Es sind keine zehn Tage vergangen, seit in Lohr ein 14-jähriger Junge von einem Gleichaltrigen erschossen wurde. Jetzt der nächste tödliche Streit: Ein 22 Jahre junger Mann ersticht am Sonntag in den frühen Morgenstunden einen 28-Jährigen in der Würzburger Innenstadt. Nur wenige Meter entfernt vom Barbarossaplatz, wo im Juni 2021 ein Mann drei Frauen erstochen und mehrere Menschen verletzt hat.
Unweigerlich vermischen wir diese drei Taten in unseren Gedanken und Gefühlen. Die Taten sind in ihrer Grausamkeit nicht greifbar, sie überfordern uns. Wir wollen nicht wahrhaben, dass Menschen in unserer Stadt umgebracht werden.
Die Täter, beziehungsweise mutmaßlichen Täter haben keine erkennbare Gemeinsamkeiten
Das aushalten zu müssen, fühlt sich an wie eine Zumutung. Und dennoch ist es gerade jetzt wertvoll, wenn wir es schaffen ruhig zu bleiben, uns gegenseitig zuzuhören und zu unterstützen. Sorgen, Ängste und Fassungslosigkeit brauchen Raum.
Doch vor allem in Sozialen Medien vermischen sich Emotionen seit Sonntagmorgen zu einem diffusen Brei aus Meinungen, Falschinformationen, Schuldzuweisungen und (Vor)Urteilen. Das passiert leider nach jeder schwerwiegenden Straftat.
Die drei Taten - Barbarossaplatz Würzburg, Lohr und jetzt Haugerpfarrgasse Würzburg - sind dennoch unterschiedliche Fälle. Die Täter beziehungsweise mutmaßlichen Täter haben keine erkennbare Gemeinsamkeiten: ein geflüchteter Somalier, ein 14-Jähriger Deutscher, ein junger Spanier.
Es ist falsch, diese Taten gemeinsam zu bewerten und sich an Mutmaßungen, Angstmache und Hetze zu beteiligen. Wir sollten stattdessen innehalten, der Aufarbeitung der frischen Taten in Lohr und Würzburg Zeit geben und vor allem Eines zeigen: Mitgefühl für die Opfer, ihre Angehörigen und alle, die ihnen nahestehen.
Ich frage mich, warum kommen solche hässlichen Taten immer mehr in Würzburg zustande,
ist es die Unzufriedenheit mancher Menschen gegenüber andere?
Als Bürger einer Stadt wie Würzburg ist man sich bald des Lebens nicht mehr sicher. Voriges
Jahr bei Woolworth dieses schreckliche Attentat gegenüber Unschuldigen, jetzt nicht weit
davon entfernt, Club nahe Stift Haug.
Es war Gott sei Dank eine Zeit, wo sonst keine Menschen auf der Straße waren, außer ein
paar Heimkehrer des Clubs.
Man fragt sich schon, was aus Würzburg und unserem Land geworden ist, immer mehr Straftaten, immer mehr Gewalt. Unsere Jugend geht keiner guten Zukunft entgegen.
Nochmals, mein tiefes Mitgefühl an die Hinterbliebenen und gute Besserung den Verletzten.
Ich finde es gut, dass die Kommentarfunktion unter dem erschienenen Artikel deaktiviert wurde. Es ist bei sowas oft einfach zu viel Emotion da, die in Kommentarspalten wenig zu suchen hat. Das sich diese Emotion dann in den asozialen Netzwerken entlädt, ist heutzutage leider so.
Diese Netzwerke waren ja mal ganz nett, werden durch ihre Geschäftsmodelle immer mehr zum Feind der Demokratie. Popularismus, Anfeindungen, Hassrede, Fakenews. Damit werden Klicks gemacht und Werbung verkauft. Wissen tun das auch viele, nur passieren tut nichts dagegen. Hilft nur eines, sich davon abmelden. Hab ich schon lange getan und vermisse nichts.
vielen Dank für diesen Orientierung gebenden Kommentar!
Ich hoffe, dass sich noch viele Leser hier mit Beiträgen melden, die in gleicher Weise mit diesen schrecklichen Vorfällen umgehen und dies -so wie Sie- einzuordnen wissen.
Gleichwohl werden wir uns fragen müssen, wie das weitergehen soll. Da ist Besonnenheit gefragt, aber dann auch Konsequenz.
Herzlichst M.Kemmer