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Würzburg
Milliardenprojekt Uniklinik Würzburg: So sollen die neuen Kliniken aussehen
Es ist das größte Hochbau-Projekt in Unterfrankens Nachkriegsgeschichte: Ab 2025 sollen neue Kopfkliniken und ein Zentrum Frauen-Mutter-Kind entstehen. Jetzt liegen Pläne vor.
Erweiterung der Würzburger Uniklinik: Das Siegermodell des Planungswettbewerbs zeigt im Vordergrund die vier bestehenden Riegel der Zentren für Operative und Innere Medizin (ZOM und ZIM). Im nördlichen Anschluss sollen die neuen Kopfkliniken und das Zentrum Frauen-Mutter-Kind entstehen.
Foto: H.-P. Wuthenow | Erweiterung der Würzburger Uniklinik: Das Siegermodell des Planungswettbewerbs zeigt im Vordergrund die vier bestehenden Riegel der Zentren für Operative und Innere Medizin (ZOM und ZIM).
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:57 Uhr

Es ist ein Bau der Superlative. Kosten von über einer Milliarde Euro, 3000 Räume, modernste Technologie: Die Würzburger Universitätsklinik wächst Richtung Norden – die Verantwortlichen sprechen vom größten Hochbau-Projekt in Unterfrankens Nachkriegsgeschichte. Neu entstehen in den nächsten zehn bis 15  Jahren die Kopfkliniken, ein Zentrum Frauen-Mutter-Kind sowie eine Energiezentrale.

Die Uniklinik erstreckt sich dann vor allem mit ihren Bettenhäusern und und OP-Sälen weiter den Berg hinauf, während das Altgelände des Luitpold-Krankenhauses Schritt für Schritt zum Campus für medizinische Forschung und Lehre werden soll.

Jetzt hat ein 21-köpfiges Preisgericht den Sieger des zweiphasigen Planungswettbewerbs gekürt – womit wesentliche Weichen für das spätere Aussehen der neuen Kliniken gestellt sind. 

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Welche Herausforderungen die Planer beachten mussten

Allein die Topografie ist herausfordernd: Die neuen Gebäude müssen sich – wie schon die Zentren für Operative und für Innere Medizin (ZOM/ZIM) – in den Hang einfügen. Sie sollen städtebaulich mit dem Bestand verbunden werden und nicht zu massiv sein. Wegen des Stadtbildes und im Sinne der Nutzer, also Personal, Patienten und Besucher.

Joachim Fuchs, Leiter des Staatlichen Bauamts in Würzburg, spricht von einer "menschlichen Dimension". Sein Stellvertreter Jan Knippel, verantwortlich für Uni-Bauten, erwartet von den neuen Gebäuden, dass sie "maßstäblich" sind und sich niemand erschlagen fühlt. 

Sind überaus zufrieden mit den Entwürfen für die Erweiterung der Uniklinik: Joachim Fuchs (links), Leiter des Staatlichen Bauamts Würzburg, und sein Stellvertreter Jan Knippel. 
Foto: Fabian Gebert | Sind überaus zufrieden mit den Entwürfen für die Erweiterung der Uniklinik: Joachim Fuchs (links), Leiter des Staatlichen Bauamts Würzburg, und sein Stellvertreter Jan Knippel. 

Ein Argument, das für den Siegerentwurf des Berliner Büros Hascher Jehle spricht. Er nimmt die Hangkante auf und gliedert die im Sockelgeschoss verbundenen Kliniken in mehrere Baukörper. Dazwischen ist viel Grün geplant, auch aus klimatischen Gründen: Die wichtige Kaltluftschneise für den Würzburger Talkessel soll erhalten bleiben. Außerdem wendet sich der geplante Haupteingang dem bestehenden Uniklinikum unterhalb zu und integriert sich damit gut in das Gesamtbild.

Wie beim Neubau mehr Parkplätze geschaffen werden sollen

Um die Idee umzusetzen, müsste allerdings das erst vor sechs Jahren errichtete Parkhaus weichen. An seiner Stelle soll eine Grünanlage entstehen, durch die man den Haupteingang des neuen Klinikzentrums erreicht. In der Nettobilanz würden durch die geplante Tiefgarage der neuen Kliniken laut Bauamt zusätzliche 1500 Parkplätze geschaffen.

Blick in die Eingangshalle des neuen Klinik-Komplexes in Würzburg – so wie ihn das Berliner Büro Hascher Jehle, Sieger des Planungswettbewerbs, vorschlägt. 
Foto: Loomn Architektur Visualisierung | Blick in die Eingangshalle des neuen Klinik-Komplexes in Würzburg – so wie ihn das Berliner Büro Hascher Jehle, Sieger des Planungswettbewerbs, vorschlägt. 

Wie die klinischen Abläufe verbessert werden sollen

Die Architekten im Wettbewerb haben mit interdisziplinären Teams gearbeitet, darunter Landschaftsplaner und technische Fachleute. Denn es geht nicht nur um reine Baufragen. Am Ende müssen die klinischen Abläufe funktionieren. So freut sich der Ärztliche Direktor des Uniklinikums, Prof. Jens Maschmann, dass alle OP-Säle und Intensivstationen auf einer Ebene angeordnet werden, ebenso die Laborbereiche. "Das ist ausgezeichnet für den täglichen Betrieb." Aus medizinischer Sicht seien die neuen Kliniken ein "Riesenschritt" nach vorne – aber auch zwingend notwendig. Denn die alten Frauenklinik und die Kopfkliniken sind Sanierungsfälle.

Die Südost-Ansicht der geplanten Erweiterungsbauten an der Würzburger Uniklinik.
Foto: Hascher Jehle Architektur | Die Südost-Ansicht der geplanten Erweiterungsbauten an der Würzburger Uniklinik.

Wie die zwei Kliniken miteinander verknüpft werden

Die "große Komplexität" des Milliardenprojekts ergibt sich laut Fuchs nicht nur aus Hanglage und Hightech-Medizin. Aufgeteilt in zwei Bauabschnitte müssen zwei große Kliniken miteinander verknüpft werden – die neue Kopfklinik (378 Betten) und das Zentrum Frauen-Mutter-Kind (222 Betten). Gebaut werden sollen zunächst die HNO- und Augenklinik, einschließlich Intensivpflege und OPs, sowie die Frauenklinik. Im zweiten Bauabschnitt folgen die Kinderklinik und die neurologischen Fächer der Kopfklinik. Läuft alles nach Plan, könnte 2025 mit dem Bau begonnen werden und der erste Abschnitt Anfang der 2030er Jahre fertiggestellt sein.

Das Universitätsklinikum Würzburg in Zahlen

Medizinische Versorgung: Das Uniklinikum (UKW) besteht aus 19 Kliniken für die einzelnen Fachbereiche, hinzu kommen Hochschulambulanzen, drei klinische Institute und sechs wissenschaftliche Einrichtungen.
Kapazitäten: Im Jahr 2020 wurden laut Geschäftsbericht rund 70.000 Patientinnen und Patienten teil- oder vollstationär behandelt, rund 250.000 ambulant – die meisten von ihnen in den Zahnkliniken (32.100) und Hautklinik (31.200). Zur Verfügung stehen 1438 Planbetten. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 6,6 Tage. Am längsten war sie in der Psychiatrie mit 32 Tagen, am kürzesten in der Nuklearmedizin (2,8 Tage).  
Personal: Das UKW beschäftigt 7360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 5650 als Vollkräfte. Zu ihnen gehören 960 Ärztinnen und Ärzte sowie knapp 1300 Pflegekräfte. Das Klinikum zählt zu den größten Arbeitgebern in der Region, fast drei Viertel aller Beschäftigten sind Frauen.
Einzugsgebiet: Mit rund 46.000 kam der allergrößte Teil der stationären Patientinnen und Patienten 2020 aus Bayern, und hier wiederum aus Unterfranken (41.500). Aus Baden-Württemberg wurden rund 7100 Fälle, aus Hessen 1900 aufgenommen.
Quelle: UKW, Geschäftsbericht
 
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  • reutjo
    " Geheimräte ... sagen meist nichts....

    und " Stadtr#te können nur zur Erschliessung mit der Straba etwas äussern. Die Vorkriegserschliessung über Grombühl und diverse Feldwege ist zu wenig. Das Abkassieren nur für die Befahrung des Geländes vom " Schwarzenberg kommend, ist für Besucher aus ganz Nordbayern wirklich nicht das Wahre.
    Wenn dann Keiner kommt..... ? ! Sind Milliarden € in den Hang gesetzt. Das kann es doch auch nicht sein. Also tut was....... liebe " Ratsleute ! Ihr könntet auch mal krank werden......
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  • jutta.noether@web.de
    Kann man denn dann wenigstens darauf hoffen, dass das Essen in der Uniklinik irgendwann mal den Empfehlungen für gesunde Ernährung entspricht?
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  • TH04
    Bei der Höhe der Baukosten finde ich es spannend, dass man immer noch nicht eine Lösung für die Zufahrt zur Uniklinik gefunden hat. Das Areal wächst und die Leistungsfähigkeit der Zufahrtsstraßen reichen schon heute nicht mehr aus... Das sollte vor Baubeginn geklärt sein, während der Bauphase sind viele Baufahrzeuge unterwegs....
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  • Mainheini
    Der Krankenhauskomplex wird immer riesiger. Im Verhältnis dazu die Anzahl der Parkplätze immer weniger. Was sind denn 1500 Plätze? Vielleicht ein wirklich großes Parkhaus auf dem ehemaligen Tennisgelände? Oder einen großen P&R mit Shuttlebussen zwischen Bockspfad und Oberdürrbascher Str., die Wendeschleife der Straba sollte dann mittendrin liegen als direkte Anbindung. Schon seinerzeit beim Neubau ZIM/ZOM hat man sich keine Gedanken um die Zufahrt gemacht. Der Komplex braucht eine "Autobahn" als Zufahrt und keine Wohnsträßchen wie Zinklesweg, Schwarzenberg, Steinlein.
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  • HeMa
    Sicherlich wird der Zinklesweg zum "Bottleneck" - außer man erteilt hier absolutes Halte- und Parkverbot.
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  • sepele
    Der komplex braucht eine Straßenbahn und die wird gerade gebaut.

    Autobahnen baut man im Ort zum Glück keine mehr.
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  • Mainheini
    @sepele: Die "Autobahn" saß in Gänsefüßchen und sollte damit darstellen, dass man leistungsfähige Zufahrtsstraßen braucht. Die Straba kann das Klinikum nicht versorgen und würde voraussetzen, dass alle auswärtigen Besucher irgendwo außerhalb parken und dort in die Straba einsteigen. Die Masse der Mitarbeiter, Besucher und Kranken kommt nun mal per PkW. Die Versbacher Str. war mal vierspurig, sie hätte seinerzeit auch vierspurig zwischen Steinlein und Schwarzenberg hochgeführt werden können.
    Möglich wäre eine Trasse von der B19 kommend (IKEA-Kreisel), zwischen Versbach und Rimpar (Gaswerk) von hinten an das Gelände zum neuen Großparkplatz und Wendeschleife. Damit bekäme auch das Steinlein von hinten eine Anbindung.
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  • gabcht20581207
    sepele
    Die Strassenbahntrassenerweiterung Grombühl/Uniklinik ist bereits im Bau? Seit wann?
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  • Reinshagen153@t-online.de
    "...vom größten Hochbau-Projekt in Unterfrankens Nachkriegsgeschichte"

    Wieder, wie öfters in der MP, Würzburger Lokalpatriotismus.
    Das größte Hochbauprojekt, seinerzeit von ganz Süddeutschland, war das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld, mit 2,5 Mrd. DM, was heute inflationsbereinigt 2,6 Mrd. Euro entspricht (Quelle: Wikipedia).

    Gibt es für so ein Großklinikum nicht einen besseren Ort, als die trockenste & heißeste Großstadt Deutschlands? Themen: Wasserversorgung, weitere Belastung des Verkehrs & Stadtklimas - für Kranke & Alte kann große Hitze sogar lebensgefährlich sein - viel mehr Energie für Klimaanlagen, die wiederum sehr ungesund sind und Krankheiten fördern.

    Was sagt denn das Geografische Institut der Uni dazu, an den Rand des Talkessels so einen riesigen Komplex zu setzen, der den Weg zum Gramschatzer Wald blockiert!

    Der Standort ist zu kurz gedacht und orientiert sich nur an der baulichen Nähe zu anderen Einrichtungen - lässt aber ökologische u.a. Gesichtspunkte außer acht!
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  • woody
    @Andy25
    Erzählen Sie doch bitte nichts über Lokalpatriotismus. In jedem ihrer gefühlt 5000 Kommentare stellen Sie Schweinfurt immer als etwas "Besseres" da.

    Und sobald etwas Postives über Investitionen oder ähnliches über Würzburg in der Mainpost berichtet wird kommt sofort ihr SW-Komplex. Sehen Sie einfach ein, dass Schweinfurt einfach eine biedere kleine Industriestadt ist und in Franken hinter vielen anderen Standorten steht.

    Würzburg ist nunmal gemessen am Verhältnis Studenten zu Einwohnerzahl eine bedeutender Bildungs- und Medizinstandort in Deutschland. Insofern völlig naheliegend hier das medizinisch vorhandene Know-How noch mehr zu modernisieren.
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  • Reinshagen153@t-online.de
    "...Schweinfurt immer als etwas "Besseres" da."

    Das war einmal zu OB Griesers Zeiten - Derzeit haben wir chaotische Verhältnisse in der Stadtverwaltung. Was in sehr vielen MP-Kommentaren, u.a. auch von mir, kritisiert wurde.
    Man sollte hier nicht über Dinge schreiben, über die man überhaupt nicht Bescheid weiß.
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