Im St. Josefs-Stift in Eisingen, in dem Menschen mit geistiger Behinderung betreut werden, gibt es mehrere Verdachtsfälle auf Covid-19-Infektionen. Ein Bewohner der Einrichtung wurde inzwischen nachweislich per PCR als Corona-positiv getestet.
"Bisher haben wir aufgrund 18 positiver Schnelltests den Hinweis darauf, dass weitere Bewohner infiziert sein könnten", sagte Pressesprecherin Melissa Hager am Donnerstagabend auf Anfrage der Redaktion. Eine Bestätigung dieser Verdachtsfälle per PCR-Test stehe noch aus.
Betroffen sei lediglich der Hauptstandort in Eisingen. "Wir verfügen außerdem über verschiedene Standorte in den umliegenden Gemeinden, sowie im Raum Aschaffenburg und in der Stadt Kitzingen. In diesen dezentralen Wohngruppen gibt es glücklicherweise keine Verdachtsfälle – das Geschehen bezieht sich nur auf unseren größten Standort Eisingen", so Hager.
Reihentestungen bei Bewohnern und Beschäftigten
In Abstimmung mit dem Würzburger Gesundheitsamt werden in Abschnitten Reihentestungen des gesamten Stifts vorgenommen. Am Freitag finde eine weitere großangelegte Reihentestung statt. Getestet würden alle Bewohner sowie die Beschäftigten.
Eine mögliche Ursache konnte laut Hager bisher nicht ermittelt werden: "Nach jetzigem Erkenntnisstand sind alle Mitarbeitenden bisher per Schnelltest negativ getestet worden. Auch hier steht das Ergebnis der PCR-Tests noch aus."
Als Reaktion auf die bestätigte Infektion und die Verdachtsfälle wurden die betroffenen Wohngruppen isoliert. Vom Gesundheitsamt wurden der Einrichtung zudem ein Besuchsverbot sowie ein Aufnahmestopp auferlegt.
Bisher hatte es noch keine Coronafälle gegeben
Bisher waren in der Zentraleinrichtung in Eisingen, wo 213 erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung leben und von 380 Mitarbeitenden betreut werden, noch keine Coronafälle aufgetreten. Impfungen haben bisher noch nicht stattgefunden. "Uns war es ein großes Anliegen, dass auch bei uns geimpft wird, aber wir sind noch nicht an der Reihe. Wir hoffen, dass das in den nächsten zwei Wochen möglich ist", sagt Pressesprecherin Hager. Nach so langer Zeit ohne Coronafälle nun betroffen zu sein, sei für die Einrichtung besonders bitter: "Wir hatten gehofft, wir schaffen das noch bis zur Impfung."