Straftaten und Verkehrsunfälle im Zehnjahrestief und auch für die meisten anderen Einsatzbereiche zieht die Würzburger Polizei ein positives Fazit. Das geht aus der nun veröffentlichten Sicherheitsbilanz für das vergangene Jahr hervor. Darin wird auch deutlich: Viele Einsatzfelder waren auch weiterhin von der Corona-Pandemie geprägt.
Insgesamt zählte die Polizeiinspektion Würzburg im Jahr 2021 28.300 Einsätze, die zu 7873 Strafanzeigen geführt haben. Im Vergleich zum Vorjahr - 2020 wurden noch 9138 Straftaten registriert - zeige sich demnach ein Rückgang um 14,7 Prozent, womit der Wert für 2021 auf dem niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahren liege. In ihrem Bericht führt die Polizei diese Entwicklung auch auf die "pandemiebedingten Veränderungen im gesellschaftlichen Leben" zurück.
Stolz zeigt sich die Polizei Würzburg angesichts einer Aufklärungsquote von 71,7 Prozent, was deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 66,9 Prozent liegt. Besonders die Zahl Wohnungseinbrüche ging im vergangenen Jahr zurück. Hier verzeichnet die Polizei mit 25 Fällen nur noch halb so viele wie im Vorjahr. Einbrüche machten zwar nur "einen ganz geringen Anteil an der Gesamtkriminalität" aus, wie die Polizei schildert, doch "beeinträchtigen gerade diese Fälle das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung immens."
Ein Schwerpunkt lag bei "Querdenker"-Demos
Bei den Einsätzen außerhalb des alltäglichen Dienstes gibt die Polizei mit 603 im Vergleich zum Vorjahr (462) einen deutlichen Anstieg an. Insgesamt seien bei diesen Anlässen 5530 Polizistinnen und Polizisten aus der ganzen Region im Einsatz gewesen. Auch die Anzahl an Versammlungen stieg von 254 auf 360 an, wobei der Sicherheitsbericht den Schwerpunkt bei der "Kritik an Corona-Maßnahmen bzw. die Leugnung der Pandemie, einschließlich daraus resultierender Gegenproteste" sieht.
Auch die Begleitung von Veranstaltungen gehört zum Aufgabengebiet der Polizei. Doch auch hier hat die Corona-Pandemie einen Einfluss auf die Bilanz der Polizei. Während vor der Pandemie etwa 150 Veranstaltungen im Jahr stattgefunden haben, zählt die Polizei Würzburg im Jahr 2021 lediglich 67. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich dagegen die Zahl der Sportveranstaltungen etwas normalisiert, was auch mit dem Ende der Geisterspiele im Profisport ab Sommer 2021 zusammenhängt. Polizistinnen und Polizisten müssen sich nicht nur mit äußeren Konflikten auseinandersetzen, auch sie selber werden teilweise attackiert. So wurden in Würzburg 207 Polizeibeamtinnen und -beamte verbal oder körperlich angegriffen. Während diese Zahl um etwa 26 Prozent zum Vorjahr gefallen ist, habe es mit 38 im Dienst verletzten Polizistinnen und Polizisten drei mehr als im Vorjahr gegeben.
Die Verkehrsunfälle auf Rekordtief, doch die Verletzten steigen an
Ebenso wie bei den Straftaten zeigt die Sicherheitsbilanz, dass auch die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit 5013 auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre ist. Doch während die Zahl der bei Unfällen Verstorbenen mit zwei Personen stagnierte, stieg die Zahl der Verletzten sogar um 6,4 Prozent auf 661 an. An 225 Unfällen sind laut Polizeibilanz Radfahrerinnen und Radfahrer beteiligt gewesen, von denen 191 verletzt wurden.
In 138 Fällen führt die Statistik Radfahrende als Unfallverursacherinnen und -verursacher, was einem Anteil von etwa 60 Prozent an der Gesamtzahl entspreche. Die Vorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland übte bereits am letzten Sicherheitsbericht Kritik, weil dies impliziere, dass Radfahrende überdurchschnittlich häufig die Schuld an Unfällen tragen würden. Sie bemängelte damals, dass die Statistik irreführend sei: "Denn bei einem Unfall Fahrrad-Fahrrad ist immer ein Fahrrad Verursacher." Eine Statistik über die Unfallschuld sei deshalb nur aussagekräftig, wenn Unfälle von Radfahrenden mit Verkehrsteilnehmern ohne Rad betrachtet würden. Diese Forderung wurde im diesjährigen Bericht nicht berücksichtigt.
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