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Würzburg
Misthaufen vor Würzburger Grünen-Büro: Das sagt die Grünen-Kreisvorsitzende zu der anonymen Aktion
In der Nacht auf Samstag wurde ein Misthaufen vor dem Grünen-Büro in der Würzburger Textorstraße abgekippt. Was bisher zu der Aktion bekannt ist.
Lieferant bisher unbekannt: Misthaufen vor dem Büro der Grünen in der Würzburger Textorstraße.
Foto: Michael Endres | Lieferant bisher unbekannt: Misthaufen vor dem Büro der Grünen in der Würzburger Textorstraße.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:58 Uhr

Ein Weihnachtsgeschenk war das sicher nicht: Ein Misthaufen wurde offenbar in der Nacht zum Samstag vor dem Eingang zum Büro der Grünen in der Würzburger Textorstraße abgeladen. Dort befindet sich außer der Geschäftsstelle der Kreisverbände Würzburg-Stadt und Würzburg Land auch ein Büro der Grünen-Europaabgeordneten Henrike Hahn.

Der nicht allzu große Misthaufen wurde direkt am Tor des Gebäudes abgeladen. Auf einem Schild war die Losung "Dieser Mist ist mehr wert als eure Politik" zu lesen, daneben lag ein grüner Gummistiefel. Entdeckt wurde der Haufen laut Simone Artz, Kreisvorsitzende der Grünen Würzburg-Stadt, wohl gegen Mitternacht. "Ich habe das dann der Polizei gemeldet", so Artz gegenüber der Redaktion.

Misthaufen vor dem Büro der Grünen in der Würzburger Textorstraße.
Foto: Simone Artz | Misthaufen vor dem Büro der Grünen in der Würzburger Textorstraße.

Rechtlich sei die Sache möglicherweise eine Ordnungswidrigkeit wegen illegaler Müllablagerung. Genau stehe das aber noch nicht fest, so Pressesprecher Martin Kuhn vom Polizeipräsidium Unterfranken auf Nachfrage. Wer den Misthaufen vor das Grünen-Büro gekippt hat, ist derzeit ebenfalls nicht bekannt. Von der Machart her ordnet sich die Aktion aber in die Proteste der Bauern in den vergangenen Tagen ein.

Landwirte protestieren gegen Sparpläne der Ampel-Regierung

Die Landwirte wehren sich derzeit massiv gegen Pläne der Ampel-Regierung, Subventionen für landwirtschaftliche Fahrzeuge zu streichen. Protestaktionen gab es auch in Unterfranken. Erst vor einer Woche hatten Bauern vor den Parteibüros von SPD und Grünen in Schweinfurt Mist abgeladen, am Montag waren in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) Steine vor dem Büro der Grünen-Bundestagsabgeordneten Manuela Rottmann abgelegt worden.

In Schweinfurt und Hammelburg hatte es sich um Proteste mit zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehandelt. Davon kann in Würzburg keine Rede sein. "Es scheint keinen allgemeinen Aufruf dazu gegeben zu haben", sagt Simone Artz, "derzeit geht man davon aus, dass es sich um eine Einzelaktion handelt".

Grünen-Kreisvorsitzende Artz äußert Verständnis für Sorgen der Landwirte

Die Motivation der Bauern-Proteste könnten die Würzburger Grünen indes verstehen: "Wir haben als Grüne in Unterfranken einen Brief an unsere Fraktionsvorsitzenden, an unseren Bundesvorstand und Robert Habeck geschrieben. Gerade als grüner Bezirk Unterfranken, der sehr ländlich geprägt ist, haben wir besonders für kleine Landwirte, die die Maßnahmen hart treffen, volles Verständnis." Allerdings sei es ähnlich wie bei den Protesten der Letzten Generation: "Die Mittel des Protests sind nicht akzeptabel."

Am Samstagnachmittag war der Misthaufen in der Textorstraße wieder abgeräumt. Wie Polizeisprecher Kuhn sagte, habe die Feuerwehr den Haufen beseitigt.

Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hattes es geheißen, dass bei der Protestaktion in Hammelburg Steine vor das Büro der Grünen-Bundestagsabgeordneten Manuela Rottmann in Hammelburg gekippt worden seien. Tatsächlich wurden die Steine nicht abgekippt, sondern abgelegt. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. Auf Anordnung eines Polizeibeamten wurden die Steine im Anschluss wieder eingesammelt.

 
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  • Andreas Gerner
    Ich weiß genau wie wohl alle hier nicht wer und wie genau es war, aber warum wird eine Möglichkeit ohne Beleg ausgeschlossen ?
    Kommt ja einer Vorverurteilung gleich.

    Hin und wieder kommt es vor, dass sich am Ende herausstellt, dass es ganz anders war.
    So auch im Fall Gil O.

    Das vermeintliche Opfer (welches sich an die Medien und die Polizei wendete) erweist sich im Nachhinein als Täter.

    Und wenn ich mir das Häufchen so ansehe, wird das eine Schubkarrenladung gewesen sein.
    Die Tage zuvor wurden bei Protesten von Landwirten dagegen gleich mehrere Anhängerladungen (á 10-15 to) Mist abgeladen und das wurde alles andere als heimlich gemacht.

    Seltsam.

    Dahinter könnte(n) ein oder mehrere Trittbrettfahrer der "anderen Art" stecken.
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  • Martin Deeg
    Dass es Gil Ofarim war, kann man wohl ausschließen.
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  • Andreas Gerner
    Bitte unterlassen Sie Unterstellungen gegenüber anderen Usern - den Namen Gil Ofarim haben Sie selbst in Ihrem Ausgangskommentar erwähnt.
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  • Andreas Gerner
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  • Andreas Gerner
    Frage:
    Wie kann denn jemand jemand anderen (egal wen!) ausschließen, außer der Ausschließende wäre es selbst gewesen...
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  • Martin Deeg
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  • Martin Deeg
    Räumliche und zeitliche Gegebenheiten, körperliche Einschränkungen, geistige Voraussetzungen etc. bspw. führen dazu, dass man jede Menge Personen ausschließen (!) kann.
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  • Rainer Heilmann
    Wer Mist sät (baut), wird Mist ernten!
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  • Manfred Ursprung
    Man kann zu den Entscheidungen der Ampel stehen wie man will, aber der Protest muss auch eine gewisse Form haben. Den Vergleich mit der letzten Generation finde ich sehr gut, denn hierbei sieht man:
    - den einen (Letzte Generation) geht es nicht um den wirtschaftlichen Vorteil sondern um eine idelle Idee . Den CO2 Ausstoss zu reduzieren sollte in unser aller Interesse sein.
    - bei den Bauern geht es um den wirtschaftlichen Vorteil ein Gruppe. Wieso steht der eigene wirtschaftliche Vorteil höher ?
    Das sehe ich nicht so.
    Klar kann manch kleiner Bauer diese Erhöhungen kaum tragen. Das hat die Regierung leider zu spät erkannt. Dies soll laut Herrn Özedemir auch geändert werden. Aber die Großbauern profitieren am meisten von der Subvention und die könnnten darauf verzichten.
    Einen Tipp für alle Landwirte :
    Überlegen Sie sich doch eine Agri PV Anlage auf ihr Feld zu stellen, dann profitieren Sie von Subventionen und sind nicht nur Nahrungsproduzent sondern auch Energieproduzent.
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  • Andreas Gerner
    Falsch.
    Was bewirkt der LG-Protest? spart das CO2? Nein.
    Wenn sich Staus im Berufsverkehr bilden, und die Menschen lange Umwege fahren oder Termine verpassen und erneut fahren, verursacht das ZUSÄTZLICHE Emissionen.
    Das wäre zu rechtfertigen, wenn die Aktionen was erreichen würden.
    Tun sie nicht. Im Gegenteil: Die Menschen sind zunehmend genervt und wenden sich von Einschränkungen zugunsten des Klimas ab.

    Die Landwirte dagegen wollen erhalten, dass vor Ort weiter wettbewerbsfähig erzeugt werden kann. Zwar mit Diesel, das (ok) nicht optimal ist, aber derzeit geht´s nicht anders. Führt die Verteuerung zum "Erfolg" und die Landwirte setzen wirklich weniger Diesel ein, also erzeugen weniger Nahrung, wird diese aber dennoch benötigt. Also wird die fehlende Menge dann importiert. Dazu 1. EBENFALLS mit Diesel erzeugt (sogar mehr), 2. Dann mit steuerfreiem Schiffsdiesel und Schweröl zu uns gekarrt und 3. Regenwald gerodet, um die Produktionsflächen zu schaffen.

    Klimaschutz der funktioniert!
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  • Andreas Gerner
    Nachhilfe:

    Wer kann auf sein Feld eine PV Anlage stellen?

    Der Eigentümer oder der Bewirtschafter (Landwirt) ?

    Wo es erlaubt(Bebauungsplanung, Naturschutz), rentabel (Größe, nähe zu Einspeisungspunkt etc) und ethisch vertretbar ist (nicht die besten Nahrungserzeugungsflächen), wird es ja auch zunehmend gemacht (wenn keine Bürgerproteste losgetreten werden).

    Kann nicht die Lösung für alle sein.

    Das Problem, dass der Flächenfraß voran schreitet und wir Nahrung importieren müssen mit allen Folgen für Versorgungssicherheit, Klima, Regenwaldrodung, Umweltschutz, Verbraucherschutz usw., wird durch PV leider verschlimmert.
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  • Willi Rößner
    Hier ist eine Abgeordnete der Grünen von Aktionen durch noch unbekannte Urhebern betroffen.
    Anders herum wurden solche Aktionen auch von Grünen gegenüber Landwirten ausgeübt. Ein Landwirt und Kleinunternehmer im Steigerwald musste erleben, wie sein Waldgerät von einer Gruppe um eine grüne Bundestagsabgeordnete, einem "grünen Jüngling", der vor kurzem als Landtagswahlkanditat auftrat und einer grünen Bamberger Stadträtin besetzt wurde. Er fand ein, mit den Parolen "Rettet die Buchen" beschmiertes Gerät vor. In einem anderen Fall wurde das Gerät mit Erde im Tank beschädigt. Das ist weitaus brutaler als das Misthäufchen vor der Tür!
    Denken sie bitte auch zurück an den Grünen steinewerfenden Außenminister.
    Extreme Gewalt durch grüne Spitzenpolitiker!

    Quelle: https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/haben-nationalpark-aktivisten-eine-waldmaschine-beschaedigt-art-10546932
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  • Barbara Fersch
    Der Wind hier scheint mir etwas zu mächtig, im Vergleich zu dem Häufchen Mist. Sollen die Bürger alles hinnehmen, was man ihnen durch Verschulden ärmlicher Haushaltspolitik präsentiert??
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  • Martin Deeg
    Wollen Sie allen, deren Handeln kritikwürdig erscheint, einen Haufen vor die Tür setzen?

    Dieser „Protest“ hätte genau SO auch vor 100 oder 1000 Jahren stattfinden können (abgesehen vom Gummistiefel) - darüber sollten die ach so, ob irgendwelcher Gelder, „entsetzten“ Protestler mal nachdenken.

    Den Fortschritt hat sowas noch nie aufgehalten, wo wären wir sonst heute.
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  • Andreas Gerner
    Wenn man es als Fortschritt bezeichnet, ein Land in den Staatsbankrott zu fahren, dann stimmt es ja doch, was Scholz, Habeck und Lindner verkündeten: die Ampel ist wahrlich die Fortschrittskoalition.
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  • Andreas Gerner
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  • Andreas Gerner
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