
Die Situation in den maroden Tiefgaragen im Quartier H1 am Heuchelhof hat sich weiter verschärft: Auch die Garage unter der Pariser und Römer Straße musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, weil "Betonbrocken heruntergefallen sind", teilte Stadtbaurat Benjamin Schneider im Stadtrat mit. Das bedeutet, dass weitere 123 PKW-Stellplätze nicht genutzt werden können. Bereits im Herbst wurden die beiden großen Tiefgaragen innerhalb des Straßburger Rings mit rund 800 Stellplätzen gesperrt.
Zulässiges Höchstgewicht auf Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen beschränkt
Mittlerweile wurde für sämtliche Straßen im Quartier, also auch für die Römer und die Pariser Straße, das zulässige Höchstgewicht auf Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen beschränkt, eine Ausnahme gilt nur für die Feuerwehr. Um Ordnung in das vom Bürgerverein Heuchelhof kritisierte Parkchaos zu bringen, wurden im November durch gelbe Markierungen mehr als 60 Stellplätze am Straßburger Ring ausgewiesen. Die Verhältnisse seien "angespannt, aber nicht chaotisch", meinte Schneider.
Die Fachabteilung Tiefbau und Verkehrswesen hat sich die Situation vor Ort angesehen und festgestellt, dass in den Straßenzügen außerhalb des Straßburger Rings "nach wie vor am Abend und in der Nacht freie Stellplätze in ausreichender Anzahl vorhanden sind". Das geht aus einer schriftlichen Antwort des Baureferats auf eine Anfrage von Stadträtin Christiane Kerner (parteilos) hervor. Freie Stellplätze in der Berner Straße, an der Mittelschule Heuchelhof oder unterhalb der Erwin-Kuhn-Platzes werden demnach nicht oder nur ungern genutzt: "Die damit verbundenen längeren Strecken zu Fuß (...) werden wohl gescheut", heißt es in der Beschlussvorlage.
Termin für langfristige Abstützungen am Heuchelhof ist noch nicht bekannt
Wann in den beiden größeren Tiefgaragen Luxemburger/Den Haager Straße und Brüsseler/Bonner Straße das von den Eigentümern angekündigte Abstützungskonzept umgesetzt wird, ist nicht bekannt. "Es gibt noch keinen Ausführungstermin, die Abstützung wird jahrelang halten müssen. Wir fragen wöchentlich nach", erläuterte Schneider. Ein Konzept für die Sanierung der beiden Großgaragen wird derzeit in einem Werkstattverfahren mit ausgewählten Architekten vorbereitet.
Baurecht gibt es dagegen für die kleinere und bereits seit einiger Zeit teilweise stillgelegte Tiefgarage unter der Pariser und Römer Straße. An Stelle einer Sanierung ist geplant, die Garage aufzufüllen. An ihrer Stelle will das Brunowerk für seine Mieter auf dem bisherigen Parkplatz an der Oberfläche eine Quartiersgarage bauen. Für den städtischen Anteil an dem Projekt sind im Haushalt der kommenden drei Jahre 7,8 Millionen Euro vorgesehen. Im günstigsten Fall könnten die Arbeiten noch vor Jahresende starten und im Laufe des Jahres 2026 abgeschlossen werden: "Wir bereiten das Vergabeverfahren gerade intensiv vor", so Schneider.