Seit Herbst letzten Jahres stand der Klara-Oppenheimer-Schule Eva Dümmler als Coach beratend zu Seite. Vermittelt wurde sie von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung. Die Berufsschule verfolgte vor allem das Ziel, ihr bereits vorhandenes kulinarisches Angebot zu optimieren. Am Montag kamen die Verantwortlichen zu einer Küchenbesichtigung in der Mensa der Klara-Oppenheimer-Schule zusammen, um das Jahr Revue passieren zu lassen.
Die Leitlinien der Schulverpflegung, die sich an den Kriterien Gesundheit, Wertschätzung, Nachhaltigkeit und Ökonomie orientieren, sind bayernweit festgelegt, berichtete Christine Zehnter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Zehnter ist die Ansprechpartnerin der Vernetzungsstelle Schulverpflegung für den Regionalbezirk Unterfranken. „Dabei bedeutet nachhaltig auch, dass wir den Fokus auf regionale und Bio-Produkte legen“, betonte Zehnter.
Die Klara-Oppenheimer-Schule ist eine von fünf unterfränkischen Schulen, die im Schuljahr 2018/19 von Coaches begleitet wurden. Als eine der größten Berufsschulen in Bayern, mit etwa 3300 Schülern, hatte sich die Institution intensiv mit dem Konzept ihrer Schulverpflegung auseinandergesetzt.
Neue Geräte wurden angeschafft
Marion Fröhlich, Lehrerin an der Clara-Oppenheimer-Schule, berichtete, dass sie im September zunächst Ziele für das Coaching festgelegt hätten. Auf der Agenda stand unter anderem die Optimierung des Speiseplans und die Reduzierung der Geräuschkulisse in der Mensa. Zudem sollten mehr Bio-Produkte und weniger Fleisch angeboten werden. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung führte Fröhlich in der Mensa-Küche drei neu angeschaffte Geräte vor, darunter ein Heißluftdämpfer.
"Die Mensa ist ein wichtiger Kernbereich der Schule", stellte Wilhelm Ott, Schulleiter der Klara-Oppenheimer-Schule, klar. Aufgabe der Mensa-Küche sei nicht nur die Verpflegung der Schulgemeinschaft; gleichzeitig sei sie auch Ausbildungsbetrieb für einen Teil der Schüler. Ott nahm die Klimaschutz-Bewegung "Fridays for Future" zum Anlass, daran zu erinnern, dass sich das Umweltbewusstsein in der Gesellschaft gewandelt hätte. „Nachhaltigkeit hat auch mit Essgewohnheiten zu tun, und es ist seit langem bekannt, dass Fleischkonsum in der Masse nicht mehr gesund und nachhaltig ist.“ Deshalb hat die Klara-Oppenheimer-Schule einen "Veggie-Tag" eingeführt und bietet täglich ein vegetarisches Essen an.
Mensa soll von Schülern mehr Wertschätzung bekommen
Als Coach betreute Eva Dümmler im Auftrag der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Unterfranken die Klara-Oppenheimer-Schule. Dabei legte sie besonderen Wert darauf, die Bedeutung von Kommunikation zu vermitteln: "Gemeinsam geht es leichter. Mit wachsendem Vertrauen in die Kollegen, in sich selbst, und in die Arbeit geht auch die Kommunikation leichter." Das Coaching zielte außerdem auf eine Steigerung der Wertschätzung der Mensa ab. Aber auch fächerübergreifend sollen sich die Schüler in Zukunft mehr mit dem Thema Ernährung und Küche beschäftigen, so Dümmler: „Wieso sollte man in Deutsch nicht mal einen Bericht über die Abläufe in der Mensaküche schreiben? Oder sich in Rechnungswesen mit den Finanzen der Schulmensa beschäftigen?“
Fröhlich führte weitere Zielsetzungen für das kommende Schuljahr auf - wie einen Wasserspender oder die Benutzung eines ökologischen Reinigungsmittels. Insgesamt zog sie eine positive Bilanz, auch im Hinblick auf die geplanten Neuerungen: „Es war teilweise anstrengend, aber auf jeden Fall gewinnbringend.“
Dass die Schulkantine stärker in den Fokus gerückt ist, zeigt sich auch auf dem Cover des aktuellen Jahresberichts der Klara-Oppenheimer-Schule: Dort ist ein Cartoon über die Mensa zu sehen.