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Heidingsfeld
"Meilenstein" an der Autobahn in Heidingsfeld: Solarpark mit einer Fläche von rund 18 Hektar geplant
Bis 2040 will Würzburg klimaneutral werden. Bis zu 20 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom pro Jahr ist nun das Ziel einer großen Freiflächen-Photovoltaikanlage.
Auf dieser Fläche, im Westen und Osten der B19 an der Anschlussstelle Heidingsfeld, soll künftig die Photovoltaikanlage entstehen.
Foto: Heiko Becker | Auf dieser Fläche, im Westen und Osten der B19 an der Anschlussstelle Heidingsfeld, soll künftig die Photovoltaikanlage entstehen.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:42 Uhr

Bis zu 20 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom pro Jahr – das ist das Ziel der ersten richtig großen Freiflächen-Photovoltaikanlage in Würzburg, die das Nürnberger Unternehmen Greenovative GmbH auf landwirtschaftlichen Flächen entlang der Autobahn A3 bauen und betreiben möchte. Über eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans soll der Stadtrat am 4. Mai entscheiden.

Bis 2040 will Würzburg klimaneutral werden, das hat der Stadtrat im Januar 2022 fast einstimmig beschlossen. Das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt setzt bei der dafür dringend nötigen Energiewende stark auf die Nutzung von Solarenergie, unter anderem auf Gebäudedächern und an Fassaden, aber auch auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Das Vorhaben der Greenovative GmbH, die nach den Angaben auf der Unternehmens-Webseite in den letzten neun Jahren bereits mehr als 700 Projekte auf gewerblichen Dächern und Freiflächen realisiert hat, bezeichnete Stadtbaurat Benjamin Schneider bei der Vorstellung im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) schon wegen der Größe als "Meilenstein".

Einen Großteil der Grundstücke hat die Firma bereits gepachtet

Unmittelbar südlich der A3, im Westen und Osten der B19 an der Anschlussstelle Heidingsfeld, will das Unternehmen künftig auf einem insgesamt rund 22 Hektar großen Areal Strom aus Sonnenenergie erzeugen und ins Stromnetz einspeisen. Einen Großteil der dafür benötigten Grundstücke zwischen dem Naturwaldreservat Waldkugel und dem Mittleren Seibertsklingenweg hat die Firma laut Schneider bereits langfristig gepachtet.

'Meilenstein' an der Autobahn in Heidingsfeld: Solarpark mit einer Fläche von rund 18 Hektar geplant

Auf einer ersten Planungsskizze für den Stadtrat sind mehrere Felder mit Solarmodulen mit einer Fläche von rund 18 Hektar eingezeichnet, das entspricht ungefähr der Größe von 25 Fußballfeldern. Damit könnten laut Beschlussvorlage pro Jahr mehr als 20 Millionen Kilowattstunden Strom klimaneutral erzeugt werden. Dazu ist auch der Bau von elf Trafostationen erforderlich. Noch nicht abschließend geklärt werden konnte bisher, ob der erzeugte Strom am Umspannwerk in der Seilerstraße in Heidingsfeld in das Stromnetz der Mainfranken Netze (MFN) eingespeist werden kann.

Zwischen und unter den Solarmodulen sollen künftig heimische Schafe weiden

Im weiteren Verlauf des Verfahrens "gilt es das technisch noch zu klären", sagte Benjamin Schneider. Auch die genaue Größe der PV-Anlage stehe noch nicht endgültig fest. Derzeit lässt der Investor eine artenschutzrechtliche Prüfung durchführen und naturschutzrechtlich erforderliche Ausgleichsflächen ermitteln. Zwischen und unter den Solarmodulen, deren Unterkante 80 Zentimeter hoch sein wird, sollen künftig auf extensiven Grünflächen heimische Schafe weiden, wie ein Vertreter der Greenovative GmbH im Puma erläuterte.

Mit Ausnahme der AfD, die schon im vergangenen Jahr als einzige Fraktion gegen das Klimaschutzkonzept gestimmt hatte, bekam das Vorhaben im Puma die volle Zustimmung aller Fraktionen. "Es ist eine tolle Sache und ein guter Auftakt. Wir brauchen solche Anlagen dringend für die Energiewende", betonte Sandra Vorlova, die Fraktionsvorsitzende der Grünen. Ausnahmsweise war ihre Fraktion sich dabei mit der CSU einig: "Wir wünschen uns alle mehr erneuerbare Energien. Wer das möchte, kann hier nur zustimmen. Als Photovoltaik-Standort sind wir einer der besten in ganz Deutschland", sagte CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth.

Am kommenden Donnerstag soll der Stadtrat die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans "Kniebreche und Seibertsklinge" beschließen. Zuletzt hatte das Gremium im vergangenen Jahr einer geplanten rund drei Hektar großen Freiflächen-Photovoltaik-Anlage der Universität Würzburg für den Hubland-Campus zugestimmt.

 
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  • Kluespies
    Ohne Stromspeicher ist das ganze Sinnlos weil Nachts die Sonne nicht scheint! Dann werden bei Sonnenschein die Windräder abgeschaltet. Die Lösung sind Speicher in Alzenau ist eine Firma CMBlu Energy AG die solche Speicher baut. Mich wundert schon das kein Stadtrat das nicht gefördert hat. Energiewende ist mehr als ein paar Sonnenkollektoren aufzustellen.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Nachts wird am wenigsten Strom benötig und tagsüber erheblich mehr, da reicht PV alleine nicht aus. Aber wie wär's mit Windkraft, Geothermie, Biogas, Wasserkraft, uvm.
    Was spricht gegen eine Wertschöpfung im Inland und nur bei Spitzenlasten teure fossile Rohstoffe (Gas, Öl, Kohle) im Ausland zukaufen und verbrennen?

    Beispiel um 00:30 im Landkreis Würzburg
    https://energiemonitor.bayernwerk.de/wuerzburg-landkreis
    3486 kWh Biomasse
    0 kWh Photovoltaik
    1112 kWh Wasserkraft
    12686 kWh Windkraft
    73 kWh Sonstige
    ===============
    17360 kWh Gesamt
    Verbraucht werden 10088 kWh und 7272 kWh Überschuss werden ins "Bayernnetz" eingespeist.
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  • June
    Um die Klimaziele zu erreichen muss diese Fläche (25 Fussballfelder) jeden Tag mit Solarmodulen bebaut werden.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Photovoltaik hat etwa einen Anteil von 12-15% an den erneuerbaren Energien. Haben sie mit 100% gerechnet?

    "Bis zu 20 Millionen Kilowattstunden sauberer Strom pro Jahr ist nun das Ziel einer großen Freiflächen-Photovoltaikanlage [25 Fussball felder]"
    D. h. Die PV-Freilandanlage dürfte eine Nennleistung von etwa 20 MW haben. Nur im März 2023 gab es einen Zubau von 944 MW
    Photovoltaik.
    https://www.solarserver.de/2023/04/20/photovoltaik-ausbau-klettert-im-maerz-2023-auf-zweijahreshoechststand
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  • giacomo
    Gute Sache. In Zukunft könnte es sein, dass man für Solarflächen weniger Flächen braucht. In Kanada wird ein Solarturm getestet. Etwa 50 Meter hoch. Soweit ich weiß dreieckig (Osten, Süden, Westen). Mal sehen ob sich das bewährt.
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  • 1958kosb
    Upps, ein Turm ohne Nordseite. Sachen gibts
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  • Winfriedvath@web.de
    Vielleicht sollte man den Turm drehbar gestalten, damit er dem Sonnenlauf folgen kann. Außerdem wäre es nützlich, wenn man den Neigungswinkel ändern könnte entsprechend der Deklination der Sonne.
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  • Winfriedvath@web.de
    Könnte es sein, dass die Solartürme nicht mit PV-Paneelen bestückt sind, sondern ringsherum Spiegel angebracht sind, um das Sonnenlicht zu bündeln und Wasserdampf zu erzeugen?
    https://www.dlr.de/sf/desktopdefault.aspx/tabid-8560/15527_read-44867/
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  • giacomo
    Das gibt es auch aber die Kanadier haben PV-Paneele genutzt. Durch die Dreiecksform muss der Turm auch nicht drehbar sein. Bisher sind die mit dem Test zufrieden. (chip.de/news/kanadier-bauen-riesigen-solar-turm-das-ist-ihr-fazit-nach-16-monaten_1011880)
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  • dietmar@eberth-privat.de
    So wirklich effektiv kann das aber nicht sein. Ein Drittel der PV-Fläche ist immer sonnenabgewandt und bei der stärksten Sonneneinstrahlung scheint die Sonne nur waagrecht über die Module. Ich schätze mal der Wirkungsgrad dürfte gegenüber einer "normalen" PV-Anlage dürfte nur bei etwa 50% liegen.

    Lt. Hersteller "Künftige Generationen sollen Leistungen von mehreren Megawatt schaffen. "
    Obige geplante (kleine) PV-Anlage hat jetzt schon eine Leistung von etwa 20 MW (grosse PV-Anlagen mehrere 100 MW). Also eher ein Nischenprodukt wenn man sowas bei beengten Platz (zb. Stadt) bauen möchte.

    https://echtsolar.de/photovoltaik-neigungswinkel/
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  • fabian-koenig@t-online.de
    Interessant. Allerdings finde ich niedrige Solarparks, die, wie hier, zusätzlich als Weide o.ä. genutzt werden, für das Landschaftsbild schöner als Türme. Aber das kommt vielleicht auch auf darauf an, wie ein solcher Sturm aussieht und wo er steht. In jedem Fall ist beides (und auch Windkraftanlagen) besser als Tagebaureviere oder Kernkraftwerke.
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  • steve67
    Vielleicht sollte man mal eine Menschenkette machen? https://www.pro-lausitz.de/index.php/News-leser_o/muehlroser-wehren-klima-camp-erfolgreich-ab.html
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  • steve67
    Toll, eine Schafsweide. Wo bisher offensichtlich Landwirtschaft betrieben wurde, sollen nun Module die Flächen beschatten und dafür sorgen dass fast nichts mehr wächst. Super Idee. Von den 11 Trafostationen ganz zu schweigen. Wenn man sich einfach ein Ferienhäuschen ins Grüne bauen würde, würden zig Ämter einschreiten. Aber Trafostationen sind ja kein Problem.
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  • syzlak
    "Wenn man sich einfach ein Ferienhäuschen ins Grüne bauen würde, würden zig Ämter einschreiten. Aber Trafostationen sind ja kein Problem."
    Deswegen wird ja ein Bebauungsplan erstellt. Solche gibt es übrigens auch für Ferienhäuser. Tipp: Stellen Sie einen Antrag zur Aufstellung eines BP für eine Ferienhausanlage, dann ginge das. Ansonsten gilt nunmal das BauGB.

    "...sollen nun Module die Flächen beschatten und dafür sorgen dass fast nichts mehr wächst." Gehen Sie einfach mal zu einem Solarpark Ihrer Wahl (zwecks Vergleichbarkeit auch zu mehreren) und lugen Sie mal unter die Module...
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  • steve67
    Da ist es extrem trocken und es wächst eigentlich nix. Unter dem Solarpark meiner Wahl...
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  • syzlak
    Deswegen wäre ja auch der Besuch mehrerer Parks zu empfehlen...
    Unter den Modulen wächst dann nichts, wenn etwa aufgrund der klimawandelbedingter Dürren auch sonst nichts mehr wächst...
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  • steve67
    In der Umgebung wächst aber noch was. Insofern sind die Module schuld.
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  • syzlak
    Ok, das wäre möglicherweise eine interessante Ausnahme. Um welchen Solarpark Ihrer Wahl handelt es sich denn?
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  • Lebenhan1965
    @ steve67

    Dass Sie gegen die Erzeugung von Strom aus regenerativen Anlagen sind, wissen wir anderen Kommentatoren ja schon.

    Aber die Behauptung, dass unter einer Photovoltaik Anlage nichts wächst ist neu.

    Wenn Sie mit der Behauptung richtig liegen würden, dann bräuchte man keine Schafe zum Beweiden der Anlage.
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  • steve67
    @lebenhan : Wie immer schauen Sie nicht richtig hin. Ich schrieb "eigentlich", das bedeutet, dass Gras und Unkraut schon zu finden ist. Schafe sind ja nicht wählerisch.
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