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Würzburg
Nach der Schiffshavarie in Würzburg: Wann es auf der Mainkuh wieder weitergehen soll
Das havarierte Frachtschiff hat beim Freischleppen am Sonntag am Restaurantschiff Mainkuh deutliche Spuren hinterlassen. Wie und wann es nun weitergeht.
Die zerstörten Stege zum Restaurantschiff Mainkuh am Mainufer in Würzburg. Aber auch die Vorrichtungen, die das Schiff mit dem Ufer verbinden und es dort festhalten, haben unter der Kollision gelitten.
Foto: Fabian Gebert | Die zerstörten Stege zum Restaurantschiff Mainkuh am Mainufer in Würzburg. Aber auch die Vorrichtungen, die das Schiff mit dem Ufer verbinden und es dort festhalten, haben unter der Kollision gelitten.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:29 Uhr

Dienstagvormittag, Tag vier nach der Schiffshavarie mitten in Würzburg. Am Sonntagnachmittag war es wie berichtet im zweiten Versuch gelungen, das Schiff freizuschleppen, das sich am späten Freitagnachmittag aus bislang noch ungeklärter Ursache zwischen der flussaufwärtigen Einfahrt der Schleuse oberhalb der Alten Mainbrücke und dem Restaurantschiff Mainkuh  im Flussbett quergelegt hatte. Nun deutet in der Stadt kaum noch etwas auf die Ereignisse des Weihnachtswochenendes hin.  

Nur auf der Alten Mainbrücke liegen beiderseits noch die Absperrzäune, mit denen das Brückenwerk in den ersten Stunden des Unfalls und dann wieder während der Freischleppversuche aus Sicherheitsgründen für jeglichen Verkehr gesperrt war. Nähert man sich auf der Stadtseite entlang der Promenade am Willy-Brandt-Kai der Mainkuh, so sieht man schon in einigem Abstand die Bauzäune, die den Zugang zum Chinarestaurant im Obergeschoss und der Spielhalle darunter verwehren. 

"Jetzt brauchen wir einen Schlosser, der uns das wieder instand setzt."
Ein Sprecher der Eignerfamilie Pröstler

Kommt man näher, möchte man auch keinen Fuß mehr auf die Stege setzen, die das Schiff mit dem Ufer verbinden. Die Stufen sind teils verdreht und sehen auch nicht mehr sehr vertrauenerweckend aus, massive, aus Rohren geschweißte Träger, die das Schiff auch bei höheren Wassersstand sicher mit dem Ufer verbinden sollen, sind in der Mitte abgeknickt, als das Flussschiff mit 2000 Tonnen Granulat an Bord bei einem der beiden Freischleppversuche mit einer Ecke der Mainkuh kollidierte. Auch dort sind die Spuren unübersehbar. 

Wählt man die Telefonnummer des China-Restaurants, ertönt eine Bandansage

Im Schiff ist alles dunkel, wählt man die Telefonnummer das China-Restaurants im Obergeschoss, ertönt eine Bandansage, es sei gerade niemand erreichbar. Man möge es bitte später noch einmal probieren.

Der Moment der Kollision. Ob das Schiff dadurch ernstere Schäden erlitten hat, muss noch geklärt werden.
Foto: Fabian Gebert | Der Moment der Kollision. Ob das Schiff dadurch ernstere Schäden erlitten hat, muss noch geklärt werden.

Vor der Mainkuh am Kai steht ein Auto, der Mann auf dem Fahrersitz heißt Armin Amling, er betreibt den Spielsalon im Untergeschoss. Eventuelle Umsatzausfälle könne er noch nicht abschätzen, sagt er. "Ich habe eben mit dem Eigner des Schiffes telefoniert, der sagt, jetzt müssen erst einmal die Gutachter kommen", erklärt er. Er hoffe, spätestens Mitte Januar wieder öffnen zu können.

Durch den Jahreswechsel könnte es zu weiteren Verzögerungen kommen

"Die Stege sind kaputt, die Sachverständigen haben sich das schon angesehen", bestätigt ein Vertreter der Eignerfamilie Pröstler am Telefon. "Jetzt brauchen wir einen Schlosser, der das wieder instand setzt. Die Schadensabwicklung müssen wir dann klären." Er befürchtet, dass es durch die bevorstehenden Feiertage zum Jahreswechsel noch einmal zu zusätzlichen Verzögerungen kommen könne, bis der Schlosser auch die Halte-Anlagen ersetzt oder repariert habe. "Ich rechne mindestens mit 14 Tagen, bis das soweit ist", sagt er. 

Der Schaden an der Wasserseite, wo das havarierte Schiff beim Abschleppen die Mainkuh touchierte, sei ja auch noch nicht abgeklärt, gibt er zu bedenken. "Wasser haben wir keines im Schiff, aber wenn da irgendwo ein Haarriss entstanden ist, können  wir natürlich auch nicht so einfach wieder aufmachen", sagt er. "Aber dafür haben wir ja die Schlosserfirma. Die sehen sich das heute auch einmal an."

Die Regulierung des Schadens werde wohl Tage oder Wochen dauern

Er hofft auch für die Betreiberfamilie des China-Restaurants, dass dies bald wieder geöffnet werden könne. Er habe sie auch noch nicht erreicht, sagt er. "Die hatten ja durch Corona schon große Verdienstausfälle", sagt er.

"Wenn die Festmache-Einrichtungen und Stege wieder ersetzt sind, kommt vor Ort noch einmal eine Abnahme von uns", sagt Martina Michel vom Außenbezirk Marktbreit des Aschaffenburger Wasserstraßen- und Schiffahrtsamts Main, die auch während der Bergung des Havaristen vor Ort war. Die Regulierung des Schadens werde wohl Tage oder Wochen dauern, befürchtet auch sie.

 
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Kommentare
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  • F. E.
    Vielleicht hat es etwas Gutes und das Schiff sieht danach hübscher aus. Viel von einem Schiff hat es ja nicht, eher ein Schuhkarton der auf dem Wasser schwimmt.
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  • B. F.
    interressanter wäre, wie es zu dieser Kollision gekommen ist !!
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  • M. G.
    Letztlich doch ganz einfach. Die Hosta lag die ganze Zeit quer zum Main und der Fluss hört nicht auf zu fließen. Wasser hat enorme Kraft und hat das Schiff, obwohl erst noch abgefangen durch die Rettungskräfte, in der Nacht zum 25. gegen die Mainkuh gedrückt. Steht so auch in einem anderen Artikel in der Mainpost.
    Hoffe damit die Frage beantwortet zu haben.
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    Das freilich würde mich auch interessieren. Was hat der Schiffsführer falsch gemacht. Darf er jetzt eigentlich das Schiff weiter nach Rotterdam steuern?
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  • E. K.
    Hoffen wir mal das beste. Wenn man sich das Video und den Anker am Heck der Hosta ansieht, dann kann ich mir fast nicht vorstellen dass es keine größeren Schäden auf der Wasserseite gibt.
    Das hieße dann erst mal Trockendock. Klar gibt es eine Versicherung, aber die leistet bestimmt nur bis zum Zeitwert der guten alten Meekuh.
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