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Würzburg
Meinung: Jetzt ist die Stadt Würzburg in der Pflicht, sich um den Heuchelhof zu kümmern
Nachdem der "Bunte Heuchelhof" den Stadtteil auf die Bildfläche der Lokalpolitik gerückt hat, liegt der Ball jetzt bei den demokratischen Parteien, meint unsere Autorin.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt (links) mit Bewohnern des Heuchelhofs und Stadträtin Christiane Kerner (dritte von rechts) bei einer der Veranstaltungen.
Foto: Silvia Gralla | Oberbürgermeister Christian Schuchardt (links) mit Bewohnern des Heuchelhofs und Stadträtin Christiane Kerner (dritte von rechts) bei einer der Veranstaltungen.
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 17.06.2024 02:38 Uhr

Kann man mit einer Pflanzentauschbörse, einem Musikfest oder einem Demokratie-Quiz der AfD gefährlich werden? Bringt das überhaupt was? Nach der Berichterstattung über das Aktionsbündnis "Bunter Heuchelhof" mehrten sich diese Zweifel in den Kommentarspalten und auf Social Media. Und so nett und beschaulich die Veranstaltungen der letzten Wochen am Place de Caen am Würzburger Heuchelhof manchmal auch gewirkt haben mögen: Sie haben etwas bewegt. Zehn Prozentpunkte hat die in Teilen rechtsextreme Partei im Stimmbezirk 128 im Vergleich zur Landtagswahl 2023 verloren, im gesamten Stadtteil sechs Punkte eingebüßt. 

Das Aktionsbündnis hat politisches Basiswissen vermittelt, wo es notwendig war

Ob die Zahlen direkt auf die Veranstaltungen zurückzuführen sind, kann freilich nicht so pauschal gesagt werden. Fest steht aber: Das Aktionsbündnis hat die Anwohner aus ihren Häusern gelockt, die verschiedenen Kulturen zusammengebracht und politisches Basiswissen vermittelt, wo es notwendig war. Und: Der Heuchelhof wurde auf die Bildfläche der Lokalpolitiker gerückt. Wo sich vor der Landtagswahl 2023 kaum ein Lokalpolitiker im vermeintlichen "Problembezirk" hat blicken lassen, standen die Stadträte und Abgeordneten in den Wochen vor der Europawahl Schlange, haben sich mit den Leuten vor Ort unterhalten und ihnen das Gefühl gegeben, gesehen zu werden.

Das ist ein guter Anfang. Aber was muss jetzt folgen, um auf Kurs zu bleiben? Es braucht weiter mehr Engagement für den Stadtteil. Die Parkplatzsituation mit dem Wegfall von über 1000 Stellplätzen lädt die Stimmung am H1 gerade massiv auf, jetzt soll eine Petition die Stadt und weitere Verantwortliche dazu bringen, endlich Abhilfe zu schaffen. Das könnte ein Momentum sein, eine große Chance für die demokratischen Parteien der Stadt, gute Politik gerade da erlebbar zu machen, wo sie angezweifelt wird - aber umso dringender gebraucht wird. 

 
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