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Kirchheim
Nach der Landtagswahl: Die Kirchheimer Grünen nominieren Christian Stück als Bürgermeister-Kandidaten
Nachdem Björn Jungbauer für die CSU in den Landtag eingezogen ist, wird in Kirchheim neu gewählt. Bei den Grünen hofft man, erstmals den Chefposten im Rathaus zu besetzen.
Christian Stück (Mitte) ist Kandidat der Grünen für die Bürgermeisterwahl, links Simone Artz (Bezirksvorsitzende) und MdL Kerstin Celina, rechts Jessica Hecht und Sven Winzenhörlein (beide Kreisvorsitzende).
Foto: Hanna Ort | Christian Stück (Mitte) ist Kandidat der Grünen für die Bürgermeisterwahl, links Simone Artz (Bezirksvorsitzende) und MdL Kerstin Celina, rechts Jessica Hecht und Sven Winzenhörlein (beide Kreisvorsitzende).
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:53 Uhr

Die Kirchheimer Grünen sehen gute Chancen, nach der Bürgermeisterwahl am 14. Januar 2024 erstmals den Chef im Rathaus zu stellen. Mit dem Gemeinderat und IT-Unternehmer Christian Stück haben sie nun ihren Kandidaten nominiert. Der bisherige Amtsinhaber Björn Jungbauer war bei der bayerischen Landtagswahl am 8. Oktober als Direktkandidat für die CSU in den Landtag gewählt worden.

Im Gespräch mit der Redaktion sagte Christian Stück, dass er auf einen Farbenwechsel im Kirchheimer Rathaus setzt, das Rennen sei offen. Die Kandidaten würden ohne Amtsinhaberbonus auf gleicher Ebene starten. Der große Zuspruch, den er bisher aus der Bevölkerung erfahren habe, ermutige ihn. Björn Jungbauer – seit 2014 Kirchheims Bürgermeister – habe zwar "große Fußstapfen" hinterlassen, seine "grüne Handschrift" habe jedoch auch gezeigt, dass sich die Wählerinnen und Wähler in Kirchheim eine nachhaltige und vernünftige Politik wünschten, stellt der 45-jährige Kandidat fest.

Ein gemeinsamer Wahlvorschlag mit der SPD ist vom Tisch

Sicher ist schon jetzt, dass es mehrere Bewerber um das Amt geben wird. In der CSU, die seit 1996 den Bürgermeister stellt, bahnt sich am Wochenende eine Kampfabstimmung an. Die in Kirchheim traditionell starke SPD scheint noch unschlüssig. Ein gemeinsamer Wahlvorschlag von SPD und Grünen, den sich einige wünschten, ist mit der offiziellen Nominierung Stücks nicht mehr möglich.

Im Gespräch lässt Christian Stück rasch erkennen, dass er nicht seine Partei in den Vordergrund stellen möchte: "Die Bürger wollen eine gute Wahl zwischen den Kandidaten haben und dass die Personen passen." Die kommunale Ebene sei weit weg von der Bundespolitik. Ziel sei es nicht, einen "grünen Leuchtturm" in Kirchheim zu errichten, sondern "gute Arbeit für die Gemeinde" zu leisten. In seinen drei Jahren als Gemeinderat ist Stück durch vermittelnde, an der Sache orientierte Beiträge aufgefallen und auch dadurch, dass er lagerübergreifend das Gespräch suchte. 

Gedanken, wieder einen eigenen Kandidaten aufzustellen, gab es laut Stück schon frühzeitig. Mit der Aufstellungsversammlung hatte sich der Ortsverein dennoch zurückgehalten und das amtliche Ergebnis der Landtagswahl abgewartet. Antje Boyks, die gemeinsam mit Stück den Ortsverein der Grünen anführt und 2020 erfolglos Amtsinhaber Jungbauer herausgefordert hatte, hat auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Auf Nachfrage teilte die vierfache Mutter mit, dass ihr wegen der Familie die Zeit fehle, den Wahlkampf und das Amt so auszufüllen, wie sie sich das vorstelle.

Stück will beim Thema Steinbrüche auf "gute Balance" setzen

Christian Stück und seine Familie leben seit vier Jahren in Kirchheim. Als besondere Stärke sieht er seine Erfahrung als Unternehmer. 2005 hat er mit einem Kollegen einen IT-Betrieb mit heute 18 Mitarbeitenden gegründet. Als er 2018 den Grünen beitrat, war für ihn die grüne Antwort auf die Frage "Wie können wir in Zukunft gut leben, ohne unseren Lebensraum zu zerstören?" entscheidend.

Aber wie könnte grüne Politik in einer vom Muschelkalkabbau geprägten Gemeinde wie Kirchheim aussehen? Stück möchte Projekte wie das Wärmenetz für die Schule oder die große Photovoltaikanlage, die ein Investor am Egenburger Hof plant, weiterführen und erfolgreich beenden. Und er würde auch noch weitergehen. Stück denkt an ein Wärmenetz für den gesamten Altort oder ein echtes Bürgerenergieprojekt.

Bei dem in Kirchheim kontroversen Thema Steinbrüche und Steinindustrie setzt er auf eine "gute Balance" zwischen den unterschiedlichen Interessen und das begonnene Modellprojekt zur Landschaftsplanung. Eine "intakte Dorfgemeinschaft" nennt er als wichtiges Ziel. Steinbruch-Besetzungen sind von Christian Stück als Bürgermeister also wohl eher nicht zu erwarten.

 
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