Nach einem schweren Unfall mit einer umgekippten Kutsche hat die Tierschutzorganisation Peta Landrat Thomas Eberth (CSU) aufgefordert, Pferdekutschen im Landkreis Würzburg zu verbieten. "Peta appelliert heute angesichts dieses Vorfalls in einem Schreiben an Landrat Thomas Eberth, ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Würzburg einzuführen", heißt es in einer Mitteilung.
Wie berichtet, war am Samstag bei Waldbüttelbrunn eine Pferdekutsche in einer Kurve umgekippt. Das eingespannte Pferd stürzte auf ein beteiligtes Ehepaar und verletzte dieses schwer, das Pferd selbst blieb nach Angaben der Polizei unverletzt. "Pferde sind Fluchttiere, daher ist es generell fahrlässig, sie vor Kutschen einzusetzen", so die Mitteilung weiter. "Da die Gefährte weder über sichere Bremssysteme, Airbags noch eine Knautschzone verfügen, sind schwere Unfälle mit Kutschen vorprogrammiert."
Das sagt das Landratsamt Würzburg zur Forderung von Peta
Jährlich ereignen sich laut Peta zahlreiche Unfälle mit von Pferden gezogenen Kutschen. 2022 wurden demnach bei insgesamt 46 Kutschunfällen in Deutschland vier Menschen getötet und 83 verletzt. Darüber hinaus soll im Jahr 2022 auch ein Pferd gestorben sein, mindestens sieben weitere Tiere verletzten sich demnach. "Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich", führt Peta weiter aus. Doch ist ein solches Verbot für den Landkreis Würzburg denkbar?
Dazu Landrat Eberth: "So bedauerlich der Unfall in Waldbüttelbrunn ist und ich den verletzten Menschen alles Gute wünsche, so wenig sehe ich eine rechtliche Grundlage zum Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Würzburg. Selbstverständlich muss immer die Sicherheit der beförderten Personen und das Tierwohl beachtetet werden. Ich gehe davon aus, dass verantwortliche Pferdehalter dies bestmöglich tun und unser Veterinäramt überprüft dies auch, da Tierwohl im Landkreis Würzburg einen wichtigen Stellenwert hat."
Darum steht die Tierschutzorganisation auch in der Kritik
Wenig Verständnis für die Forderung von Peta hat Klaus Schmidt, Bürgermeister von Waldbüttelbrunn (SPD), wie er auf Anfrage der Redaktion deutlich macht: "Wer reiten will, soll reiten. Wer Kutsche fahren will, soll Kutsche fahren", sagt Schmidt. Die Gemeinde Waldbüttelbrunn lasse sich ein Hobby, "das früher noch als romantisch angesehen wurde", nicht verbieten.
Mit ihren Fordernugen und teils geschmacklosen Formulierungen macht Peta immer wieder Schlagzeilen. So forderte die Organisation vor Ostern etwa von der Kirche, den "Fischmord" an Karfreitag zu beenden. Vor einigen Jahren wurde eine Peta-Kampagne gerichtlich verboten, die den Verzehr von Masttieren mit dem Holocaust verglichen hatte. Vertreter des Zentralrats der Juden, die als Kinder selbst den Holocaust überlebt hatten, sahen darin ihre Menschenwürde verletzt.
So auch hier: Pferdekutschen mögen romatich sein und auch ein Geschäft um mehr oder weniger Geld zu verdienen, doch mit elektrischen Kutschgespannen wäre es unendlich tierfreundlicher und würd von Respekt vor den Tieren zeugen. Bei den immer höher werdenden Temperaturen erst recht. In Wien ist Peta nicht present, doch auch da müssen die Fiaker bei zu hohen Temperaturen zu Hause bleiben und der VGT Austria kämpft mit vielen anderen auch darum, die Fiaker elektrisch, ohne Pferde, zu betreiben. Wir sollten generell aufhören, Tiere zu (be-)"nutzen", denn es ist praktisch nicht nötig und gibt uns nur das Gefühl etwas "Besseres" als Tiere zu sein, natürlich zu Lasten und Leid der Tiere!
(Nadine Hoffmann-Voigt, Stadttaubenhilfe Unterfranken)
In 30 Jahren fahren wieder mehr Pferdefespanne.
Dann wird der Unterhalt eines Pferdes billiger sein als Autofahren und Öpnv.
Die Städter werden dann laufen…
Oder für Transport bezahlen…
Aufm Land wirds einfacher werden, da werden Tauschgeschäfte wieder vermehrt aufleben.
Wenn s die Mainpost und mich dann noch gibt, schau mer mal. Ich bin dann 90
Aber dann gehts wie bei Adenauer: was geht mich mein Geschwätz von gestern an…
Denn die Gutmenschen von heute werden die Krakeeler von morgen.
Wir sprechen uns später!
Oder wie sonst Frau Kalb soll ich einen Zusammenhang zwischen ihrem Kommentar und den Forderungen von Peta herstellen.