Der Verein "Würzburg zeigt Herz", der Spenden für die Opfer des Messerangriffs sammelt, wehrt sich gegen Vorwürfe des AfD-Kreisverbands Würzburg. In einem Facebook-Posting wirft die AfD den Spendensammlern vor, Gelder nicht an die Opfer weiterzureichen. Judith Jörg, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, entgegnet: "Das ist Quatsch, die Spenden gehen zu 100 Prozent an die Opfer und Hinterbliebenen."
Die Vorwürfe der AfD auf Facebook lauten beispielsweise so: "Wenn Sie Geld für die Opfer des Messerattentates überweisen, bekommen das nicht die Opfer." Stattdessen, so die Behauptung, würde mit den Spenden die Ausbildung von Traumatherapeuten finanziert. Man habe mit zwei Vorstandsmitgliedern des Vereins telefoniert, die sich geweigert hätten, zu bestätigen, dass die Spenden direkt an die Opfer fließen.
Judith Jörg: AfD Würzburg hat Vereinsvorsitzende überrumpelt
Gänzlich anders klingt die Schilderung von Judith Jörg, der dritten Bürgermeisterin der Stadt Würzburg. Der stellvertretenden Vereinsvorsitzenden zufolge hat in den vergangenen Tagen ein anonymer Anrufer die ehrenamtlichen Vorsitzenden des Vereins überrumpelt und versucht, ihnen diskreditierende Äußerungen in den Mund zu legen. Erst nach mehrmaliger Aufforderung habe der Anrufer sich als AfD-Mann zu erkennen gegeben, sagt Jörg. Sie selbst sei nicht kontaktiert worden.
1300 Einzelspenden sind Jörg zufolge bis vergangenen Freitag eingegangen, der genaue Betrag werde jetzt ermittelt. Er gehe in den niedrigen sechsstelligen Bereich. Die Spenden seien teils zweckgebunden und müssten aufwändig sortiert werden. Der Verein werde rechtlich beraten und bekomme Unterstützung von einem Steuerberater. Man wolle verhindern, dass die Opfer nach Erhalt der Spenden noch Steuern zahlen müssten. Sie sei "geschockt über die blanke Verunglimpfung", sagt Jörg. "Wir machen das ehrenamtlich in unserer Freizeit. Wir wollen doch nur helfen."
Großteil der Spenden geht direkt an Opfer, kleiner Teil für Traumatherapie
Tatsächlich solle ein kleiner Teil der Spenden schon bald in eine Traumatherapie der Opfer fließen, teilt Jörg mit. Mit einer schnellen therapeutischen Behandlung könnten insbesondere bei den minderjährigen Opfern langfristige Schäden abgemildert werden. Der Hauptteil der Spenden gehe unmittelbar an die Beteiligten, sobald man vollen Überblick über die Lage habe.
Der Verein selbst werde aus Pietätsgründen zunächst nicht an die Opfer herantreten, sagt Jörg. Man stehe in Kontakt mit den Opferbeauftragten der Polizei, die die Hilfe vermitteln. Sie rechne damit, dass die Opfer auf den Verein zugehen, sobald sie dazu in der Lage sind.
Auch der Landkreis Würzburg hat sich an "Würzburg zeigt Herz" gewandt und sammelt Spenden für das Mädchen, das bei dem Messerangriff seine alleinerziehende Mutter verloren hat. Das Jugendamt des Landkreises hat die Vormundschaft für die Elfjährige übernommen.
Um Stellungnahme gebeten, sagt Mario Cerdini, stellvertretender Vorsitzender des AfD-Kreisverbands: "Trotz mehrfacher Nachfrage meinerseits konnten die Vorsitzenden von 'Würzburg hat Herz' mir nicht bestätigen, wohin das Geld geht." Dies sei auch auf der Webseite des Vereins nicht ersichtlich, weshalb er beim Verein angerufen habe. Dabei habe er er sich namentlich vorgestellt. Belege für die auf Facebook geäußerte Behauptung, die Spendengelder kämen nicht bei den Opfern an, nannte Cerdini auf Nachfrage nicht.
Da ist weder Besorgtheit noch Bürgerlichkeit ernst gemeint oder ernst zu nehmen.
Somit trotz aller Widrigkeiten ein Dank an die AFD dafür, dass dies bekannt wurde.
Wenn schon Geld für die Opfer gesammelt wurde und wird, wenn im Vorfeld gesagt wird, dass Geld kommt zu 100 % bei den Opfern an, wieso wird dann bitte anders verfahren, als nach außen kommuniziert wird? Sorry, aber das geht mal gar nicht. Die Opfer sollen doch bitte selbst bestimmen, für was sie das Geld verwenden und wenn sie es für Traumatherpeuten verwenden wollen, bitte. Dann aber aus freien Willen heraus. Punkt.
Allerdings bin ich der Meinung, dass hier der Staat gefordert. Es kann nicht sein, dass die Opfer und deren Angehörigen jetzt evtl auch noch sschauen müssen, wie sie Geld & Hilfe bekommen.
Die Apokalypse für Deutschland mit ihrem "erdfarbenen" Weltbild hat es wieder einmal geschafft, ihre Lemminge aus der Reserverve zu locken ...
Sie möchten mir nicht gegenüber sitzen ...
Traumatherapie der OPFER.
Ich weiß nicht, wie Sie nun auf die Idee kommen, das Geld würde für den Täter aufgewendet werden.
Vermutlich haben Sie den Artikel nicht richtig gelesen.
Die AfD hätte ja sagen können, dass das alles andere, als richtig war (das Mindeste, was man von einer legitimen Partei erwarten dürfte!), aber sie versucht daraus sogar noch mehr Kapital zu schlagen und die Menschen noch mehr gegeneinander aufzuhetzen...
Dieses Verhalten ist ein Prunkstück in der Historie dieser unsäglichen Partei!
Und ich kann mich nur wundern, wie viele Menschen diesem Geschwaddel die Treue hält, anstatt endlich mal zu sagen: Bis hierher, und nicht weiter!
Die werden Deutschland niemals regieren! Nicht, solange ich lebe!
Die werden bestenfalls immer nur die lästigen Wadenbeißer sein, die die Politik behindern. Mehr werden die aber niemals sein!
Aber die Würzburger wissen mit den Bräunlingen gut umzugehen, wie die Wahlergebnisse der letzten Jahre zeigen.
Die Therapien des Täters zahlt der Steuerzahler zu 100 Prozent und die der Opfer nicht? Ich verstehe das nicht und würde mich über sachdienliche Antworten ehrlich freuen. Wozu hier die Zensur?
https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/04/21/geloeschte-kommentare-sind-keine-zensur-was-ist-meinungsfreiheit/
Es bleibt weiterhin dabei. Gelöschte Kommentare sind keine Zensur.
Du wirst Opfer einer grässlichen Tat und eine Behandlung soll dann mit Spenden bezahlt werden? Gibts dafür nicht ne Krankenkasse, oder sollte hier nicht der Staat finanziell einspringen? Vielleicht ja noch aus der eigenen Kasse finanzieren? Schön dass der Staat jetzt den Täter zu 100% finanziert! Was kommt noch alles auf uns Bürger zu?