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Würzburg
Letzte "Wetten, dass...?"-Show im ZDF: Ein Würzburger hat bei Thomas Gottschalk das allererste Wort
Michael "Kuddel" Betz hat an diesem Samstag beim Finale von Thomas Gottschalk einen kurzen, aber wichtigen Auftritt. Für den Radiomoderator schließt sich damit ein Kreis.
Er kündigt Thomas Gottschalk an: Michael Betz, Sprecher aus Würzburg, wird auch bei Thomas Gottschalks letzten 'Wetten, dass...?'-Sendung mit seiner Begrüßung das erste Wort haben.
Foto: Daniel Peter (Archivbild) | Er kündigt Thomas Gottschalk an: Michael Betz, Sprecher aus Würzburg, wird auch bei Thomas Gottschalks letzten "Wetten, dass...?"-Sendung mit seiner Begrüßung das erste Wort haben.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:19 Uhr

Bei "Wetten dass..?" hat Michael Betz schon vor 20 Jahren den Ton angegeben. Und so wird es auch an diesem Samstagabend bei der letzten Show von Thomas Gottschalk im ZDF sein: Bevor der 73-Jährige Starmoderator am 25. November zu seiner Abschiedsvorstellung die Bühne betritt, wird der Würzburger Michael "Kuddel" Betz mit seiner markanten Stimme das Wort haben. 

Ein kurzer, aber wichtiger Einsatz, bei dem die Zuschauerinnen und Zuschauer Betz nicht sehen, dafür hören werden. Die Aufgabe des Sprechers: Schon bei der Begrüßung den richtigen Ton zu finden, um jene Lagerfeuer-Stimmung zu erzeugen, die über Jahrzehnte das Erfolgsrezept von Thomas Gottschalk und "Wetten das..?" ausgemacht hat. 

Vielbeschäftigter Sprecher in Funk und Fernsehen - und acht Dialekte in einer Minute

Der 64-jährige Moderator, der aus Augsburg stammt und seit Jahrzehnten in Würzburg lebt, kann nämlich mit einer Stimme aufwarten, die ins Ohr geht. Seit 1987 spricht Betz für Funk, Fernsehen und Werbung. Seit langem zählt er zu den meistbeschäftigten Off-Sprechern in Deutschland und ist in zahlreichen Werbespots sowie Dokumentationen und Reportagen zu hören. 

Die Bandbreite seines stimmlichen Könnens hat er auch dieser Redaktion schon demonstriert: Als er vor zehn Jahren für einen Beitrag zum Spaß einen Main-Post-Artikel binnen einer Minute in acht verschiedenen Dialekten vorlas.

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Dass er jetzt auch für Gottschalks letzte Show im ZDF gebucht wurde, habe ihn "sehr gefreut", sagt der vielbeschäftigte Sprecher. Denn mit "Wetten dass...?" würden ihn viele Erinnerungen verbinden: "Als ich erstmals als Sprecher für Deutschlands bekannteste Samstagabend-Sendung verpflichtet  wurde, war das eine Art Ritterschlag, der mir viele Türen geöffnet hat."

Wien, Paris, Mallorca: Für die Anmoderation der Show extra eingeflogen

Schon vor der Jahrtausendwende gehörten Betz und seine Ansage - "Herzlich willkommen. Und hier ist Ihr Gastgeber: Thomas Gottschalk" - zum Ritual der erfolgreichsten ZDF-Samstagabend-Show. Der Würzburger erinnert sich an viele schöne Momente aus der großen goldenen Zeit der Sendung. Da sei er extra für seine paar Begrüßungssätze eigens zu den Live-Shows aus  Mallorca, Paris oder Wien eingeflogen worden.

Und Thomas Gottschalk hat er als Profi ohne Allüren in Erinnerung: "Locker, Team-orientiert, kein bisschen arrogant." Nach der Sendung hätten Mitarbeiter und Gäste oft bei der After-Show-Party "viel Spaß gehabt", erzählt Betz. "Da stand man plötzlich am Bistrotisch mit Hape Kerkeling, Boxer Arthur Abraham und Barbara Schöneberger zusammen und hat sich toll unterhalten."

Zuletzt kamen die Anmoderationen vom Studio in Würzburg aus

Besonders faszinierend fand Betz "die Wetten mit Köpfchen". Das seien "irre Sachen" gewesen: "Wie manche aus dem Gedächtnis mit Zahlen jonglierten, viel spannender als manche Sportwette." Zuletzt sei die Sendung aber erkennbar auf Sparkurs gelaufen, meint der Würzburger: Seine Anmoderationen habe er vom heimischen Studio aus gesprochen. 

"Es war gut für die Reputation, wenn man sagen konnte: Bei 'Wetten, dass...?' hörst du zuerst mich", meint der frühere Programmchef von Charivari in Würzburg. "Aber ich habe mir nie was darauf eingebildet – auch wenn es Europas erfolgreichste Fernsehshow war."

Als Sprecher war Betz im ZDF-Fernsehgarten und bei Carmen Nebel engagiert, auch Guido Cantz schickte er bei "Verstehen Sie Spaß?" mit seiner Anmoderation in die Live-Sendung. Und weil ihm der Job nach wie vor Spaß macht, denkt der 64-Jährige noch lange nicht ans Aufhören.

Vorfreude vor der Abschieds-Ausgabe mit Thomas Gottschalk

Auf Gottschalks Abschieds-Ausgabe an diesem Samstag, die live aus der Baden-Arena Offenburg ausgestrahlt wird, freut sich Betz jedenfalls: "Gäste wie Cher, Helene Fischer und Shirin David - die kriegt doch nur Gottschalk auf die Couch." Dass die Zuschauer ihn selbst zu seiner Stimme nicht sehen, stört ihn nicht: "Aber wer weiß, auf welche Idee der spontane Thomas Gottschalk während der Sendung noch kommen könnte?"  

Wie etwa Barbara Schöneberger, die am Ende einer Sendung ihren bis dahin anonymen Sprecher Betz für die Zuschauerinnen und Zuschauer vor die Kamera holte: "Jetzt sehen Sie mal das Gesicht zu der Stimme!" Oder Andrea Kiewel, die eine halbe Sendung des "Fernsehgartens" mit dem Würzburger bestritt. Doch das, meint Betz, werde ihm Gottschalk hoffentlich ersparen.

 
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Kommentare
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  • Rudolf Thomas
    Wenn ich den Bericht richtig verstehe, dann geht es darin um den Sprecher Michael Betz und weniger um "Wetten dass ...?". Sein Werdegang ist wie seine Stimme beeindruckend. Er hat es aus kleinsten Anfängen von Würzburg aus zu einem der absoluten Top-Sprecher in Deutschland gebracht. Darum geht es und nicht, ob einem Thomas Gottschalk gefällt oder nicht.
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  • Roland Rösch
    Hoffentlich ist endlich Schluss mit dieser teuereren Show die keiner mehr sehen möchte nur noch Thomas Gottschalk begreift das nicht .Zum Glück läuft mal gute Alternative im ersten.
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  • Manfred Schweidler
    Und die wäre?
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  • Jochen Freihold
    Noch besser und solch ausführlicher Berichterstattung angemessener wäre, ein Würzburger hätte nicht das erste, sondern das letzte Wort!
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  • Manfred Schweidler
    Das liegt leider nicht in unserer Macht.
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