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Eisingen
Nach Corona-Ausbruch: Bundeswehr hilft St. Josefs-Stift in Eisingen
Eine hohe Zahl von Corona-Infektionen hat das St. Josefs-Stift in Eisingen vor schwere Aufgaben gestellt. Unterstützung bekommt die Einrichtung nun von mehreren Seiten.
Nach einem Corona-Ausbruch im St. Josefs-Stift in Eisingen unterstützt unter anderem die Bundeswehr bei der Aufrechterhaltung des Betriebs. Auf einem Transparent wird allen Helfern gedankt.
Foto: Christian Weidner | Nach einem Corona-Ausbruch im St. Josefs-Stift in Eisingen unterstützt unter anderem die Bundeswehr bei der Aufrechterhaltung des Betriebs. Auf einem Transparent wird allen Helfern gedankt.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:43 Uhr

Seit es vor zwei Wochen im St. Josefs-Stift in Eisingen zu einem starken Corona-Ausbruch gekommen war, kämpft die Einrichtung, in der Menschen mit Behinderung betreut werden, mit den Folgen der Covid-19-Infektionen. Wie Pressesprecherin Melissa Hager gegenüber der Redaktion sagte, sind aktuell 78 Menschen im Stift mit dem Virus infiziert: 40 Bewohner und 38 Mitarbeiter. Ein 56-jähriger Bewohner starb im Krankenhaus an den Folgen der Infektion. Drei weitere Bewohner werden derzeit noch stationär behandelt.

Stift erfuhr viel Solidarität und Unterstützung

Nach Bekanntwerden der Infektionen, die die Einrichtung vor große organisatorische Probleme stellte, habe das Stift viel Solidarität und Unterstützung erfahren, sagt Hager. So hilft zurzeit auch die Bundeswehr dabei, den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Wie Hager mitteilt, seien zurzeit 14 Bundeswehrangehörige, darunter Sanitätssoldaten, vor Ort, die sowohl bei der medizinischen Versorgung als auch bei der Alltagsbetreuung der Bewohner helfen – wie bereits Freiwillige von Hilfsdiensten wie Malteser, BRK, Johanniter und DLRG. So sei ein Bundeswehrsoldat in der internen Teststrecke eingesetzt, weitere Soldaten unterstützten in der Verwaltung bei der Abwicklung der angelaufenen Impfungen und Reihentestungen, aber auch bei der Pflege und Beschäftigung der Bewohner.

Am Zustandekommen der Bundeswehr-Unterstützung waren laut einer Pressemitteilung des Stifts Landrat Thomas Eberth, das Gesundheitsamt und die Führungsgruppe Katastrophenschutz Würzburg-Land beteiligt. In Eisingen ist man für die Unterstützung außerordentlich dankbar: "Da zahlreiche Kolleg*innen selbst erkrankt sind oder in Quarantäne mussten, ist die Unterstützung in den Wohngruppen durch Bundeswehr und Hilfsdienste für uns von unermesslichem Wert", wird Marco Warnhoff, Geschäftsführer des St. Josefs-Stifts, in der Pressemitteilung zitiert. Die Mitarbeiter leisteten "gerade Tag und Nacht das Äußerste".

Corona-Schutzimpfungen sind noch nicht abgeschlossen

Noch längst nicht abgeschlossen sind die Corona-Impfungen. Die Erstimpfung hätten inzwischen die Außengruppen sowie zu einem großen Teil die nicht infizierten Bewohner der Zentrale in Eisingen erhalten, sagt Pressesprecherin Hager. Noch nicht geimpft seien die Bewohner ambulanter Wohngruppen, die Beschäftigten der Eisinger Werkstätte sowie die Mitarbeiter des Stifts. Derzeit fehle es an Impfstoff: "Wir warten auf die nächste Lieferung", so Hager. 

"Die Impfung darf keine falsche Sicherheit erzeugen. Denn der volle Impfschutz ist erst einige Zeit nach der zweiten Impfung gegeben. Solange müssen wir weiterhin sehr vorsichtig agieren und alles daran setzen, die Zahlen einzudämmen und ein neues Ausbruchsgeschehen zu verhindern", so Geschäftsführer Warnhoff laut der Pressemitteilung. Deshalb sei es besonders wichtig, auch die Mitarbeiter möglichst schnell mit Impfstoff zu versorgen: "Der Schutz unserer Klient*innen hat für uns oberste Priorität. Dazu gehört auch, jene gesund zu erhalten, die sie tagtäglich betreuen."

St. Josefs-Stift Eisingen

Seit mehr als 45 Jahren bietet die St. Josefs-Stift Eisingen GmbH gemeinnützige Wohnbetreuung, Assistenz, Therapie sowie Arbeit und Beschäftigung für mehr als 450 Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung in den Landkreisen Würzburg, Aschaffenburg und Kitzingen. Die Einrichtung beschäftigt rund 650 Mitarbeitende. Das St. Josefs-Stift ist Teil des Unternehmensverbundes St. Josefs-Stift Eisingen e.V.
Quelle: St. Josefs-Stift
 
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  • RobertMuthig@t-online.de
    Manche wollten die Bundeswehr abschaffen.
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  • klafie
    zwecks bundeswehr kommen wir dann aber auch wieder zu diesem fazit: 1984/85 gab es bei uns noch keine andere lösung: entweder bw oder zivi. zivi war ja noch nicht so gut in der gesellschaft angesehen, also machte man halt schlecht oder recht den bw-dienst mit 15 monaten. hätte man die pflicht zur bundeswehr zu gehen nicht abgeschafft, hätten wir dort genügend kräfte, die im in- und ausland ihren dienst tun können. es muss ja nicht gleich der dienst an der waffe sein, humane hilfe wäre wohl als aller erstes angesagt!
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  • klafie
    hallo walkerfriend, sicher haben sie auch mit ihrer darstellung recht. viele pflegekräfte kommen aber doch auch so langsam an ihre kräfte, da sie ja ob krankenhaus oder altenpflegeheimen oftmals überstunden leisten müssen und damit auch mal evtl. zu hause im homeoffice arbeiten dürfen oder sollen,damit sie abstand von der klinik bzw. heim gewinnen. habe mal ein halbes jahr ne ausbildung als altenpflegehelfer gemacht und weiss, wie streßig damals schon in den 2000er jahren dieser job war. ein 8stunden-tag war damals für die festangestellten eigentlich nie die regel, da sie oftmals dienste von kolleginen/en übernehmen mussten, die krank oder urlaub hatten. da wurde deswegen dann auch niemand mehr eingestellt. denke, dass sich die lage in eisingen hoffentlich bald doch wieder entspannt. habe selbst ein paar bekannte dort oben, hoffentlich sind die alle gesund!
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  • juergenmagic@t-online.de
    Nee ich meinte nicht die Pflegekräfte, die schon aktiv in den Einrichtungen arbeiten. Aber es gibt nicht wenige, die früher mal in dem Beruf gearbeitet haben und dann ins Büro bei anderen Bayer. Behörden gewechselt sind, weil sie nicht mehr in der Pflege arbeiten wollten. Der Erfahrungsschatz wäre jetzt gut. Mit dem Zivildienst gebe ich Ihnen recht, da wären genug Leute heute da. Eine allgemeine Dienstpflicht für alle Geschlechter konnte ja politisch nie durchgesetzt werden.
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  • juergenmagic@t-online.de
    Es ist schön, dass die Bundeswehr hilft. Aber wie lange die das stemmen kann, bleibt eine Frage der Zeit. Schließlich sind da noch die vielen Einsätze, die absolviert werden müssen. Eine Frage sei dennoch erlaubt: In nicht wenigen Bayer. Behörden arbeiten Leute, die vom Fach (Pflegekräfte oder ehem. Krankenschwestern) sind. Wieso werden die nicht zur Dienstleistung in den Pflegeheimen/Impfzentren herangezogen? Da sind sie doch besser aufgehoben als irgendwo im Homeoffice oder sonst wo. Sollte doch in so einer Situation auch möglich sein. Das sind jetzt keine leeren Phrasen, sondern ich kenne einige.
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  • klafie
    danke an die bundeswehr. hier zeigt ihr auch mal zivieldienst geht vor dem gebrauch von waffen! bitte passt auf, dass es in eisingen nicht zu einem kolaps kommt und das stift noch
    geräumt werden muss. den bewohnern und angestellten baldige genesung, den trauernden um den verlust ihres 56jährigen familienmitgliedes meine herzlichste anteilnahme.
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