Gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, Gewürze oder Haushaltswaren: Trotz der Volksfestabsage aufgrund von Corona müssen die Würzburger nun doch nicht ganz auf ihr Kiliani verzichten. Wie es aus der Pressestelle der Stadt auf Anfrage heißt, hat die Stadt Würzburg dem Bayerischen Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute (BLV) fünf Plätze in der Würzburger Innenstadt angeboten. Diese befinden sich am Oberen Markt, am Unteren Markt, am Dominikanerplatz sowie an den Eingängen zu Eichhorn- und Spiegelstraße.
Auf diesen können Schausteller, die ihre Kunden normalerweise auf der Kiliani-Messe und dem Volksfestplatz erfreuen, im wochenweisen Wechsel ihre Buden aufbauen und ihre Waren – wie beispielsweise Süßigkeiten, Gewürze, Schmuck oder Haushaltsartikel – anbieten und verkaufen. Natürlich müssen die geltenden Hygienevorschriften streng eingehalten werden. Wie die Pressestelle mitteilte, sollen die fünf Standplätze nach einem Losverfahren vergeben werden.
Kein "Klein-Kiliani"
Für Fahrgeschäfte oder "Bespaßungsbuden" wie Los- oder Schießbuden, gebe es aber derzeit noch keine Möglichkeit. Es handele sich somit eher nicht um ein „kleines Kiliani“, ein Riesenrad werde sich nicht in der Innenstadt drehen, so Pressesprecher Christian Weiß. In erster Linie soll dieses Angebot den Marktkaufleuten wieder eine Möglichkeit des Verdienstes geben. Die Ursprünge der beiden Würzburger Volksfeste, Frühjahrsfest und Kiliani, liegen im Messegeschehen und sind eng mit den Messen verbunden, die auf dem Marktplatz stattfinden. Die Pandemie hat gerade diese Marktkaufleute und Schausteller in wirtschaftliche Notlage gebracht.
„Mit Öffnung der Außengastronomie und Wandel der Ausgangsbeschränkungen zu bloßen Kontaktbeschränkungen sehen wir auch wieder die Möglichkeit des Flanierens, die während der Frühjahrsmesse aufgrund des Lockdowns nicht gegeben war“, erklärt Uwe Zimmermann, Leiter der Allgemeinen Bürgerdienste der Stadt Würzburg. Für diese Stände werden die gleichen Hygiene- und Sicherheitsregelungen gelten wie für den grünen Markt oder den Spezialitätenmarkt. Markierungen werden helfen, die Abstandsregeln einzuhalten und Mund-Nasen-Schutz ist dringend empfohlen.
Die Stadt Würzburg hatte es sehr bedauert, dass das beliebte Volksfest in diesem Jahr nicht stattfinden kann. Kiliani war für die Zeit vom 3. Juli bis zum 19. Juli dieses Jahres geplant gewesen und hatte in den vergangenen Jahren rund 800 000 volksfestbegeisterte Menschen in seinen Bann gezogen.
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Hohe Einbußen für Marktleute und Schausteller
"Bei uns ging das Geschäft sofort auf Null runter und die Ungewissheit, wann es wieder weitergeht, kam dazu", berichtet Werner Baumeister, Pressesprecher des Bayerischen Landesverbands der Marktleute und Schausteller e.V. (BLV) in Würzburg. Deshalb ist er froh, dass es "zumindest einen Hoffnungsschimmer" gibt.
Sein Dank geht besonders an Petra Sämmer, Vorsitzende der Bezirksstelle Würzburg des BLV. "Sie hat sich sehr eingesetzt." Zusammen mit Uwe Zimmermann sei ein gutes Konzept entstanden. Natürlich könne man dadurch den Ausfall nicht kompensieren, "aber es ist ein Anfang, auch, um den Existenzängsten entgegenzuwirken.". Zumal er von einigen Kollegen wisse, dass in puncto Soforthilfe leider noch nicht viel passiert sei. So habe man bei der Auswahl zunächst geschaut, "dass diejenigen beginnen, die mit am härtesten betroffen sind". Bisher wollen sich etwa 40 Marktleute und Schausteller beteiligen, weiß Baumeister.
Nächste Woche geht es los
Beginn ist schon am kommenden Montag, 18. Mai. In der ersten Woche wird es neben Reinigungs- und Haushaltsprodukten auch Kunstgewerbe und einen Gewürzstand geben. "Vielfältig soll das Angebot sein", sagt Baumeister, der selbst einen Süßigkeitenstand mit Zuckerwatte und anderen Leckereien betreibt. Doch zunächst lässt er anderen den Vorrang. Er hofft, dass es durch weitere Corona-Lockerungen in der nächsten Zeit noch mehr Möglichkeiten gebe, auch für den gastronomischen Bereich und für Fahrgeschäfte. "Vielleicht ist da mit speziellen Hygienekonzepten etwas machbar", hofft er. Für die Stadt sei das derzeit kein Thema, aber man habe die Lage im Blick, heißt es.
Das Würzburger Konzept ist derzeit wohl auch in anderen Städten im Gespräch, so auch für das Oktoberfest in München: Hier gebe es laut Bayerischer Rundfunk ebenfalls die Überlegung, ab Mitte Juli in der Stadt verteilt Buden und Fahrgeschäfte aufzustellen.
und ener schreit: " Haltet den Dieb".... dann kummt die Polizei ! Des Ersatzerlebnis brauch i nit !
Aber dieses Konzept (wenn man es so nennen kann) klingt irgendwie lächerlich. Dann wäre es klüger es gleich ganz sein zu lassen.