
Nachdem einige offene Fragen durch Stadtbaurat Benjamin Schneider geklärt werden konnten, hatte der Stadtrat keinen Diskussionsbedarf mehr: Die Aufstellung eines Bebauungsplans für eine große Freiflächen-Photovoltaikanlage am Hubland-Campus der Universität wurde in der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.
Wie berichtet, will die Julius-Maximilians-Universität (JMU) auf einem etwa drei Hektar großen Grundstück südlich vom Uni-Sportzentrum künftig Sonnenenergie nutzen, um den gesamten Hubland-Campus mit Strom zu versorgen. Das eingezäunte Grundstück ist im bestehenden Bebauungsplan bereits für die Erzeugung regenerativer Energie vorgesehen.
Nach der Berichterstattung dieser Redaktion wurde Kritik laut
Nach der Berichterstattung dieser Redaktion aus dem Planungsausschuss, in dem das Vorhaben zum ersten Mal vorgestellt wurde, regte sich in den Online-Kommentaren zum Artikel Kritik am Vorgehen der JMU. Statt wertvolle freie Flächen mit Solaranlagen zu bebauen, sollten lieber die Dächer der Gebäude am Hubland mit Photovoltaik-Modulen bestückt werden, forderten mehrere Kommentatoren.
Die Redaktion hat zu diesem Thema bei der Universität nachgefragt
Die Redaktion hat daher bei der Uni nachgefragt: "Die Dächer der Universitätsgebäude wurden und werden bereits so weit wie möglich für Photovoltaikanlagen genutzt", antwortet JMU-Pressesprecherin Esther Knemeyer. Aktuell gebe es bereits acht Bestandsanlagen, "sechs weitere Anlagen auf Neu- und Bestandsbauten sind genehmigt beziehungsweise befinden sich im Bau".
Darüber hinaus seien an der Universität keine weiteren Dachflächen vorhanden, die für eine Stromerzeugung durch Photovoltaik genutzt oder ohne vorherige Dachsanierung mit einer PV-Anlage ausgestattet werden könnten, so Knemeyer weiter. Die Uni-Sprecherin betont außerdem, dass auf der vorgesehen Freifläche für die Aufstellung der Sonnenkollektoren "weder Landwirtschaftsflächen noch ökologische Ausgleichsflächen" in Anspruch genommen werden.
Ein Korridor soll für wertvolle Gehölze freigehalten werden
Der städtische Baureferent Benjamin Schneider hatte im Planungsausschuss erläutert, dass auf dem Grundstück zwischen Uni-Sportzentrum, Karl-Ritter-von-Frisch-Weg und Alandsgrundweg zwischen zwei Feldern mit Solarmodulen ein Korridor von Norden nach Süden für wertvolle Gehölze freigehalten werden soll. Auch eine Streuobstwiese sowie die bestehenden Wegebeziehungen zum Schönstatt-Zentrum bleiben erhalten, versicherte Schneider jetzt im Stadtrat, klärte damit die verbliebenen offenen Fragen und machte den Weg für den einstimmigen Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans frei.
Die JMU will auf dem Hubland-Campus durch die Nutzung von Photovoltaik zum Eigenverbrauch ihre Energiekosten und CO2 einsparen. Wie hoch die Einsparungen ausfallen werden, steht laut Esther Knemeyer aufgrund der schwankenden Energiepreise am Markt erst nach Abschluss des Planungsprozesses fest. Aus den Informationen zum Thema Nachhaltigkeit auf der Webseite der JMU geht hervor, dass die Alma Julia ihren CO2-Ausstoß und ihre Stromkosten durch Maßnahmen wie den Einsatz von LED-Lampen zur Beleuchtung in den vergangenen fünf Jahren bereits um gut 20 Prozent senken konnte.
Das Gelände was jetzt bebaut werden soll ist eine Toplage und könnte viel mehr sein als nur Energieacker. Wenn man es der Natur schon nimmt, warum stellt man nicht Häuser unter die PV-Module?
Aber zugegeben, auf den Uni-Häusern gibt es noch viel freie Dachfläche.
Mit freundlichen Grüßen,
Patrick Wötzel
Die üblichen Sprüche.
Es erschließt sich mir nicht ganz, warum hier in den Kommentaren auf die Uni eingeprügelt wird. Durch die Photovoltaikanlage soll der GESAMTE Hubland-Campus mit Strom versorgt werden. Das ist doch eine gute Sache!