und Tag) erhalten und tierärztlich überwacht werden.

"Wir wollen die gesamte Taubenpopulation der Stadt in den Taubenschlägen unterbringen", sagte Kleiner. Um die Zahl der Stadttauben zu kontrollieren, wird dort von den beiden städtischen Taubenwarten seit zehn Jahren ein Großteil der Eier aus den Nestern genommen und durch Gipseier ersetzt. Seit Einrichtung der Taubenschläge im Dachgeschoss des Rathauses und im Quellenbach-Parkhaus wurden laut Kleiner rund 22 000 Eier entnommen und außerdem gut 15 Tonnen Taubenkot entsorgt.

Taubentürme am Bahnhof sollen umgesiedelt werden

Für den Taubenschlag im Quellenbach-Parkhaus, das demnächst abgerissen wird, wurde in einem Gebäude der WVV in der Ständerbühlstraße ein neuer Standort gefunden. Dorthin sollen auch die Bewohner der beiden Taubentürme am Busbahnhof umgesiedelt werden, die neue Standorte bekommen sollen. Weitere Taubentürme stehen im Ringpark im Bereich Klein-Nizza und am Pleicher Weiher.

Auch in anderen Stadtteilen mit erhöhter Population, zunächst am Heuchelhof und am Hubland, soll es künftig Taubenschläge in geeigneten Gebäuden geben. Insgesamt will die Stadt im kommenden Jahr 90 000 Euro in das Taubenmanagement investieren – 75 000 Euro sind dabei für die Einrichtung von Taubenschlägen und 15 000 Euro für die Unterhaltskosten vorgesehen.

 
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  • rathauseule
    Wenn ich durch unsere Stadt laufe, werde ich täglich überwältigt von den achtlos oder absichtlich hinterlassenen Müll- und Dreckmassen der Vermüllungs'ratte'namens Mensch: Riesige Pizzakartons mit und ohne Inhalt, Reis- und Nudelgerichte in Baumscheiben zwischen Myriaden von Zigarettenstummeln, eklige grüne Schleimbatzen und Erbrochenes, Spucke-Inseln vor Strassenbahnbänken, überquellende Mülleimer mit stinkenden Rauchfahnen, weil die Raucher zu faul sind, ihre Kippen auszudrücken, picknickversaute Wiesen, zerschmissene Bierflaschen und müllverdreckte Brunnen. Und außer, dass ab und an Schulklassen mit großem Getöse dazu missbraucht werden, den Dreck von anderen wegzuräumen, schreitet die Stadt hier nicht ein, es gibt keine nachhaltige Thematisierung dieses menschlichen Saustalls, den keine Sau machen würde, im Gegenteil will sie Mülleimer minimieren, wie ein Gartenamtsarbeiter am Bahnhof mal aus der Schule plauderte. Wo ist hier der Aufschrei der Bürgerschaft? Wo das Ordnungsamt?
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  • hoffmann-voigt@web.de
    Danke, Sie haben natürlich recht - und ich bin schon oft angefeindet worden,.weil ich auch da etwas moniert hatte, das siehr wohl jeder als sein Recht an, alles zuzumüllen.

    Dennoch - dies ist ein Thema für sich, denn diese Tiere sind von Uns Menschen abhängig und haben mir dem menschlichen Dreck nur soviel zu tun, als dass sie darin leben müssen, sofern wir ihnen nicht betreute Taubenbehausungen und Versorgung geben, die ihnen als Nachkommen von Zuchttauben zustehen.
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  • hoffmann-voigt@web.de
    Antwort an *deltatango*: sie übersehen etwas: je mehr Tauben in betreuten Taubenschlägen das ihnen zustehende artgerechte Leben als Nachkommen von Zucht- und Rassetauben leben können, desto weniger Tauben sind in den Strassen - sie verbringen über 80% des Tages im Schlag (am Turm), brauchen kein unbekömmliches Futter suchen und die population wird über den Austausch der Eier (durch Gipseier) kontrolliert - Sogar der Kot verbleibt zu über 80% in den Schlägen - also wird die Stadt sauberer.

    Ihr schlechtes Image haben die Tauben übrigens den Interessen der Vergrämer-Firmen zu verdanken, die setzen dies ständig in die Medien, erzählen das ihren Kunden und manipulieren durch Fehlinformation die Bürger!

    Also: optimal wäre eine komplette Versorgung der Tauben in der Stadt, dann freuen sich Menschen und Tauben. Sie können die Stadt unterstützen das Würzburg dies so schnell wie möglich erreicht, statt sie dabei zu behindern!
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  • kej0018@aol.com
    @UrOma99

    Sie gehen leider nicht auf meine bedenken bezüglich des zuzugs neuer Tauben infolge freigewordener Stellen ein.

    Ich kann ihrer Argumentation durchaus folgen, aber das schützt ja nicht vor noch mehr Tauben, die vielleicht nicht aus der eigenen Population stammen, aber infolge der Speiseabfälle, die in der Innenstadt zuhauf Tauben (und Ratten) bestens ernähren, sich gerne in WÜ dazu gesellen.

    Übrigens, auch wenn "gesunder" Taubenkot ph-neutral sein mag, ekelhaft ist es trotzdem und wer ihn täglich wegputzen muß, darf von mir aus gerne Tauben mit dem Ausdruck Luftratten belegen.
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  • hoffmann-voigt@web.de
    @deltatango
    natürlich müssen soweit und so zügig wie möglich die Taubenschwärme in der ganzen Stadt in betreuten Schlägen unterbegracht werden, dann erst wird es zu einer wirklichen Populationskontrolle kommen. zuzüge sind dann nur noch von ausserhalb möglich, also wieder die ausgesetzten Zucht und Rassetauben, bzw. gestrandete Brieftauben und Hochzeitstauben. Da müssen endlich auch die Züchter in die Verantwortung genommen werden. Sie wollen die "Verlierer"oftmals nicht zurück, denn diese verursachen ihnen nur Kosten und Aufwand. Selbst wenn sie sie zurücknehmen, dann heißt es nicht das dieses Tier am leben bleiben darf... Nicht alle Züchter sind so, doch leider erleben wir es immer wieder. Brieftaubenflüge müssen drastisch in den Entfernungen reduziert werden (nicht mehr als 80-100km, aber am besten ganz verboten).

    Bei Schlagbetreuung verbleiben Tauben und damit Ihr Kot im Schlag und nicht in der Stadt.
    Mithilfe der Bürger und Hauseigentümer für die Standortfindung wäre sehr gut.
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  • hoffmann-voigt@web.de
    Mehrere Anmerkungen sind wichtig. Die Stadttauben sind - genetisch nachweisbar - Nachkommen von zucht und Rassetauben. Die Taubentürme werden wie Taubenschläge genutzt inclusive Austausch der Eier zur Populationskontrolle - nur um den Tauben ein gesundes Leben zu ermöglichen und sie von der nahrunsgsuche in den Strassen und auch im Bahnhof abzuhalten, bedarf es ausreichen artgerechter Fütterung in den Schlägen. Da dies bei den Türmen so nicht geht, muß direkt am Turm gefüttert werden und dies ist etwas was die Stadt versäumt (und die verurteilte Frau Grauff an ihrer Stelle macht). Die Stadt Dortmund macht es vor, wie es geht und funktioniert. Alternativ sind begehbare Türme, in denen auch gefüttert werden kann. Durch artgerechte Vollfütterung gibt es keinen Durchfallkot, der so nervt. Der Kot von gesund ernährten Tauben ist fast PH-Neutral.
    Im Übrigen hat die Stadt bis vor Kurzem die Tauben durch Minimalfütterung in den Schlägen auf die Strassen getrieben - bedankt euch Mal dafür!
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  • marent1@hotmail.de
    Das Konzept hat gute Ansätze, aber es fehlt noch viel. Gerade in der Innenstadt sollten Behausungen sein, die die Tauben von Häuserwänden und Cafes wegholen. Das Konzept muss die ganze Stadt umfassen, sonst ist nichts gelöst.....Hören Sie bitte uaf das Wort "Luftratten" zu verwenden, das macht nichts besser und polarisiert. Bleiben Sie sachlich, das hilft.
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  • kej0018@aol.com
    Nichts desto trotz hege ich die Vermutung, daß die frei gewordenen Plätze der in ordentliche Unterkünfte umgezogenen Tauben durch ihre unzivilisierten Artgenossen neu besetzt werden. Weitere zusätzliche Schmuddeltauben werden die Höfe, Unterführungen, Balkone und sogar Tiefgaragen (z. B. Maritim) besiedeln und verkacken.

    Fazit: kein Gewinn, es sei denn man würde eine Zunahme der Population als solches bezeichnen.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Eine durchaus richtige Entscheidung, diese Luftratten nicht noch weiter zu unterstützen.
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