Die "Musik an der Furt" ist seit 2016 nicht mehr aus dem Ochsenfurter Stadtbild wegzudenken. Über 13 Wochen hinweg war auch heuer während des Frühsommers jedem Samstag ein musikalisches Programm von Blasmusik bis Jazz geboten. Anfang des Jahres hatte die Initiatorin und langjährige Organisatorin Renate Lindner (CSU) ankündigt, sich nicht mehr um die Umsetzung der Veranstaltungsreihe zu kümmern. Ein Grund dafür sei laut der Stadträtin und Kulturreferentin gewesen, dass die Startuhrzeit von 10:30 Uhr auf 14 Uhr verschoben wurde. Lindner hatte Bedenken geäußert, die Musikbands in der prallen Mittagssonne spielen zu lassen.
Stattdessen hat in diesem Jahr die Stadtverwaltung die Organisation übernommen. Wie heuer wird auch in Zukunft die Leiterin der Touristeninformation Arlena Ridler für die Umsetzung der musikalischen Veranstaltung verantwortlich sein. Und sie versichert: "Die Besucherinnen und Besucher sowie die Musikbands sind durch Schirme, die wir aufstellen, gut vor der Sonne geschützt."
Für die Dauer der Veranstaltung werden mechanische Sperren aufgestellt
Wie schon in diesem Jahr werden auch künftig für die Dauer der Veranstaltung, das heißt für gut anderthalb Stunden, mechanische Sperren aufgestellt, um zu verhindert, dass Autos durch die Innenstadt fahren. Im Grunde wird damit laut Bürgermeister Peter Juks (UWG) die ohnehin von Ostern bis Oktober geltende Sperrzeit am Wochenende ab Samstag um 13 Uhr bis Sonntag 20 Uhr zusätzlich betont: "Leider akzeptieren viele Autofahrer das Verbotsschild nicht, und die Autos fahren trotzdem durch. Um dies zu unterbinden, wurde eine mechanische Sperre eingerichtet, die so platziert ist, dass beispielsweise Rollstuhlfahrer problemlos passieren können." Die Maßnahme wurde von den meisten respektiert, so Ridler. "Viele haben sogar gefragt, ob man sie nicht dauerhaft aufstellen könnte".
Außer an einem Nachmittag, bei dem schlechtes Wetter ein Akkordeon-Ensemble zwang, eine Veranstaltung abzusagen, konnten die Freiluft-Konzerte stattfinden. Eine weitere Veranstaltung mit den Marktmusikanten aus Gelchsheim musste ebenfalls verschoben werden. Sie wurde später im Rahmen der Musiknacht nachgeholt. Ridler berichtet, dass sie in engem Kontakt mit den Musikgruppen gewesen sei und überwiegen positives Feedback erhalten habe, auch zur neuen Uhrzeit. Die teilnehmenden Kapellen hätten die Situation dieses Jahr entspannter gefunden, da "keine Autos durch die Altstadt fuhren und die Zuschaurinnen und Zuschauer die Musik ungestört genießen konnten."
Neue Uhrzeit findet bei Musikerinnen und Musikern sowie bei Besuchern anklang
Sechs Stadträte sind laut Ridler der Bitte von Bürgermeister Juks gefolgt, die Veranstaltungen aktiv zu unterstützen. Sie halfen, Stühle, Schirme und Lautsprecher aufzustellen. Ridler wünscht sich, dass sich im kommenden Jahr noch mehr Bürgerinnen und Bürger beteiligen, um die Kultur in der Stadt weiter aufrecht halten zu können. "Ein Termin ist für jeden machbar, man ist da maximal drei Stunden eingespannt und kann zwischendurch das Konzert genießen", sagt sie.
Ursprüngliche Idee war, die Menschen am Samstagvormittag in die Stadt zu holen und damit auch Kunden für die Geschäfte in der Altstadt anzulocken. Der Erfolg blieb nicht aus, führte aber zu einzelnen Beschwerden. So hatte beispielsweise die Inhaberin der angrenzenden "Kräuterstube" kritisiert, dass die Zuschauer den Blick auf ihr Geschäft behindern und deshalb Kunden wegbleiben.
Der neue Ansatz verfolgt nun das Ziel, dass die Besucherinnen und Besucher nach ihrem Einkauf die Musik an der Furt ungestört genießen können. Die neue Uhrzeit um 14 Uhr passe außerdem gut, um auch den Menschen, die touristisch in Ochsenfurt unterwegs sind, und vielfach um die Mittagszeit in die Altstadt kommen, gerecht zu werden: "Die Musik trägt dabei zu einem besonderen Flair bei", so Arlena Ridler.
Für die Zukunft plant Ridler, die Veranstaltungen Ende Juli abzuschließen, rechtzeitig zu den Sommerferien. Je nach Anzahl der Bands könnte der Start frühestens Mitte April erfolgen, da das Wetter zuvor noch zu unbeständig sei. Ein Ausweichstätte werde es auch künftig nicht geben. "Entweder die Veranstaltungen finden an der Furt statt oder gar nicht", betont Juks. Sollte eine Veranstaltung wegen schlechten Wetters abgesagt werden, bestehe die Möglichkeit, einen Nachholtermin zu vereinbaren, sofern die Musikerinnen und Musiker verfügbar sind.