Derselbe Name und ein ähnliches Konzept wie bisher, aber an einem neuen Standort: Nachdem sie im vergangenen Jahr nach dem Rückzug des bisherigen Ausrichters AFAG ausfallen musste, soll die Mainfranken Messe ab Herbst 2025 wieder im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfinden. Veranstalter bleibt die Stadt Würzburg, durchgeführt wird sie als gewohnte regionale Endverbrauchermesse mit gut 250 Ausstellern von der Firma RW Messen & Events GmbH aus Heilbronn. Der neue Ausrichter hat sich bei der Premiere 80.000 Besucher als Ziel gesetzt.
Nachdem die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach der Corona-Pandemie und durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu schwierig geworden waren, musste die Stadt sich einen neuen Ausrichter suchen. Als Grund wurden von der AFAG im Februar 2023 unter anderem stark gestiegene Material- und Baukosten bei den Leichtbau-Messehallen genannt, die durch die erwarteten Einnahmen nicht mehr zu decken seien.
Wie der neue Ausrichter die Ausgangslage sieht
Dieter Link ist der Geschäftsführer der RW Messen & Event GmbH. Er klingt trotz der veränderten Rahmenbedingungen optimistisch, wenn er über die Mainfranken Messe 2025 spricht: "Messen sind so aktuell wie nie. Es gibt gerade wieder einen richtigen Run, das merke ich gerade in Heilbronn." Dort veranstaltet er im Auftrag der Stadt seit 2021 jedes Jahr Ende September die fünftägige Heilbronner Herbstmesse. In diesem Jahr werden dort laut Link siebzehn der auch von der Mainfranken Messe bekannten Leichtbauhallen stehen: "Das ist unsere Kernkompetenz und unser Steckenpferd."
In Würzburg werden die Hallen vom 27. September bis 5. Oktober 2025 nicht mehr wie bisher auf den Zellerauer Mainwiesen, sondern auf der Talavera stehen – wegen der steigenden Hochwassergefahr durch den Klimawandel und wegen der besseren Wahrnehmbarkeit. "Auf der Talavera haben wir eine sichtbare Messe, wenn man mit dem Auto daran vorbeifährt. Es ist ein ideales Veranstaltungsgelände", so Link. Die Mainwiesen sollen, wie von den Volksfesten gewohnt, dann als Besucherparkplatz dienen.
Viele Details des Messekonzepts konnte er bei der Vertragsunterzeichnung mit Thomas Herrmann, dem neuen Leiter des städtischen Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtmarketing noch nicht verraten. "Es ist der Neuanfang einer historischen Messe. Wir werden versuchen, in das Konzept der klassischen Endverbrauchermesse einige Innovationen und verschiedene Themenbereiche zu integrieren". Eine Messe müsse ein Event sein, dürfe aber auch nicht zu teuer sein, so Link weiter: "Wir wollen versuchen einen Weg zu finden, dass so viele Aussteller und Besucher wie möglich zu uns kommen können. Vielleicht kann auch der eine oder andere kleine Innenstadt-Einzelhändler bei uns einen Stand machen."
Regionaler Anteil bei mindestens 50 Prozent
Uwe Zimmermann, Leiter des städtischen Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste, begrüßte beim Gespräch mit Medienvertretern den Mut und den Pioniergeist des neuen Ausrichters in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit: "An Ideen fehlt es nicht, an Zuversicht auch nicht", so Zimmermann.
Wesentlicher Punkt für den Erfolg einer Verbrauchermesse ist laut Dieter Link die Regionalität, mindestens 50 Prozent der Ausstellerinnen und Aussteller sollen daher aus der Region kommen. Mit den bisherigen Partnern wie dem Bezirk Unterfranken und der Stadt will Link weiter zusammenarbeiten, wenn auch in einem kleineren Umfang als bisher. "Wir haben uns unsere Flächen schon gesichert", betonte der städtische Abteilungsleiter Stadtmarketing, André Hahn. Gleichzeitig biete der neue Standort die Chance, nicht nach Schema F weiterzumachen, sondern das Gesamtkonzept der Mainfranken Messe komplett zu überdenken.