Wenn Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an diesem Freitag, 17. Juni, zu einem Besuch ans Würzburger Universitätsklinikum kommt, steht ein spezielles Thema ganz oben auf der Agenda: die Erweiterung der Uniklinik nach Norden – mit neuen Kopfkliniken, einem Zentrum Frauen-Mutter-Kind und einer Energiezentrale.
Größtes Hochbauprojekt in Unterfrankens Nachkriegsgeschichte
Es geht um nichts weniger als das größte Hochbauprojekt in Unterfrankens Nachkriegsgeschichte. Die gewaltige Summe von über einer Milliarde Euro muss der Freistaat dafür investieren. An politischen Bekenntnissen, dies auch zu tun, fehlt es nicht. Dennoch gibt es Unwägbarkeiten und Zweifel, ob und wann die Gelder tatsächlich fließen.
Zuletzt wurde der Ochsenfurter SPD-Landtagsabgeordnete und Haushaltspolitiker Volkmar Halbleib unruhig. Denn während zunächst das Wissenschafts- und dann auch das Bauministerium dem Staatlichen Bauamt Würzburg grünes Licht für die Planung gaben, steht die Zustimmung aus dem Finanzministerium seit Wochen aus.
"Das ist die zentrale Entscheidung dafür, dass es ohne Zögern weitergeht", macht Halbleib deutlich. Dass sich das Finanzministerium so lange Zeit lässt, sei sehr "schwer nachvollziehbar, weil es die klare Zusage der Staatsregierung gibt, dass die Erweiterung mit oberster Priorität verfolgt wird". Mit einer parlamentarischen Anfrage hakte der Landtagsabgeordnete aus Unterfranken kürzlich deshalb nach. Doch wirklich zufrieden ist der SPD-Politiker mit der Antwort nicht, er befürchtet eine Hängepartie.
Dabei hatte sich schon der Grundstückserwerb in die Länge gezogen. Erst nach zwei Jahren hartnäckiger Verhandlung konnten sich die Stiftung Juliusspital und der Freistaat einigen, im Oktober 2019 unterschrieb man den Vertrag. Angekauft wurde mit rund zehn Hektar etwa die Hälfte der ursprünglich beabsichtigten Fläche.
Über zweieinhalb Jahre sind seitdem vergangen. Im Oktober 2021 wurde der Sieger des Planungswettbewerbs gekürt, erste Entwürfe für die Neubauten im nördlichen Anschluss an das bestehende Klinikgelände liegen vor. Und eigentlich wollte das Staatliche Bauamt Würzburg bereits im Januar 2022 den Auftrag an einen Generalplaner vergeben haben.
Ministerium: Komplexes Bauprojekt, hoher Abstimmungsbedarf
Doch es bestand weiterer Klärungsbedarf, wie aus der Antwort auf Halbleibs parlamentarische Anfrage hervorgeht. Wörtlich heißt es da: "Die Größe der Baumaßnahmen, ihre Komplexität und der untrennbare Zusammenhang zwischen den Neubaumaßnahmen und der Erschließung samt Errichtung einer Energiezentrale bedingen einen hohen Abstimmungsbedarf zwischen den beteiligten Ministerien, dem Universitätsklinikum sowie dem Staatlichen Bauamt Würzburg."
Deshalb sei der Projektantrag für die Erschließung und den Bau einer Energiezentrale überarbeitet worden. Mittlerweile wurde auf Vorschlag des Wissenschaftsministeriums eine eigene Lenkungsgruppe eingerichtet. Ihr gehören Vertreter des Bau- und des Finanzministeriums, des Uniklinikums und des Staatlichen Bauamts Würzburg an.
Warum bereits das Bau-, nicht aber das Finanzministerium zugestimmt hat, wird auch in dessen Antwort auf Anfrage dieser Redaktion nicht deutlich. Aus der Pressestelle heißt es nur: "Aufgrund der Komplexität und Dimension der Planungsaufgabe ist die Prüfung des Antrags noch nicht abgeschlossen." Eine "sorgfältige Abstimmung und angemessene Planungszeit" seien "unverzichtbare Grundlage für eine erfolgreiche und störungsarme Bauabwicklung".
Grundsätzlich stellt man auch im Finanzministerium den Klinikausbau in Würzburg nicht in Frage. Die nötigen Planungsmittel seien in den aktuellen Haushalt aufgenommen. Und doch hält das Ministerium fest: "Die darüber hinausgehende Finanzierung bleibt dem Landtag vorbehalten."
Es dürfte in den kommenden Jahren also noch weiter um die vielen benötigten Millionen gerungen werden – für einen Bau der Superlative, mit 3000 Räumen und modernster Technologie für die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten. Nach der aufwändigen Erschließung sind allein für den ersten Bauabschnitt 450 Millionen Euro für die Kopfkliniken und 285 Millionen Euro für das Zentrum Frauen-Mutter-Kind veranschlagt.
Lange Bauzeit - Inbetriebnahme erst in einigen Jahren
Die Bagger könnten nach Einschätzung des Staatlichen Bauamts frühestens im Jahr 2025 rollen. Für den ersten Bauabschnitt ist eine Bauzeit von fünf Jahren und eine Inbetriebnahme von einem Jahr vorgesehen – wenn alles reibungslos verläuft. Eine ähnliche Zeitspanne ist für den zweiten Bauabschnitt zu erwarten. Wann er in Angriff genommen wird, steht aktuell noch nicht fest.
das wird in diesem Leben noch was?!
...für unsere Enkel?
2040 wird es dann schon fertig sein.
Die Ansprüche an Gebäude und Technik werden dann vermutlich nicht mehr dem Planungsstandart von 2022 entsprechen aber Hauptsache die dann amtierenden können den goldenen Schlüssel überreichen.
hätte * man.n * es schon beim " ersten Spatenstich für ZIM / ZOM 1996 " merken müssen; denn als da der Herr MP "Stoiber" mit seinen Spaten vorfuhr, mussten bis zu 20 örtliche Polizisten für diese Zeitdauer den Verkehr lenken, damit die ganze Spatenmannschaft sich zu Prosten konnte. * Da hätte man eigentlich schon merken müssen, dass der Klinikberg UN-
ERSCHLOSSEN war und die Verkehrszauberer wieder in den Bischofshut eilen mussten.
Geändert hat sich seither nicht viel ! (was nützen schöne Pläne, wenn man keinen Plan hat ? )