Ein Großeinsatz am Würzburger Mainkai beschäftigte einen Tag vor Heiligabend unter anderem die Würzburger Wasserschutzpolizei, Feuerwehr und Rettungsdienste. Am Spätnachmittag ging bei der Integrierten Leitstelle der Notruf ein, dass auf dem Main bei Würzburg ein Frachtschiff in Not geraten war.
Auf Nachfrage bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken hieß es, dass das Frachtschiff manövrierunfähig sei und die Gefahr drohte, dass es mit dem am Mainkai gelegenen Restaurant auf dem Wasser "Mainkuh" kollidiere.
Die "Mainkuh" wurde evakuiert
Wie der Pressesprecher der Berufsfeuerwehr, Brandinspektor Mark Berninger, mitteilte, sei das Restaurant aus Sicherheitsgründen evakuiert worden. Er schilderte, dass das 110 Meter lange Frachtschiff - das 2000 Tonnen Granulat geladen hat - auf der Bugseite am Schleusenbereich der Alten Mainbrücke anschlug, auf der hinteren Seite indes drohte es mit der "Mainkuh" zu kollidieren.
Die Feuerwehr, sagte er der Redaktion, habe das Schiff mit Seilen sichern können. "Zudem sichern zwei Boote oberhalb der Unfallstelle und ein Boot unterhalb der Unfallstelle den Main ab." Der Schiffsverkehr wurde erst mal gesperrt. Ein Schlepper wurde beauftragt. Allerdings, so Berninger, gestalte sich die Bergung aufgrund des Wasserdrucks schwierig. Um diesen zu senken, sei die Schleuse in Randersacker geschlossen worden. Es könne also noch länger in den Abend hinein dauern, bis der Einsatz beendet sei.
Auslöser vermutlich ein technischer Defekt
Laut Berninger soll der Schiffsschlepper den havarierten Frachter dann den Main aufwärts ziehen, bis dieser wieder in Flussrichtung steht. "Dann müssen wir sehen, wie es weitergeht und welcher Defekt vorliegt." Wie es von der Polizei Unterfranken hieß, sei noch nicht klar, was genau der Auslöser für die Manövrierunfähigkeit ist, vermutet werde aber ein technischer Defekt.
Wie der Pressesprecher der Feuerwehr weiter mitteilte, waren bei dem Großeinsatz insgesamt etwa 150 Einsatzkräfte vor Ort, sowohl Rettungsdienste wie BRK, Johanniter und Malteser als auch Polizei, Feuerwehr, DLRG, Technischer Hilfsdienst und Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV).
Da der Einsatz zur Stunde andauert, wurde bei dem Regen ein überdachter Bereich für die Einsatzkräfte eingerichtet. Gegen 21 Uhr kam die Nachricht, dass sich die Bergung schwieriger gestalte als gedacht. Auf nochmalige Nachfrage im Polizeipräsidium hieß es, dass derzeit geprüft werde, ob es ein Leck im Schiff gibt und Wasser ins Innere des Frachters laufe. Auch ob der Frachter, der doch gefährlich nah an die "Mainkuh" herankam, diese touchiert und beschädigt habe, werde überprüft. Es sei aber nichts bestätigt, wenn, dann handle es sich um einen kleineren Schaden, so die Polizei.
um "Wasserdruck" wegzunehmen, muss das Wehr und das Kraftwerk so eingestellt werden, dass kein Wasser mehr durchfließt. Geht aber nur für kurze Zeit. Die Schleuse bringt da nicht wirklich Entlastung.