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Hausen bei Würzburg
Nach dem Gewitter am Donnerstag: Eine Schlammlawine wälzte sich durch Hausen
Böse Erinnerungen an die Flut vom Juli 2009 wurden in Hausen am Donnerstagabend wach. Wieder löste ein Gewitter eine Schlammlawine aus. Was dann geschah.
Eine Schlammlawine gab es am Donnerstagabend nach einem Unwetter in Hausen. Die Helfer hatten anschließend alle Hände voll zu tun.
Foto: Irene Konrad | Eine Schlammlawine gab es am Donnerstagabend nach einem Unwetter in Hausen. Die Helfer hatten anschließend alle Hände voll zu tun.
Irene Konrad
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:05 Uhr

Ein Gewitterregen mit Hagelschlag ist am Donnerstagabend über Hausen bei Würzburg niedergegangen. In den Regenmessern wurden zwar nur rund 45 Millimeter gemessen, aber die Wassermassen kamen gegen 20 Uhr so heftig, dass sie die Felder Richtung Gramschatz und Erbshausen überschwemmten. Das löste eine Schlammlawine nach Hausen aus.

Die Freiwillige Feuerwehr Hausen rückte aus und leistete Hilfe

Besonders betroffen waren die Gramschatzer Straße, der Kreuzungsbereich am Wethbrunnen Richtung Rieden und ein Teil der Jahnstraße. Hier standen einige Keller unter Wasser, so dass die Freiwillige Feuerwehr Hausen ausrückte und Hilfe leistete.

"Bei uns stand das Wasser und der Schlamm im Hof, in der Scheune und Werkstatt wie damals"
Irmgard und Hilmar König aus Hausen

Obwohl sich die Anwohner nach der Erfahrung des furchtbaren Hochwasserereignisses im Juli 2009 mit Sandsäcken oder Bretterwänden gewappnet hatten, zog sich die Schlammlawine ihren Weg. "Bei uns stand das Wasser und der Schlamm im Hof, in der Scheune und Werkstatt wie damals", sagen Irmgard und Hilmar König.

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Deren Anwesen in der Gramschatzer Straße war schwer betroffen. Bis zu 40 Zentimeter hoch stand der Schlamm im Hof. Er wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Hausen mit Radladern auf die Straße geschoben und mit viel Wasser und Manpower weggeschaufelt. Auch Freiwillige halfen bis spät in die Nacht.

Die Straßenmeisterei Würzburg kam mit einer speziellen Kehrmaschine

Einsatzleiter in Hausen war Andreas Altenhöfer. Um die Kreisstraße reinigen zu können, hat der Feuerwehrmann die Hilfe des Landkreises angefordert. Die Straßenmeisterei Würzburg kam mit einer speziellen Kehrmaschine, die den Schlamm aufweichte und aufsaugt. Diese Kehrmaschine war am Freitagmorgen wieder im Einsatz.

Kirschgroße Hagelkörner fielen Donnerstagabend auch im Unterpleichfelder Ortsteil Burggrumbach vom Himmel. Das Foto zeigt den Garten unseres Lesers Egon Schraud.
Foto: Egon Schraud | Kirschgroße Hagelkörner fielen Donnerstagabend auch im Unterpleichfelder Ortsteil Burggrumbach vom Himmel. Das Foto zeigt den Garten unseres Lesers Egon Schraud.

Der Gewitterregen hat Felder und Gärten eingeschwemmt. Bei Biobauer Richard Konrad aus Hausen sind vor allem die frisch gepflanzten Gurken- und Kürbisfelder Richtung Erbshausen vom Hagel geschädigt worden. Das Unwetter habe viele Arbeit in den letzten Wochen mit einem Schlag zunichte gemacht.

Fotoserie

Pumpen waren auch in der Baugrube eines Neubaus am Sportheim im Einsatz

Auch im Hausener Ortsteil Rieden gibt es Schäden. Der Mühlbach durch das Dorf war an der Brücke in der Lindenstraße so hoch, dass die Feuerwehr mit Pumpen und Schläuchen Abhilfe schaffen musste. Pumpen waren auch in der Baugrube eines Neubaus am Sportheim im Einsatz. Unter Wasser standen die Straße Froschgrube, ein Teil der Hauptstraße aus Richtung Eßleben und das Gebiet rund um den Stockbrunnen.

Eine Schlammlawine gab es am Donnerstagabend nach einem Unwetter in Hausen. Auch in Rieden musste die Feuerwehr ausrücken. Das Foto zeigt die Situation am Mühlbach in der Lindenstraße.
Foto: Irene Konrad | Eine Schlammlawine gab es am Donnerstagabend nach einem Unwetter in Hausen. Auch in Rieden musste die Feuerwehr ausrücken. Das Foto zeigt die Situation am Mühlbach in der Lindenstraße.

Statt des Trainings gab es nun eine lange Putzaktion

Kurz nach 20 Uhr alarmierte die Damenfußballmannschaft die Mitglieder des Sportvereins. Die jungen Frauen hatten zum Zeitpunkt des Gewitters gerade Fußballtraining und bemerkten, dass der komplette Keller des Riedener Sportheims unter Wasser stand. Statt des Trainings gab es nun eine lange Putzaktion.

"Aufgrund des Starkregens wurde Wasser aus allen Bodenabläufen im Keller des Sportheims gedrückt", erklärt Christian Kaiser. Der Kanal habe die Wassermassen einfach nicht gepackt. Das Wasser habe sich aus der Kanalisation zurück gedrückt.

Eine Schlammlawine gab es am Donnerstagabend nach einem Unwetter in Hausen. Auch in Rieden musste die Feuerwehr ausrücken.
Foto: Irene Konrad | Eine Schlammlawine gab es am Donnerstagabend nach einem Unwetter in Hausen. Auch in Rieden musste die Feuerwehr ausrücken.

Das Gewitter war lokal begrenzt. Im fünf Kilometer entfernten Gramschatz musste die Feuerwehr nicht einmal ausrücken. Kommandant Dirk Wiesner war zwar unterwegs, aber das Wasser auf den Feldern am Friedhof sei beispielsweise schnell wieder abgelaufen und im Neubaugebiet Öläcker habe die Oberflächenentwässerung bestens funktioniert.

Die Aufräumarbeiten in Hausen und Rieden hielten am Freitag an.

 
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  • Aha. Bereits 2009. Haben Verantwortliche daraus nichts gelernt?

    Dank "Flurbereinigung" wurden schützende Feldraine, die mindestens einen Teil des abgetragenen Bodens hätten zurückhalten können, "entsorgt". Liebe Landwirte da draußen: Macht es euch nicht erhebliche Bauchschmerzen, daß das bisherige "Bodenmanagement" gerade richtig gut "über die Wupper geht"? [1]

    Zudem haben die zuständigen Verantwortlichen wohl nichts unternommen um für Überflutungsbereiche (notfalls unter Zuhilfenahme von Kunstbauwerken) zu sorgen, die die Zu- bzw. Abflüsse regulieren.

    [1]
    "Bei einer Flurneuordnung werden zur Verbesserung der Agrarstruktur und zur Stärkung der Wirtschaftskraft ländlicher Grundbesitz zweckmäßig neu geordnet und erschlossen, Projekte von Gemeinden oder öffentlichen Planungsträgern unterstützt sowie Natur und Landschaft erhalten und gestaltet." -- Daß ich nicht lache.

    https://www.freistaat.bayern/dokumente/leistung/97887387323?plz=97262&behoerde=03441737584&gemeinde=529412155696
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    • Antworten
  • klaus-der-feuerwehrmann@t-online.de
    @klafie
    Aber wir brauchen dringend das Wasser,
    es fehlen in Unterfranken über 500 Liter.
    Muß ja nicht gleich so sein wie in Hausen.
    Ein schöner Landregen mit 5-10 Liter
    für zwei Wochen am Tag wäre recht.
    Wir können es uns wünschen aber
    die Entscheidung findet weiter
    oben statt.
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  • Klaus-Fiederling@gmx.de
    oje - arme hausener, bei uns zog das unwetter gott sei dank vorüber, gerade mal schön gegossen, ca. 4-5 liter, mehr wars nicht, hoffentlich kommt heute nichts mehr runter.
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