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Ochsenfurt
Nach Ärger um die Standvergabe: Warum Ox.Art beim Ochsenfurter Adventsgässle diesmal nicht dabei ist
Anders als die Jahre zuvor hat die Künstlergruppe Ox.Art diesmal keinen Stand beim Ochsenfurter Weihnachtsmarkt. Was hinter ihrer kurzfristigen Absage steckt.
Ihre Weihnachtskarten wird Ruth Freudinger von der Künstlergruppe Ox.Art wohl dieses Jahr nicht losbekommen. Denn die Gruppe hat ihre Anmeldung für das Ochsenfurter Adventsgässle zurückgezogen. 
Foto: Anna-Lena Behnke | Ihre Weihnachtskarten wird Ruth Freudinger von der Künstlergruppe Ox.Art wohl dieses Jahr nicht losbekommen. Denn die Gruppe hat ihre Anmeldung für das Ochsenfurter Adventsgässle zurückgezogen. 
Anna-Lena Behnke
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:20 Uhr

Eigentlich ist die Künstlergruppe Ox.Art seit jeher ein fester Teil des Adventsgässles. Von Weihnachtskarten über Holzdreharbeiten bis hin zu Malereien – auch in diesem Jahr hatte die Gruppe geplant, beim Ochsenfurter Weihnachtsmarkt wieder Kunst und Kunsthandwerk auszustellen und zu verkaufen. Doch daraus wird wohl nichts. Schuld ist Ärger rund um die Standvergabe.

"Eigentlich war alles von langer Hand geplant", sagt Ruth Freudinger von Ox.Art. Schon im Oktober habe die Gruppe sich mit insgesamt 16 Personen angemeldet und eine Zusage bekommen. Das bestätigt Julia Moutschka, Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins, der den Weihnachtsmarkt seit Jahren ausrichtet. Ox.Art habe die vier Arkaden-Bögen im frisch sanierten Spitalhof als Ausstellungsfläche nutzen wollen, schildert Freudinger.

Ein Teil des Platzes für Ox.Art sollte an den Nixe-Verein gehen

Die Gruppe habe sich den begrenzten Platz unter anderem mit einem Stand der internationalen Hilfsprojekte von Klaus Meyer und Burkard Freitag, alias Sassi, sowie dem Arbeitskreis Geschichte teilen wollen. "Da hätten wir schon zusammenrücken müssen, aber wir waren zufrieden damit", sagt die Ochsenfurterin.

Nur zwei Wochen vor dem Weihnachtsmarkt hätten sie dann erfahren, dass sie eine Arkade nicht nutzen könnten, weil diese vom Nixe-Verein belegt werden solle, so Freudinger. Warum der Verein und dessen Vorsitzender, der Ochsenfurter Bürgermeister Peter Juks, ausgerechnet diese Fläche für sich beanspruche, sei für sie nicht nachvollziehbar.

"Der Hof ist ja groß genug."
Peter Juks, Vorsitzender des Nixe-Vereins

Ihre Ausstellungsfläche sowie die einiger anderer Ox.Art-Mitglieder wäre somit weggefallen. In der Folge habe nicht nur sie ihre Teilnahme abgesagt, sondern aus Solidarität die gesamte Gruppe. "Dabei haben wir natürlich schon einiges an Arbeit und Geld hineingesteckt", sagt sie. Sie selbst habe etwa bereits Karten drucken lassen und Bilder in kleineren Formaten, speziell fürs Adventsgässle, vorbereitet.

Stadtmarketing musste freigewordenen Platz schnell neubelegen

"Ich bedauere die Absage sehr", sagt Stadtmarketing-Geschäftsführerin Julia Moutschka. "Die Angebote waren fantastisch." Zudem sei es nicht einfach gewesen, den Spitalhof in der Kürze der Zeit neu zu belegen. Die Mühe des Stadtmarketings etwa, einzelne Künstlerinnen und Künstler der Gruppe doch noch an anderen Stellen unterzubringen, erkenne sie an, sagt Ruth Freudinger. "Aber wir treten immer zusammen auf." Und gerade auf für die empfindlichen Werke und Kunstobjekte seien die wettergeschützten Arkaden der ideale Raum.

Das Ochsenfurter Adventsgässle findet seit Jahren traditionell am dritten Adventswochenende statt.
Foto: Fabian Gebert (Archivfoto) | Das Ochsenfurter Adventsgässle findet seit Jahren traditionell am dritten Adventswochenende statt.

Er könne die Enttäuschung vonseiten der Ox.Art-Gruppe nicht nachvollziehen, sagt der Vorsitzende des Nixe-Vereins Peter Juks. "Der Hof ist ja groß genug." Zudem stehe der ehemalige Standort im Burkadinischen Hof für den Verein nicht mehr zur Verfügung, denn es fehle ein zweiter Rettungsweg. Schon im letzten Jahr habe deshalb eine Übergangslösung am Öchsle herhalten müssen.

Nixe-Verein bezieht doch Stand im Freien

Juks betont, dass sein Verein sich schlussendlich dafür entschieden habe, lieber einen Stand im Freien im Spitalhof aufzubauen. Denn der traditionelle Crêpe-Stand des Nixe-Vereins – mitsamt seiner fettigen Dämpfe – vertrage sich nicht gut mit den eben erst sanierten Arkaden, begründet er. Die überdachte Fläche wäre somit wieder frei gewesen.

Viel Wirbel ums nichts also? "Man hätte für alles eine Lösung finden können", ist sich Joachim Beck, Vorsitzender des Stadtmarketings, sicher. Aber dazu sei es leider nicht gekommen. Ähnlich sieht das Ruth Freudinger. "Mit etwas gutem Willen, hätte es vielleicht einen Weg gegeben." Vom Gedanken, ihre weihnachtlichen Kunstwerke ausstellen zu können, habe sie sich für dieses Jahr verabschiedet. "Die landen jetzt erstmal im Karton."

 
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