Bis zu 20 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom pro Jahr – das ist das Ziel der ersten richtig großen Freiflächen-Photovoltaikanlage in Würzburg, die das Nürnberger Unternehmen Greenovative GmbH auf landwirtschaftlichen Flächen entlang der Autobahn A3 bauen und betreiben möchte. Über eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans soll der Stadtrat am 4. Mai entscheiden.
Bis 2040 will Würzburg klimaneutral werden, das hat der Stadtrat im Januar 2022 fast einstimmig beschlossen. Das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt setzt bei der dafür dringend nötigen Energiewende stark auf die Nutzung von Solarenergie, unter anderem auf Gebäudedächern und an Fassaden, aber auch auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Das Vorhaben der Greenovative GmbH, die nach den Angaben auf der Unternehmens-Webseite in den letzten neun Jahren bereits mehr als 700 Projekte auf gewerblichen Dächern und Freiflächen realisiert hat, bezeichnete Stadtbaurat Benjamin Schneider bei der Vorstellung im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) schon wegen der Größe als "Meilenstein".
Einen Großteil der Grundstücke hat die Firma bereits gepachtet
Unmittelbar südlich der A3, im Westen und Osten der B19 an der Anschlussstelle Heidingsfeld, will das Unternehmen künftig auf einem insgesamt rund 22 Hektar großen Areal Strom aus Sonnenenergie erzeugen und ins Stromnetz einspeisen. Einen Großteil der dafür benötigten Grundstücke zwischen dem Naturwaldreservat Waldkugel und dem Mittleren Seibertsklingenweg hat die Firma laut Schneider bereits langfristig gepachtet.
Auf einer ersten Planungsskizze für den Stadtrat sind mehrere Felder mit Solarmodulen mit einer Fläche von rund 18 Hektar eingezeichnet, das entspricht ungefähr der Größe von 25 Fußballfeldern. Damit könnten laut Beschlussvorlage pro Jahr mehr als 20 Millionen Kilowattstunden Strom klimaneutral erzeugt werden. Dazu ist auch der Bau von elf Trafostationen erforderlich. Noch nicht abschließend geklärt werden konnte bisher, ob der erzeugte Strom am Umspannwerk in der Seilerstraße in Heidingsfeld in das Stromnetz der Mainfranken Netze (MFN) eingespeist werden kann.
Zwischen und unter den Solarmodulen sollen künftig heimische Schafe weiden
Im weiteren Verlauf des Verfahrens "gilt es das technisch noch zu klären", sagte Benjamin Schneider. Auch die genaue Größe der PV-Anlage stehe noch nicht endgültig fest. Derzeit lässt der Investor eine artenschutzrechtliche Prüfung durchführen und naturschutzrechtlich erforderliche Ausgleichsflächen ermitteln. Zwischen und unter den Solarmodulen, deren Unterkante 80 Zentimeter hoch sein wird, sollen künftig auf extensiven Grünflächen heimische Schafe weiden, wie ein Vertreter der Greenovative GmbH im Puma erläuterte.
Mit Ausnahme der AfD, die schon im vergangenen Jahr als einzige Fraktion gegen das Klimaschutzkonzept gestimmt hatte, bekam das Vorhaben im Puma die volle Zustimmung aller Fraktionen. "Es ist eine tolle Sache und ein guter Auftakt. Wir brauchen solche Anlagen dringend für die Energiewende", betonte Sandra Vorlova, die Fraktionsvorsitzende der Grünen. Ausnahmsweise war ihre Fraktion sich dabei mit der CSU einig: "Wir wünschen uns alle mehr erneuerbare Energien. Wer das möchte, kann hier nur zustimmen. Als Photovoltaik-Standort sind wir einer der besten in ganz Deutschland", sagte CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth.
Am kommenden Donnerstag soll der Stadtrat die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans "Kniebreche und Seibertsklinge" beschließen. Zuletzt hatte das Gremium im vergangenen Jahr einer geplanten rund drei Hektar großen Freiflächen-Photovoltaik-Anlage der Universität Würzburg für den Hubland-Campus zugestimmt.
Was spricht gegen eine Wertschöpfung im Inland und nur bei Spitzenlasten teure fossile Rohstoffe (Gas, Öl, Kohle) im Ausland zukaufen und verbrennen?
Beispiel um 00:30 im Landkreis Würzburg
https://energiemonitor.bayernwerk.de/wuerzburg-landkreis
3486 kWh Biomasse
0 kWh Photovoltaik
1112 kWh Wasserkraft
12686 kWh Windkraft
73 kWh Sonstige
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17360 kWh Gesamt
Verbraucht werden 10088 kWh und 7272 kWh Überschuss werden ins "Bayernnetz" eingespeist.
"Bis zu 20 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom pro Jahr ist nun das Ziel einer großen Freiflächen-Photovoltaikanlage [25 Fussball felder]"
D. h. Die PV-Freilandanlage dürfte eine Nennleistung von etwa 20 MW haben. Nur im März 2023 gab es einen Zubau von 944 MW
Photovoltaik.
https://www.solarserver.de/2023/04/20/photovoltaik-ausbau-klettert-im-maerz-2023-auf-zweijahreshoechststand
https://www.dlr.de/sf/desktopdefault.aspx/tabid-8560/15527_read-44867/
Lt. Hersteller "Künftige Generationen sollen Leistungen von mehreren Megawatt schaffen. "
Obige geplante (kleine) PV-Anlage hat jetzt schon eine Leistung von etwa 20 MW (grosse PV-Anlagen mehrere 100 MW). Also eher ein Nischenprodukt wenn man sowas bei beengten Platz (zb. Stadt) bauen möchte.
https://echtsolar.de/photovoltaik-neigungswinkel/
Deswegen wird ja ein Bebauungsplan erstellt. Solche gibt es übrigens auch für Ferienhäuser. Tipp: Stellen Sie einen Antrag zur Aufstellung eines BP für eine Ferienhausanlage, dann ginge das. Ansonsten gilt nunmal das BauGB.
"...sollen nun Module die Flächen beschatten und dafür sorgen dass fast nichts mehr wächst." Gehen Sie einfach mal zu einem Solarpark Ihrer Wahl (zwecks Vergleichbarkeit auch zu mehreren) und lugen Sie mal unter die Module...
Unter den Modulen wächst dann nichts, wenn etwa aufgrund der klimawandelbedingter Dürren auch sonst nichts mehr wächst...
Dass Sie gegen die Erzeugung von Strom aus regenerativen Anlagen sind, wissen wir anderen Kommentatoren ja schon.
Aber die Behauptung, dass unter einer Photovoltaik Anlage nichts wächst ist neu.
Wenn Sie mit der Behauptung richtig liegen würden, dann bräuchte man keine Schafe zum Beweiden der Anlage.