Nachdem am Montag eine 25 Meter hohe Buche im Würzburger Ringpark plötzlich umgefallen ist und dabei eine Radfahrerin tödlich verletzt hat, erklärt der Würzburger Biologe Rainer Heß gegenüber der Redaktion, er habe im Juli dieses Jahres an der Buche Pilzbefall festgestellt. "Am Fuß des Baumes wuchs der Riesenporling," sagt der 81-Jährige, der sich für Arten- und Landschaftsschutz engagiert und bei der Regierung von Unterfranken in der Naturschutzbehörde tätig war.
Der Riesenporling ist ein Baumkiller: "Taucht oberirdisch der Fruchtkörper auf, hat sein unterirdisches Myzel schon längst das gesamte Wurzelwerk befallen", erklärt Forstingenieur Peter Naumann vom Würzburger Bergwaldprojekt. Die Wurzelfäule führe dazu, dass der Baum seine Standfestigkeit verliert. "Pilze wie dieser greifen Bäume an, die schon geschwächt sind", sagt der Fachmann. Häufige Ursache dafür seien Schäden durch die Trockenheit.
Würzburger Biologe Heß hat den Pilzbefall bemerkt
Hat die Stadt Würzburg vom Befall mit dem Pilz gewusst? Der Bayerische Rundfunk hat am Dienstag gemeldet, dass Heß "die Unglücksbuche in den vergangenen Jahren immer wieder abgelichtet und starken Pilzbefall mit dem Riesenbohrling festgestellt" habe. "Er habe den Pilzbefall des Baums mehrfach der Stadt gemeldet", heißt es weiter.
Im Gespräch mit dieser Redaktion hört sich das etwa anders an. Heß sagt, dass er 2021 massiven Pilzbefall an einem bereits toten und entasteten Baum bemerkt habe, der heute noch steht. "Dass das Myzel dieses Pilzes auch auf die benachbarte Buche übergreift, die jetzt umgestürzt ist, war abzusehen", sagt der Biologe, der dann im Juli auch dort Fruchtkörper entdeckt hat. "Das habe ich dann heuer beim Ringparkfest Mitarbeitern des Gartenamtes erzählt." Er vermutete, der schräg gewachsene Baum werde im nächsten Sturm umstürzen.
Wusste das Gartenamt der Stadt Würzburg vom Pilz?
"Der Pilzbefall war uns bekannt und floss selbstverständlich in die weitere Beurteilung des Zustandes des Baumes mit ein", sagt Rathaussprecher Christian Weiß am Mittwoch auf Anfrage der Redaktion. Bürgermeister Martin Heilig hatte bereits am Dienstag erklärt, dass Kontrollen gezeigt hätten, dass die Buche nicht gesund gewesen sei.
Laut Rathaussprecher Weiß habe es aber trotz des bekannten Pilzbefalls bis zum Unfall in der Gesamtbetrachtung der Situation keine Anhaltspunkte dafür gegeben, dass man den Baum hätte sichern oder fällen müssen. Darüber hinaus will sich die Stadt im laufenden Ermittlungsverfahren nicht äußern.
Die Frage, was das Gartenamt normalerweise bei mit Riesenporling befallenen Bäumen unternimmt, beantwortete Weiß so: "Maßnahmen wie weitere Untersuchung, Pflege, Sicherung oder gegebenenfalls Fällung hängen vom jeweiligen Einzelfall ab."
Ermittelt wird die Unfallursache von der Polizeiinspektion Würzburg mithilfe eines Baumgutachters. Wie ein Polizeisprecher sagt, sei die Buche direkt nach dem Unfall vor Ort untersucht worden. "Zur weiteren Begutachtung wurde die Buche dann am nächsten Tag abtransportiert."
Ich selbst bin kein Baumexperte, würde aber die Gutachten der Sachverständigen abwarten.
Wenn ein Staatsanwalt ermittelt, findet er immer einen Schuldigen.
Ich hoffe nur sehnlichst, es ist dann nicht der "kleine" Gemeindearbeiter der herausgedeutet wird, denn die Gesellschaft und das Verhalten der Gesellschafft spielt da auch eine Rolle! Wehe es wird mal in Würzburg ein Ästchen zu früh geschnitten oder ein Baum gefällt, so hat man viele Klugsch.... , einschließlich der MP, gleich gegen sich!