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Schweinfurt
Unterfränkische Bauern protestieren in Schweinfurt gegen Kürzungen im Agrarbereich
Erzürnte Landwirtinnen und Landwirte laden Mist vor den Geschäftsstellen der SPD und von Bündnis90/Die Grünen ab. Mit einer klaren Botschaft.
Die Landwirte brachten ihren Mist auch in die Rückertstraße, vors Büro von Bündnis90/Die Grünen. 
Foto: Christoph Sommer | Die Landwirte brachten ihren Mist auch in die Rückertstraße, vors Büro von Bündnis90/Die Grünen. 
Natalia Mleczko       -  Natalia Mleczko ist in Polen aufgewachsen und lebte dann in Rostock. Nach einer Ausbildung und diversen Jobs studiere sie auf dem Zweiten Bildungsweg Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen im Master an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seit 2022 arbeitete sie als freie Journalistin. Natalia Mleczko ist seit April 2024 Volontärin bei der Main-Post.
Natalia Mleczko
 |  aktualisiert: 15.07.2024 18:21 Uhr

Fast aus ganz Unterfranken sind die Landwirtinnen und Landwirte nach Schweinfurt gekommen, um ihren Unmut zu zeigen. Der richtet sich gegen die Ampel-Regierung in Berlin, die im Haushalt 2024 gehörig den Rotstift ansetzt.

Ein großer Verlierer der Kürzungen ist die Landwirtschaft. Dort sollen die Steuervergünstigungen für Agrardiesel und für die Kfz-Steuer für Traktoren wegfallen. Ein herber Schlag ins Gesicht für die eh schon angeschlagene Branche.

Mit knapp 60 bis 70 Traktoren fuhr am Freitag ein Protestzug vom Schweinfurter Maintal in die Innenstadt. Ziel waren die Schweinfurter Geschäftsstellen der regierenden Parteien. Die Spitze des Protestzugs bildete ein landwirtschaftliches Fahrzeug, dessen Anhänger voll mit Mist beladen war.

Demonstrativ luden die Landwirte vor der Schweinfurter SPD-Zentrale Mist ab.
Foto: Natalia Mleczko | Demonstrativ luden die Landwirte vor der Schweinfurter SPD-Zentrale Mist ab.

Die Geschäftsstelle der SPD Schweinfurt in der Neutorstraße war der erste Stopp der Bäuerinnen und Bauern. Ein verärgerter Landwirt versenkte ein Schild mit der Aufschrift "Dieser Mist ist mehr wert als die Ampelpolitik" in dem übelriechenden Misthaufen. "Schande", rief ein Bauer aus der Menge in Richtung der SPD-Zentrale. Zwei Landwirte hievten den Mist mit Mistgabeln in einen 60 mal 80 Zentimeter großen Bottich und trugen ihn vor die Tür der Sozialdemokraten. Dort ließen sie ihn als Denkzettel stehen.

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Im europäischen Vergleich benachteiligt

Dominik Herrmann von der Vereinigung Land schafft Verbindung (LsV) kritisiert die Kürzungen. Im internationalen Wettbewerb hätten die europäischen Nachbarn viel bessere Konditionen für Dieselpreise als Landwirte in Deutschland, und nun solle eine weitere Wettbewerbsbenachteiligung hinzukommen. "Das ist nicht hinnehmbar für uns", kritisiert Herrmann.

60 bis 70 Traktoren schlossen sich dem Demonstrationszug der Landwirte an.
Foto: Natalia Mleczko | 60 bis 70 Traktoren schlossen sich dem Demonstrationszug der Landwirte an.

Auch in der Opposition regt sich Kritik gegen die Kürzungen für die Landwirtinnen und Landwirte. Die erst frisch gewählte CSU-Landtagsabgeordnete Martina Gießübel kritisiert die Pläne der Bundesregierung. "Das ist ein erneuter Anschlag der Ampel auf den ländlichen Raum, ein Schlag ins Gesicht der Landwirte, mit erheblichen Kostenfolgen auch für die Verbraucher." Man könne davon ausgehen, dass die geplanten Änderungen eine Erhöhung von bis zu 15 Prozent der Produktionskosten bedeuten. Für Gießübel eine versteckte Steuererhöhung.

Für den Landwirt Armin Zehner ist Mist nicht gleich Mist, sondern eine fruchtbare Ressource, erklärt er. Hiesige Politikerinnen und Politiker sollen mit der Mistspende nun auf fruchtbare Gedanken kommen. Auch vor die Geschäftsstelle von Bündnis90/Die Grünen luden die Landwirte anschließend ihren Mist ab.

 
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  • Dietmar Eberth
    "Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat sich offen dafür gezeigt, die geplante Streichung der Agrardiesel-Subvention wieder zurück zunehmen und durch andere Kürzungen zu ersetzen."

    Na also, die Streichung der Agrarsubventionen wird zurück genommen und dafür erhalten die Taugenichtse 2024 keine Erhöhung ihres Bürgergeldes?
    Man könnte aber auch GEZIELT (vs. Gießkannenprinzip) nur bei kleineren Betrieben das Diesel weiterhin subventionieren. Ob da aber die landwirtschaftlichen Großbetriebe mitmachen?
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  • Andreas Gerner
    Ausgerechnet die einzige Branche, die ihre Klimaziele erreicht, soll derart bluten.

    (laut Klimabericht 2022)
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  • Dietmar Eberth
    "Ausgerechnet die einzige Branche, die ihre Klimaziele erreicht, ..."

    Dass das Gesamtziel trotzdem erreicht wurde, liegt an einem kräftigen Emissionsrückgang der Industrie. Hier sank die ausgestoßene Menge an Klimagasen um 10,4 Prozent auf 164 Millionen Tonnen. Auch die Landwirtschaft verringerte ihre Emissionen, dies lag laut Umweltbundesamt daran, dass weniger Schweine gehalten und weniger Mineraldünger eingesetzt wurde.
    https://www.tagesschau.de/inland/deutschland-klimaziele-erfuellt-101.html
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  • Andreas Gerner
    Ihr Kommentar wurde bereits veröffentlicht.
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  • Marion Müller
    Bitte geben Sie eine Quelle für die Aussage zu den Plänen der Grünen an.
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  • Martin Heberlein
    Also wenn ich mir die Traktoren auf dem Bild so ansehe, habe ich doch große Zweifel, dass die Streichung von ein paar Subventionen die Bauern so in Not bringen. Dass die mit Abstand größten Subventionen, nämlich die von der EU, uneingeschränkt weiterfließen, wird natürlich nirgends erwähnt.
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  • Martin Deeg
    JA. Mein Nachbar, drei Porsche, Pool im Garten schimpft auch dauernd über die Ampel.
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  • Thomas Diener
    Was hat diese Antwort mit der Landwirtschaft zu tun !!!!!
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  • Barbara Wenzl
    Traktoren sind notwendig Arbeitsmaschinen. Sollen die Landwirte mit Pferdepflug und Mistgabel arbeiten?
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  • Thomas Diener
    Sie wissen aber schon , wieviel Geld die Bauern für ihre Traktoren hinlegen müssen
    und das ihnen bei der Ausstattung ( Maschinen usw. ) wenig Möglichkeiten bleiben.
    Als Außenstehender kann man leicht über die großen Traktoren usw. lästern !
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  • Andreas Gerner
    Bitte belegen Sie die Aussage zum CO2-Ausstoß mit Quellen.
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  • Dietmar Eberth
    Der Kommentar wurde in der Zwischenzeit entfernt.
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  • Michael Appel
    Hoffentlich wird 2025 die richtige Partei gewählt und keine solche ?mpelnänner/innen wie die jetzigen die gegen ihr Volk ist.
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  • Dietmar Eberth
    Danach geht's weiter mit der Fortsetzung der erfolgreichen GroKo und einem Bundeskanzler Friedrich Merz. Das wünscht sich ganz Deutschland.
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  • Martin Deeg
    Das ist ja lustig. "Ganz Deutschland"....?

    Merz wird niemals Bundeskanzler und es wird Zeit, dass er selbst und Sie das auch akzeptieren.
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  • Peter Koch
    Wieso haben die Bauern ihren Mist nicht bei der FDP abgeladen? Der jede Menge Mist machende Finanzminister ist doch von der FDP.
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  • Stefan Köhler
    Soweit ich weiß hat die FDP kein Büro in Schweinfurt.
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  • Roland Rösch
    Wir alle müssten mal eine Woche auf die Straße und nicht arbeiten gehen. Der Staat presst uns alle aus,aber zum Glück bekommen dann alle das Bürgergeld da haste über 500 Euro netto auf die Hand und weist wast du hast fürs nix tun.
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  • Michael Appel
    Und gehst noch schwarz arbeiten
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  • Gerhard Duczek
    es wäre ein Segen und ein sehr großer Weihnachtswunsch sehr vieler deutschen Arbeiter, Unternehmer, Steuerzahler und Rentner wenn diese rot-grün-gelbe Kackistokraten Ihren Hut nehmen und gehen würden...
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