zurück
Würzburg
Meinung zum Würzburger Wahlergebnis: Dübers neue Aufgabe bietet Chancen – für soziale Themen, aber auch für die CSU
Wahrscheinlich ist die Region Würzburg nur noch mit einer Abgeordneten im Bundestag vertreten. Mit Hülya Düber könnten auch Themen Gehör finden, die im Wahlkampf fast untergingen.
Jubel am Wahlabend im Würzburger Ratskeller: die frisch gewählte Bundestagsabgeordnete Hülya Düber mit (von links) Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg, Landrat Thomas Eberth und dem bisherigen Abgeordneten Paul Lehrieder. 
Foto: Silvia Gralla | Jubel am Wahlabend im Würzburger Ratskeller: die frisch gewählte Bundestagsabgeordnete Hülya Düber mit (von links) Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg, Landrat Thomas Eberth und dem bisherigen Abgeordneten Paul ...
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 28.02.2025 02:39 Uhr

Dass Hülya Düber als CSU-Direktkandidatin im Wahlkreis Würzburg als Erste durchs Ziel gehen würde, daran konnte nach den Prognosen für die Union kein Zweifel bestehen. Blieb die spannende Frage, wie stark die Newcomerin punkten würde. Die gut 39 Prozent, die Düber für sich als Direktkandidatin einfuhr, und ein Zweistimmenanteil von etwa 36 Prozent sind ein achtbares Ergebnis, auch wenn letzteres etwas unterm Landesdurchschnitt liegt.

Und nun? Wie es für Dübers Konkurrenten Jessica Hecht von den Grünen und Aaron Valent von der Linken ausgeht, ist zum Redaktionsschluss noch völlig ungewiss. Sollten Valent und Hecht den Einzug verpassen, wird die Region Würzburg nach dem Ausscheiden Andrew Ullmanns (FDP) künftig nur mit einer Abgeordneten in Berlin vertreten sein. Wenn es so kommt, bedeutet die künftige Aufgabe für Hülya Düber nicht nur eine neue, sondern vor allem sehr breitgefächerte Herausforderung. Als einzige Würzburger Abgeordnete würde sie auch jene rund 60 Prozent zu vertreten haben, die ihr am Sonntag nicht die Stimme gegeben haben.

Die neue Würzburger Abgeordnete könnte soziale Themen ins Blickfeld rücken

Inhaltlich besteht die Chance, dass mit der bisherigen Würzburger Sozialreferentin Themen im Parlament Gehör finden, die im Wahlkampf angesichts eines zuletzt alles übertönenden Migrationsthemas kaum noch durchgedrungen sind: ein Pflegesystem etwa, das Betroffene und ihre Familien nicht arm macht, oder bezahlbarer Wohnraum für die breite Mehrheit der Bevölkerung – gerade im Ballungsraum Würzburg ein Problem, das geradezu nach Aufmerksamkeit schreit.

Die CSU in der Region Würzburg sollte Dübers Ergebnis zugleich nicht nur als den erwarteten Wahlerfolg, sondern auch als Chance begreifen, nach dem konfrontativen Wahlkampf Politik über die Gräben hinweg zu machen. Denn die 47-jährige Düber, die nicht als beinharte Konservative gilt, ist bis ins linksliberale Lager vermittelbar, und das, ohne bürgerliche Werte infrage zu stellen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Torsten Schleicher
Abgeordnete
Bundestagswahl Würzburg
Bürgertum
CSU Würzburg
Deutscher Bundestag
FDP Würzburg
Hülya Düber
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top