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Würzburg
Nach Kritik an der WVV in Würzburg: Sind E-Busse gar nicht Schuld am fehlenden SEV in der Innenstadt?
Die Beschwerden über den Schienenersatzverkehr in Würzburg reißen nicht ab. Vor allem die abgeschnittene Innenstadt sorgt für Frust. Gibt es dafür wirklich keine Lösung?
Die große Sommerbaustelle der WVV in der Innenstadt von Würzburg sorgt derzeit für viel Frust bei den Fahrgästen des Unternehmens.
Foto: Torsten Schleicher | Die große Sommerbaustelle der WVV in der Innenstadt von Würzburg sorgt derzeit für viel Frust bei den Fahrgästen des Unternehmens.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 17.08.2024 02:34 Uhr

Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) steht aktuell ordentlich in der Kritik. Der Grund: Der Schienenersatzverkehr (SEV) auf der Strecke zwischen Grombühl und Rottenbauer. Aufgrund der Fernwärmearbeiten und Gleisausbesserungen in der Innenstadt fahren zwischen Juliuspromenade und Sanderring weder Straßenbahnen noch Busse. Für viele mobilitätseingeschränkte und ältere Personen eine Katastrophe.

Die einzige derzeitige Alternative ist der umgeleitete Schienenersatzverkehr, der von der Juliuspromenade über den Ulmer Hof, entlang der Dreikronenstraße zum Sanderring führt. Die Ersatzhaltestellen auf dieser Strecke sind jedoch teilweise weit vom Zentrum der Innenstadt entfernt. Im vergangenen Jahr war das noch anders, da führte die SEV-Route am Mainkai entlang und damit näher an der Innenstadt.

Höhe der E- und Hybridbusse Schuld an der geänderten SEV-Strecke in Würzburg

Die WVV erklärte dazu bereits die Gründe für die geänderte Streckenführung: "Die im SEV eingesetzten E- und Hybridbusse können aufgrund des erhöhten Aufbaus nicht unter der Alten Mainbrücke durchfahren", so Cornelia Wagner, Pressesprecherin des Unternehmens.

Der Fuhrpark der WVV besteht allerdings nicht ausschließlich aus den umweltfreundlichen Bussen. Über die Hälfte der vorhandenen Fahrzeuge fahren nach wie vor mit Verbrennermotor, sind von der Höhe deutlich niedriger und passen unter der Brücke durch. Wieso setzt das Unternehmen diese Busse nicht bevorzugt auf der SEV-Strecke ein, um die Route entlang des Mainkais bedienen zu können?

SEV zwischen Zellerau und Innenstadt sorgt für zusätzliche Herausforderung

Die WVV erklärt dazu, dass die Situation des Schienenersatzverkehres in diesem Jahr eine andere sei, als im vergangenen. Anders als noch im Sommer 2023 müssen ein Teil der Busse auch für den Fahrbetrieb zwischen der Innenstadt und der Zellerau zur Verfügung gestellt werden.

Aufgrund eines Defektes an einer Bahn der Baureihe GT-N wurden diese Strabas vorsorglich aus dem Verkehr genommen. Seitdem fahren zwischen dem Stadtteil Zellerau und der Juliuspromenade SEV-Busse. Dementsprechend würden für den SEV-Betrieb diesmal sehr viel mehr Busse benötigt werden. Die Verfügbarkeit im Fuhrpark sei daher "nahezu ausgereizt", erklärt Wagner.

Verbrenner-Busse sind laut WVV nicht die optimale Lösung für den SEV in der Innenstadt

Auch müsste bei der Planung berücksichtigt werden, dass die E- und Hybridbusse ausschließlich am Betriebshof am Heuchelhof geladen werden könnten. Doch selbst wenn die Verbrennermotoren für die Strecke eingesetzt werden würden, weil beispielsweise eine alternative Ladestelle für die E- und Hybridbusse gefunden werden würde, gäbe es immer noch ein Problem:

"Auch Verbrenner-Busse können am Mainkai nur mittig unter der Alten Mainbrücke durchfahren, um nicht am Bogen der Alten Mainbrücke hängenzubleiben", erklärt Wagner. Der Busfahrer sei also immer darauf angewiesen, dass der übrige Verkehr vor der Brücke warte, damit dieser die Engstelle passieren kann. Dies führe zwangsläufig zu Verzögerungen und damit auch zu Verspätungen auf den SEV-Buslinien und Stau im Feierabendverkehr.

Keine Verbesserung des SEV während der Sommerferien in Aussicht

Der umweltfreundliche Umstieg des WVV-Fuhrparks zieht also weitreichende Konsequenzen für die Anbindung des ÖPNV in der Innenstadt nach sich – zumindest für die jährlichen sechs Wochen während der Sommerferien. Müssen sich Würzburgerinnen und Würzburger also künftig damit abfinden?

Auf Nachfrage der WVV erklärt Wagner: "Wir verstehen, dass die linksmainische Lösung – gerade für mobilitätseingeschränkt Fahrgäste – nicht ideal ist." Bei künftigen Planungen wolle das Unternehmen die Erfahrungen mit der linksmainischen Seite "in jedem Fall berücksichtigen und – alternative, innenstadtnähere Streckenführungen für künftige Schienenersatzverkehre prüfen."

Das bedeutet aber auch: Trotz der Beschwerden von einigen ÖPNV-Nutzerinen und - Nutzern, gibt es aktuell keine Pläne der WVV, die diesjährige SEV-Strecke entlang der Dreikronenstraße zu verlegen. 

 
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  • Detlef Kammermeier
    Mir ist das derzeit egal. Ich muss nicht in die Innenstadt. Erstens ist es zu heiß und zweitens bin ich gehbehindert.
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  • Dorothee Klinksiek
    Es wäre schon hilfreich, von solchen Sperrungen rechtzeitig (ca. 4 Wochen vorher) zu erfahren. Das sollte die WVV doch hinkriegen. Oder müssen wir davon ausgehen, dass die Innenstadt in den nächsten Jahren immer in den Sommerferien nicht mit dem ÖPNV erreichbar ist?
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  • Rudolf Thomas
    Leute, Leute bleibt doch mal gelassener! Bei der WVV gibt es bestimmt auch arbeitende Menschen, die sich über Streckenführungen Gedanken machten. Egal wo der SEV entlang fährt, es wird geschimpft, was das Zeug hergibt. Auf jeden einzelnen Fußkranken kann nirgendwo ein ÖPNV Rücksicht nehmen. Und wenn der Busfahrer kein Deutsch spricht, dann dürfen auch gerne im Sinne der allgemeinen Verständigung einheimische Fahrgäste Auskunft geben und weiterhelfen.
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  • Gabriele Albrecht
    Ab Sanderring, Neue Uni, Ottostraße, Residenz, Mainfranken Theater, Stift Haug die Ersatzbusse einsetzen. Warum ist das nicht möglich? Für ältere Menschen ideal, um die Innenstadt zu erreichen.
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  • Brigitte Seuffert
    Innenstadtbaustellen werden nicht enden können, es ist einfach die zentralest Infrastruktur und unterliegt ständigen wandel.
    Was jetzt Ärger auslöst, sollte langfristig auf Planung Einfluss nehmen.
    Es wäre schön generell eine Ringlinie zu haben, ähnlich dem Ersatzverkehr heute. Nur nicht mit solchen rumgekurve durch die Stadt. Um die Nicht-Altstadt Stadtteile besser anzuschließen.
    Wenn unsere Straßenbahnen in zwei Richtungen fahren könnten, könnten Stichleitungen in die Stadt führen.

    Alte Mainbrücke - Talavera - Bahnhof sollte in 10min möglich werden.
    Bei einer Fahrradplanung für die Löwenbrücke am besten auch gleich einen Ausstieg/Einstieg für Buse mit Berücksichtigen.
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  • Walter Seubert
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Barbara Fersch
    die Grossbaustelle in der Frankfurterstrasse, die sich nach fast 2 Jahren SEV plötzlich aufgetan hat......Respekt !!! Hätte man das nicht in den vergangenen 2 Jahren erledigen können, in denen eh keine Strassenbahn gefahren ist??
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  • Klaus Fiederling
    Bussfahrer, die noch !! deutsch sprechen, möchte mal behaupten 70 % der Bussfahrer kann kein
    oder nur sehr schlecht deutsch. Fragte jemand: wo ist Abfahrt von Buslinie 472 nach Helmstadt:
    sorry, Im speak englisch! darauf ich: dann lern deutsch! Würzburg nein danke, mag nicht mehr.
    Gibt aber halt nur einen Bahnhof wo man in Würzburg vernünftig fortfahren kann, wenn auch manchmal beschwerlich der Zugverbindungen wegen. Würzburg sollte sich dringend was einfallen lassen, damit die Stadt in kurzer Zeit nicht menschenleer wird.
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  • Klaus Fiederling
    ich war letzte Woche "unfreiwillig" in Würzburg. Es ist wirklich ein Chaos und eine Schande was
    da momentan abläuft. Ich sehe ein, dass der Bahnhofsplatz bei den Busshaltestellen 1-11
    dringend saniert werden musste. Gut so, aber was dann mit den Haltestellen Richtung Stadt und Grombühl läuft ist eigentlich eine Frechheit und Zumutung. Angeblich soll das Ganze ja
    bis Schulbeginn fertig sein. Klar Beste Bauzeit während den Ferien. Aber: aus welchem Verschulden mussten diese Baustellen sein? Es ist für ältere und gehbehinderte Herrschaften ein Ding der Unmöglichkeit in Richtung Stadtmitte zu gelangen. Dann stellt man noch unfähige Mitarbeiter der WVV als Auskunftsdetektive hin, die einem nicht einmal sagen können, wo momentan die Haltestelle Helmstadt, normalerweise auf Bahnsteig 11, stadtauswärts, ist. Gott sei Dank hat Würzburg einen "Ehrenamtlichen Zeitmenschen", der
    über jede An- und Abfahrt der Busslinien bescheid weiß. Der Mann ist Goldwert für Würzburg,
    sagen sogar die paar
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  • Jo Schmitt
    > "Auch Verbrenner-Busse können am Mainkai nur mittig unter der Alten Mainbrücke durchfahren, um nicht am Bogen der Alten Mainbrücke hängenzubleiben", erklärt Wagner. Der Busfahrer sei also immer darauf angewiesen, dass der übrige Verkehr vor der Brücke warte, damit dieser die Engstelle passieren kann."

    Dieser Argumentation erlaube ich mir schärfstens zu widersprechen. Schlicht deshalb, weil man für die Zeit, in der der SEV erforderlich ist, eine Lichtzeichenanlage mit Anforderung wie bei einer Straßenbahn installieren könnte oder hätte können. Ob oder ob nicht WVV-/WSB-Intern hierüber nachgedacht wurde kann ich allerdings nicht sagen.

    Leider kommt eine Umleitung (des SEV) via Mainkai am Rathaus vorbei über Augustinerstraße (Baustelle "Beim Grafeneckard/Domstraße"!)/ Sanderstraße nicht in Betracht ...
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  • Felix Wyczisk
    So kann man eine Stadt kaputt machen. Es sind spürbar weniger Menschen unterwegs und das in der eh schon schweren Zeit für Einzelhändler. 😞
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  • Peter Lelowski
    Also hat der Wunsch von Fridays for Future für den Mainkai seine feste Berechtigung.
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  • Georg Ries
    Das hört sich alles nach Ausreden an! 👎🏼
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  • Roland Rösch
    Ne es ist Unvermögen was richtig zu planen und zum erfolgreichen Abschluss zu bringen. Is aber nix neues in Würzburg
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