Mehr als ein Jahr wurde diskutiert und gestritten, jetzt könnte sich die Debatte um einen neuen Vertrag für Mainfranken Theater-Intendant Markus Trabusch tatsächlich dem Ende zuneigen. In nichtöffentlicher Sitzung entschied der Würzburger Stadtrat am Donnerstagabend mehrheitlich, dass Trabusch ab der Spielzeit 2021/22 für weitere fünf Jahre zum Intendanten des Hauses bestellt wird.
Wie berichtet, hatte sich Trabusch in einer internen Ausschreibung um den Posten bewerben müssen. Am Mittwoch hatte sich der 58-Jährige dann noch einmal den Mitgliedern des Theater-Werkausschusses vorgestellt, die sich bei nur einer Gegenstimme für einen neuen Vertrag für Trabusch ausgesprochen hatten. Auch im Stadtrat gab es nach Informationen dieser Redaktion eine sehr klare Mehrheit.
Über den neuen Vertrag muss jetzt verhandelt werden
Über den neuen Vertrag und damit über Konditionen und Kompetenzen müssen Trabusch und die Stadt Würzburg nun verhandeln. Hier könnte es noch Schwierigkeiten geben, da dem Vernehmen nach, vor allem die Kompetenzverteilung zwischen Trabusch und Generalmusikdirektor Enrico Calesso strittig ist. Calessos Vertrag hatte der Stadtrat bereits Mitte April um fünf Jahre bis August 2025 verlängert.
Seit Frühsommer 2019 hatte es im Würzburger Stadtrat eine teils heftige Debatte um die Person des Intendanten gegeben. Sowohl Oberbürgermeister Christian Schuchardt als auch Kulturreferent Achim Könneke hatten sich klar gegen eine weitere Amtszeit Trabuschs ausgesprochen, dessen Führungsstil sie kritisierten.
Gleichwohl äußerte sich Könneke am Freitag gegenüber der Redaktion "sehr erleichtert" über die Entscheidung des Stadtrates zur Aufnahme von Vertragsverhandlungen mit Markus Trabusch. Er freue sich "auf die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit" und über "die nun klare gemeinsame Perspektive zur anspruchsvollen Weiterentwicklung unseres Stadttheaters zum Staatstheater".
Zuletzt war es in der Auseinandersetzung wochenlang hin und her gegangen: Anfang April votierte der coronabedingte Notausschuss des Stadtrates gegen eine Vertragsverlängerung, vier Wochen später sprach sich der Gesamtstadtrat für einen neuen Vertrag aus. Auch diese Entscheidung wurde jedoch wegen rechtlicher Bedenken nicht umgesetzt, so dass im Juli die Intendantenstelle schließlich hausintern ausgeschrieben wurde.