Seit diesem Montag gibt es massive Ausfälle der Würzburger Straßenbahnen. Bereits vergangenen Freitag hatte die Würzburger Versorgungs- und Verkehr GmbH (WVV) wie berichtet in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass das Fahrwerk eines einzelnen Straßenbahnfahrzeugs der Baureihe GT-N defekt sei. Zur Sicherheit wolle deshalb vorübergehend die gesamte GT-N Fahrzeugflotte aus dem Fahrbetrieb nehmen und untersuchen.
Vorläufig können daher nur noch 19 von insgesamt 40 Straßenbahnzügen eingesetzt werden. Die Linien 4 und 5 fahren laut WVV im Zehn-Minuten-Takt nach einem Ersatzfahrplan, die Linien 1, 2 und 3 dagegen entfallen. Für den Streckenabschnitt zwischen der Zellerau und dem Hauptbahnhof steht ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zur Verfügung. An Sonn- und Feiertagen soll der Fahrbetrieb weiterhin wie gewohnt funktionieren.
Fahrgäste müssen mit erheblichen Einschränkungen rechnen
Bis auf Weiteres müssen die Fahrgäste jedoch mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Wie die Pressestelle der WVV auf Anfrage mitteilt, werde es aufgrund der geringeren Kapazität zu volleren Fahrzeugen kommen. Durch den Ersatzfahrplan fahren die Strabas seltener, was zu längeren Wartezeiten führt. Außerdem ist eine Fahrt mit mehr Aufwand verbunden, da oftmals ein zusätzlicher Umstieg oder ein längerer Fußweg zur nächsten passenden Haltestelle erforderlich ist.
Für Rollstühle, Rollatoren oder Kinderwägen steht außerdem weniger Platz zur Verfügung. Die WVV rät mobilitätseingeschränkten Fahrgästen daher, vorläufig mehr Zeit für ihre Fahrt einzuplanen. Vor allem davon betroffen sind Nutzerinnen und Nutzer, die in der Sanderau ein- und aussteigen. Hier werden voraussichtlich ausschließlich hochflurige Straßenbahnfahrzeuge eingesetzt.
An den Würzburger Schulen waren die Einschränkungen im Straba-Verkehr am Montag nicht allzu sehr zu spüren. Wie die Redaktion auf Nachfrage bei verschiedenen schulischen Einrichtungen in der Innenstadt erfuhr, sei es durch den Ersatzfahrplan zwar teilweise zu Verspätungen der Schülerinnen und Schüler gekommen. Das habe allerdings nicht so sehr überhand genommen, dass es den regulären Schulbetrieb gefährden würde.
Die Schadensursache wird noch analysiert
Wie lange die Fahrgäste mit Ausfällen und Verspätungen der Strabas rechnen müssen, konnte die Pressestelle der WVV noch nicht beantworten. Gerade werde mit Hochdruck an der Lösung des Problems gearbeitet. Technische Spezialisten des Herstellers der GT-N Fahrzeugflotte analysieren derzeit gemeinsam mit Sachverständigen der Würzburger Straßenbahn GmbH, der Technischen Aufsichtsbehörde und dem TÜV Süd Rail die Schadensursache. Wie viel das kosten wird, könne derzeit ebenfalls noch nicht festgestellt werden, heißt es bei der Pressestelle.
Diese unsäglichen Sparmaßnahmen holen uns jetzt leider ein. Das zeigt, dass es dringend notwendig ist, langfristig und gut geplant in neue Fahrzeuge und auch besseren Takt zu investieren. Ansonsten gibt es immer wieder böse Überraschungen, die der Zuverlässigkeit des ÖPNVs und damit dem Klimaschutz schaden.
mMn können alle(!) froh sein, dass die WSB die "DÜWAG's" nicht (komplett) aufs Abstellgleis geschoben hat...
Dass in der Sanderau hochflurige Züge eingesetzt werden, begeistert fie Bewohner:innen der dort zahlreich vorhandenen Senioreneinrichtungen - der Weg "zum Doktor" oder auch nur zum Einkaufen usw. ist so sehr hürdenreich.