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Ochsenfurt
Mehr Kinder: Wie geht es weiter mit den Ochsenfurter Krippenplätzen?
In Ochsenfurt ist die Zahl der Kinder unter sechs Jahren in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Das stellt das Angebot an Krippenplätzen auf die Probe.
In Ochsenfurt gibt es wieder mehr Kinder. Das stellt das Angebot an Krippen- und Kindergartenplätzen auf die Probe.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa | In Ochsenfurt gibt es wieder mehr Kinder. Das stellt das Angebot an Krippen- und Kindergartenplätzen auf die Probe.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:25 Uhr

Es gibt wieder mehr Kinder in Ochsenfurt. Die Kindergärten sind belegt, und obwohl erst mit Beginn des neuen Kindergartenjahres die Kinderkrippe in Goßmannsdorf in Betrieb gegangen ist, denkt man schon über eine weitere Krippe für Kinder ab einem Alter von einem Jahr nach. Wie es zu dem Kindersegen kommt? "Es gibt keine einzelne Ursache", sagt Wolfgang Duscher, Leiter der Stadtverwaltung. Neben Zuzug und Zuwanderung spiele auch eine höhere Geburtenrate eine Rolle.

Mit Beginn des Kindergartenjahres hat Jessica Schröder die Leitung der neuen städtischen Kinderkrippe in Ochsenfurt übernommen. Die 29-jährige Erzieherin stammt aus Ansbach und war zuletzt in Langenzenn tätig. Die Krippe ist in vier Klassenräumen der ehemaligen Grundschule untergebracht. Eine der beiden Gruppen mit zwölf Plätzen ist bereits belegt, die zweite Gruppe wird sukzessive aufgefüllt, so Wolfgang Duscher. Die Anmeldungen liegen bereits vor.

Alle Krippenplätze belegt

Das gilt auch für die letzte der acht Krippengruppen, die die Stadt derzeit insgesamt vorhält. Sechs Gruppen mit insgesamt 72 Plätzen sind voll belegt. Neben Goßmannsdorf sind die Krippengruppen in den städtischen Kindergärten Kleinochsenfurt, Maria-Theresien-Heim und Konradinstraße untergebracht. Hinzu kommen unter Dreijährige, die in den kleineren Landkindergärten, etwa im städtischen Kindergarten in Hohestadt oder im kirchlichen Kindergarten in Hopferstadt, mitbetreut werden.

Willkommensgruß für die neue Leiterin in Kinderkrippe Goßmannsdorf von Bürgermeister Peter Juks (rechts) und Verwaltungsleiter Wolfgang Duscher. 
Foto: Gerhard Meißner | Willkommensgruß für die neue Leiterin in Kinderkrippe Goßmannsdorf von Bürgermeister Peter Juks (rechts) und Verwaltungsleiter Wolfgang Duscher. 

Das Bild, vor dessen Hintergrund man vor drei Jahren noch über die Schließung des Kindergartens in Hohestadt nachgedacht hatte, habe sich radikal verändert, so Duscher. "Dass es an Kindern mangelt, das ist vorbei", sagt er. Bezeichnend dafür ist der Kindergarten in Kleinochsenfurt. Dort war eine Gruppe über viele Jahre hinweg mit Ausnahmegenehmigung der Fachaufsicht als Notgruppe unterhalten worden, bis die Stadt den Kindergarten um eine zweite reguläre Gruppe erweitern ließ. Inzwischen platzt der Kindergarten wieder aus allen Nähten, sodass erneut eine Notgruppe eingerichtet werden musste.

Gesetzlicher Auftrag erfüllt

Nahezu alle Drei- bis Sechsjährigen besuchen einen Kindergarten. Das macht den Platzbedarf leichter planbar. Bei den unter Dreijährigen liege der Anteil der Krippenkinder in den letzten Jahren in Ochsenfurt stabil bei rund einem Drittel, so Wolfgang Duscher. Damit erfülle die Stadt ihren gesetzlichen Auftrag. Trotzdem müsse man in der Lage sein, flexibel auf steigende Anmeldezahlen zu reagieren.

Mehr Kinder: Wie geht es weiter mit den Ochsenfurter Krippenplätzen?

Schwierig sei das sowohl in baulicher wie in personeller Hinsicht, sagt Bürgermeister Peter Juks. Qualifizierte Betreuerinnen seien auf dem Arbeitsmarkt derzeit kaum noch zu finden. Gleichwohl könne man absehen, dass der Bedarf an Krippenplätzen in den kommenden Jahren weiter steigen wird. In Hopferstadt, Darstadt und Goßmannsdorf etwa entstehen neue Baugebiete, die einen Zuzug junger Familien zur Folge haben.

Gedanken über eine weitere Kinderkrippe

"Wir müssen uns deshalb schon jetzt Gedanken machen, wo wir eine weitere Kinderkrippe unterbringen", sagt Juks und meint: "Eine Krippengruppe an einen Kindergarten anzudocken, ist die zweitbeste Lösung." Krippe und Kindergarten würden sich gegenseitig in den Abläufen stören, obwohl es hinsichtlich der Betreuung der unterschiedlichen Altersgruppen kaum Gemeinsamkeiten gibt. Das bestätigt auch Krippenleiterin Jessica Schröder. "Man sollte deshalb einen neuen Standort für eine Kinderkrippe festlegen", sagt Juks und will das Thema demnächst dem Stadtrat vorlegen.

Bei den Kindergärten könnte die bevorstehende Sanierung des Maria-Theresien-Heims in der Altstadt zumindest mittelfristig für Entspannung sorgen. Bürgermeister Juks hofft, dass es dem Planer gelingt, dort Platz für eine weitere Gruppe zu schaffen. Im Herbst 2022 soll die Sanierung beginnen. 

 
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