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Würzburg
Mehr Sicherheit: Warum die Würzburger Polizei jetzt Barbarossaplatz und Hauptbahnhof mit Video überwachen will
Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung soll durch Kameras an den beiden Kriminalitätsschwerpunkten verbessert werden. Warum das nötig ist.
Polizisten laufen am Bahnhofsplatz in Würzburg Streife. Barbarossaplatz und Bahnhofsvorplatz sind laut Polizei Kriminalitätsschwerpunkte in der Stadt.
Foto: Patty Varasano | Polizisten laufen am Bahnhofsplatz in Würzburg Streife. Barbarossaplatz und Bahnhofsvorplatz sind laut Polizei Kriminalitätsschwerpunkte in der Stadt.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:49 Uhr

Angekündigt war der Tagesordnungspunkt in der Sitzung des Stadtrats am Donnerstag als Bericht der Polizei zur Sicherheitslage in Würzburg. Der Hintergrund des Vortrags von Polizei-Vizepräsident Robert Fuchs wurde dann aber schnell erkennbar: Die beiden Kriminalitätsschwerpunkte am Barbarossaplatz und vor dem Hauptbahnhof werden künftig rund um die Uhr mit Videokameras überwacht.

Als Begründung für die Maßnahme, die von den Stadträtinnen und Stadträten weitgehend positiv aufgenommen wurde, legten Fuchs und der Chef der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt, Matthias Weber, Zahlen aus den vergangenen vier Jahren vor. Demnach finden am Bahnhofs-Vorplatz und am Barbarossaplatz im Vergleich zum Rest des Stadtgebiets überproportional viele Vorfälle statt: Auf 0,03 Prozent des Stadtgebiets sind es laut Polizeistatistik rund zehn Prozent der bekannt gewordenen Straftaten. Auch aus den Zahlen vor 2019 "würden sich immer diese beiden Örtlichkeiten herauskristallisieren", betonte Fuchs.

Die objektive Sicherheitslage in Würzburg ist im Vergleich sehr gut

Zwar sei die objektive Sicherheitslage in Würzburg im Vergleich zu anderen bayerischen Großstädten sehr gut, das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung entspreche aber nicht der vergleichsweise geringen Zahl von Straftaten – unter anderem deshalb, weil einzelne schwere Taten wie die Messerattacke vom 25. Juni 2021 am Barbarassoplatz lange nachwirken und im Gedächtnis bleiben würden.

"Trotzdem haben wir Handlungsbedarf."
Polizei-Vizepräsident Robert Fuchs

Zum Beispiel in Regensburg, wo Fuchs vor seinem Wechsel ins unterfränkische Polizeipräsidium tätig war, "würde man sich über die Würzburger Zahlen glücklich schätzen. Trotzdem haben wir Handlungsbedarf." Die Kameras sollen noch im Laufe dieses Jahres in Betrieb gehen und dazu beitragen, das Sicherheitsgefühl der Menschen zu erhöhen, Straftaten verhindern und bei der Aufklärung helfen.

An den ÖPNV-Knotenpunkten Hauptbahnhof und Barbarossaplatz treffen laut Fuchs naturgemäß "viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und aus verschiedenen Lebensverhältnissen aufeinander". Wenn es dabei zu Auseinandersetzungen kommt, sind die Täter nach seinen Worten überwiegend jung, männlich und alkoholisiert und repräsentieren einen Querschnitt der Bevölkerung.

Das bayerische Polizei-Aufgabengesetz lässt eine Videoüberwachung zu

Artikel 33 des bayerischen Polizei-Aufgabengesetzes (PAG) lässt eine Videoüberwachung durch die Polizei an öffentlichen Orten zu, "bei denen tatsächliche Anhaltspunkte die Annahme rechtfertigen, dass dort Ordnungswidrigkeiten von erheblicher Bedeutung oder Straftaten begangen werden".

Mit teilweise mehr als 700 Vorfällen liegen der Barbarossaplatz und der Bahnhofsvorplatz seit 2019 deutlich vor anderen Schwerpunkten wie Marktplatz und Sanderstraße, die in diesem Zeitraum zusammen auf 120 bis 200 Vorfälle pro Jahr kommen – Tendenz steigend. Die Videoüberwachung sei daher an beiden Orten als zusätzliches Werkzeug in der Prävention und Kriminalitätsbekämpfung aus Sicht der Polizei unverzichtbar. Unter anderem sollen dadurch auch Auseinandersetzungen frühzeitig erkannt werden.

Am Platz vor dem Hauptbahnhof sollen dafür die beiden bestehenden Masten genutzt werden

Am Platz vor dem Hauptbahnhof sollen dafür die beiden bestehenden Masten genutzt werden, die bereits mit Videokameras der Deutschen Bahn und der WVV bestückt sind. Ein dritter Mast wird zur Überwachung des "Denkorts Deportation" auf der Ostseite des Bahnhofs-Vorplatzes aufgestellt. Am Barbarossaplatz werden die Polizei-Kameras am runden Glasschirm montiert. Mit ihnen kann dann auch ein Teil der Theaterstraße überwacht werden.

Die Polizei wird mit großen Schildern auf die Videoüberwachung hinweisen. Den Anforderungen des Datenschutzes wird dadurch Rechnung getragen, dass die Videos mit Ausnahme von Aufnahmen, die zur Aufklärung von Straftaten benötigt werden, nach drei Wochen gelöscht werden. Rechtlich zulässig wäre eine Speicherung für zwei Monate.

Die Freiflächen von gastronomischen Betrieben werden nur verpixelt zu sehen sein

Die Freiflächen von gastronomischen Betrieben werden auf den Monitoren in der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt in der Augustinerstraße nur verpixelt zu sehen sein, bei Bedarf können die Aufnahmen allerdings im Nachhinein sichtbar gemacht werden. Tonaufnahmen oder eine biometrische Gesichtserkennung der Passanten werde es nicht geben, wie Fuchs versicherte.

 
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  • matthiasr
    Der Bericht im WOB über eine Veranstaltung am Montag zu Sicherheit in der Innenstadt liest sich deutlich dramatischer https://wob24.net/barbarossaplatz-wuerzburg-alkohol-drogen/ als der Beitrag hier und der Bericht der Polizei

    Jetzt rächt es sich wohl, dass man 2017 einen Antrag auf Videoüberwachung abgelehnt hat https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/mehr-videoueberwachung-csu-ist-dafuer-polizei-ist-dagegen-art-9766760 jetzt hat sich - nach dem Bericht im WOB - wohl eine gut laufende Drogenhandelszene etabliert! Diese zu vertreiben wird schwierig, denn sie wird sich in die umliegenden dunklen Gassen zurück ziehen

    Hoffentlich wird jetzt vor allem mit massiver Polizeipräsenz gehandelt, damit unserer Kaiserstraße das Schicksal ihrer Frankfurter Namensvetterin erspart bleibt https://www.hessenschau.de/gesellschaft/unterwegs-im-frankfurter-bahnhofsviertel-nachts-wird-einfach-rumgeschrien-ohne-unterbrechung-v1,stimmung-bahnhofsviertel-100.html für Homeopathie ist es zu spät!
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  • stefan.wolz@web.de
    Zeit wird's!
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  • steve67
    "Wenn es dabei zu Auseinandersetzungen kommt, sind die Täter nach seinen Worten überwiegend jung, männlich und alkoholisiert und repräsentieren einen Querschnitt der Bevölkerung. " Den ersten drei Beschreibungen kann ich zustimmen. Beim vierten Punkt ein klares NEIN!
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Sie bezichtigen Polizei-Vizepräsident Robert Fuchs der LÜGE.
    Haben sie irgendwelche Belege oder einen Insider oder einfach nur Paranoia?
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  • steve67
    Wo bezichtige ich jemanden der Lüge? Ich meine nur, dass das nicht der repräsentative Querschnitt ist.
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  • steve67
    Ich fände es gut, wenn in der Oberthürstraße Kameras hin kämen um den florierenden Handel da zu vertreiben. Oder aber mal eine richtige Razzia. Aber offensichtlich ist das nicht gewollt. Ein Sicherheitsgefühl bringen Kameras am Barbarossaplatz nicht. Eher ein Gefühl der Überwachung.
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  • Das Einrichten neuer Videoanlagen wird im vermutlich nicht ernsthaft eine einzige Straftat an Leib und Leben verhindern. Wer andern an's Leder will wird sich davon nicht abhalten lassen.

    Wenn die Maßnahme dies nicht zu leisten in der Lage ist muß ich sie, gerade als Person, die mehrfach Amtseide bis auf Bundesebene hinauf geleistet hat, in ernsthaften Zweifel ziehen. Bayerisches Polizeiaufgabengesetz hin oder her.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Strafverfolgung wird durch Video einfacher.
    Aber Innenminister Herrmann sollte einfach mehr Polizei einstellen. Letztes Jahr nur 217 zusätzliche Polizisten eingestellt. Das sind 0,5 mehr zu den 44.000.
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  • @mainpostl

    Ich bin da bei Ihnen was die "Einsatzkräfte vor Ort" anbelangt.

    Vor allem auch daher, weil es hier zu einem direkten Austausch im Gespräch kommen kann. Technik ist da nicht so gesprächig ... im Sinne von "Mein Freund und Helfer". Z. Bsp. für Ortsunkundige einfach nur nach dem Weg wohin fragen.
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  • Radler15402510
    Vielleicht will sich den Job auch keiner antun?
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  • engert.andreas@gmx.de
    Es geht ja auch gar nicht darum, Straftaten zu verhindern (steht auch so im Text), denn die Straftäter an diesen Orten sind, Zitat „männlich, jung, Querschnitt der Bevölkerung“ - BESOFFEN.
    Denen ist in dem Moment die Kamera vollkommen egal, aber man sieht bereits, wenn da sich was zusammenbraut und kann schneller vor Ort sein - und kann die Täter leichter identifizieren.
    Also ich finde es gut!
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  • Radler15402510
    @sternschnuppe8303: Die Grünen haben deshalb gefragt, ob da dauerhaft ein Beamter 24/7 vor dem Bildschirm sitzt und vorgeschlagen, dass man Lärmsensoren installiert, da ja Gewaltverbrechen lauter sind. Dann kann man immer noch auf die Kameras schauen. Vielleicht stellt sie Fraktion noch einen Antrag dazu.
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  • d.temming@gmx.de
    Und seit wann sind das Kriminalitätsschwerpunkte? Vor allem der Barbarossaplatz. Dar war es immer friedlich. Wann ging es da los, wer ist da die Hauptklientel?
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  • sternschnuppe8303
    Das ist leider überhaupt keine gute Entwicklung. Neue Mitbürger ins Land lassen und dann mehr Polizei, Überwachung, Staatsgewalt... fordern. Nein - ich möchte nicht ständig überwacht werden - keinen Überwachungsstaat haben.
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  • Pepo15
    Leider sind es oft die selben handelten Personen. Man überlegen warum immer wieder die selben auffällig werden.
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  • Wellis
    Gut so! Endlich! Aber aufpassen, wenn sich die "Kriminalität" neue Plätze aussucht....
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