
Im Hauptausschuss hat die geplante Sanierung des Hufeisentrakts der Mozartschule die letzte Hürde ohne Gegenstimme genommen. Wenn an diesem Donnerstag auch der Stadtrat zustimmt, könnte der Umbau des Gebäudes für eine kulturell-musikalische Dreifachnutzung im kommenden Jahr beginnen.
Ein "Mozarteum" ab 2023
"Mozarteum" hat Oberbürgermeister Christian Schuchardt das neue Nutzungskonzept im Kommunalwahlkampf immer wieder genannt – in Anlehnung an den Namen der ehemaligen Schule und die Einrichtungen, die dort ab 2023 eine neue Heimat finden sollen.
In den rechten Flügel mietet sich nach dem Umbau der ehemaligen Schulturnhalle die Hochschule für Musik ein, im linken Flügel kommen das Mozartfest-Büro und die Sing- und Musikschule unter. Der Mittelteil mit der ehemaligen Aula im ersten Stock wird zum städtischen Veranstaltungsbereich.
Dabei bleibt – entsprechend dem Ergebnis des Bürgerentscheids vom Juli 2015 – das Gebäude in seinem äußeren Erscheinungsbild weitgehend erhalten, die Wandgemälde im Innenbereich sollen restauriert werden. Die geschwungene Treppe vom Foyer in den ersten Stock wird ebensowenig angetastet wie die Schrägbestuhlung und die Bühne des Veranstaltungsaals. Dort kann sich Baureferent Benjamin Schneider künftig Lesungen, kleinere Konzerte und Bürgerveranstaltungen vorstellen. Für das Catering der Veranstaltungen wird es eine Kaffeebar geben.
Maßnahmen für die Barrierefreiheit
Der Hauptzugang von der Fußgängerzone Hofstraße aus bekommt eine Rampe für die Barrierefreiheit. Im Inneren werden so gut wie alle Bereiche durch Aufzüge erschlossen, für den leicht erhöhten Zugang zum Veranstaltungssaal ist eine Hebeplattform geplant.
Die Bäume auf dem Areal bleiben komplett erhalten, über einen neuen Zugang von der Balthasar-Neumann-Promenade aus steht der Hatzfeld'sche Garten künftig zumindest tagsüber für die Öffentlichkeit zur Verfügung.
Nachdem der Mietvertrag mit der Hochschule für Musik bereits unterzeichnet ist, "wollen wir möglichst zügig bauen, weil die Hochschule frühzeitig einziehen will", sagte Schneider im Hauptausschuss.
16,5 Millionen Euro für das Projekt
Bis zum Herbst soll die Ausschreibung vorbereitet und noch im Winter die Entfernung von Schadstoffen durchgeführt werden. Im zweiten Quartal 2021 könnte dann der Umbau beginnen, der laut Schneider knapp zwei Jahre dauern wird.
Die Gesamtkosten für das Projekt werden derzeit auf 16,5 Millionen Euro beziffert. 15,1 Millionen Euro davon sind im städtischen Haushalt bereits eingeplant, der Rest muss nachfinanziert werden. Stadtkämmerer Robert Scheller hat sich trotz angespannter Haushaltslage dafür ausgesprochen, "den städtebaulichen Missstand an dieser Stelle zu beseitigen und in die kommunale Infrastruktur zu investieren".