Dass die am 7. Oktober zu Ende gegangene Landesgartenschau (LGS) die Stadt weitaus mehr kostet als ursprünglich kalkuliert, ist keine Neuigkeit. Doch war bei einem Interview dieser Redaktion mit Oberbürgermeister und LGS-Aufsichtsratsvorsitzendem Christian Schuchardt kürzlich noch von einem Defizit von rund 3,5 Millionen Euro die Rede, fällt dieses nach aktuellem Stand deutlich höher aus: Satte fünf Millionen Euro muss die Stadt laut dem so genannten Durchführungshaushalt der LGS drauflegen. Ursprünglich waren lediglich 800.000 Euro Unterdeckung einkalkuliert. Gut 13 Millionen Euro kostete die Durchführung der 179-tägigen Veranstaltung, rund 18 Millionen Euro der Bau und Umbau sowie die Bepflanzung des Geländes, das künftig ein Stadtpark sein wird.
"Unzureichende Besucherzahlen sind der Kernpunkt", bringt Klaus Heuberger, einer der beiden LGS-Geschäftsführer, die Ursache für das Mega-Minus auf den Punkt. Statt der erwarteten eine Million Besucher kamen nur etwa 700.000 zur grünen Schau im neuen Stadtteil Hubland, statt der kalkulierten 7,9 Millionen Euro Einnahme bei den Tagestickets flossen nur etwa 4,6 Millionen. Dass das Ticket-Minus dennoch "nur" 2,8 Millionen beträgt, liegt an den Dauerkarten. Diese liefen besser als erwartet und spielten rund eine halbe Million Euro mehr als kalkuliert ein.
Die Hitze und das "Nachsteuern" kosteten Geld
Gleichzeitig stiegen die Ausgaben gegenüber dem ursprünglichen Ansatz um 1,4 Millionen Euro. Diese Mehrung resultiert nicht zuletzt aus dem heißen Dauersommer, konjunkturbedingt gestiegenen Kosten bei den temporären Bauten und einem "Nachsteuern" während der Schau. "Man kann nicht alles voraussehen", erklärt Heuberger. So mussten allein wegen der anhaltenden Trockenperiode rund 100.000 Euro mehr für Gießwasser ausgeben werden. Hinzu kamen Kosten für mehr Sonnenschutz.
Und nicht von vornherein eingeplant waren eine Viertelmillion Euro für Sondermaßnahmen wie die Einrichtung der Besucherbähnchen während der Schau. Diese sollten den Besuchern helfen, die teils langen Wege entlang der grünen Landebahn des ehemaligen US-Areals zu überbrücken. Zudem wurden diverse Marketing-Aktionen nachgeschoben.
Heuberger: Bei der Bilanzierung nicht das Gesamtpaket vergessen
Dennoch hat es mit der Besucherresonanz nicht wie gewünscht geklappt. "Die Ursachenforschung ist nicht ganz einfach und eine komplexe Geschichte", sagt Heuberger. In einer ersten Bilanz hatten die Verantwortlichen direkt nach dem Ende der LGS hauptsächlich die besucherunfreundliche Sommerhitze dafür verantwortlich gemacht. Sie hatten aber auch eingestanden, dass es nicht gelungen sei, allen Besuchern sowie potenziellen Besuchern das Konzept der Schau nahezubringen. Dieses basierte weniger darauf, eine bunte Blumenschau zu präsentierten als vielmehr Projekte von Nachhaltigkeit und den Umbau eines ehemaligen Militärgeländes vorzustellen. Zudem machten bereits zu Beginn der LGS kritische Besucherkommentare in den sozialen Medien die Runde - eine Negativwerbung, die nie so richtig verstummte.
Dennoch ist Heuberger nicht ganz unzufrieden. Man dürfe bei der Bilanzierung nicht das Gesamtpaket vergessen. Die Bau- und Umbaukosten für das Gelände bleiben nach seiner Aussage unter dem Ansatz. Und außerdem sei der "Spagat" zu bewältigen gewesen, die Bedürfnisse einer Großveranstaltung mit den Wünschen des Städtebaus für die künftige Dauergrünfläche zusammenzubringen. Und das sei durchaus gelungen.
OB Schuchardt sieht Gesprächsbedarf
An diesem Donnerstag werden Heuberger und seine Geschäftsführer-Kollegin Claudia Knoll den Stadträten Rede und Antwort stehen, wenn die LGS-Abrechnung und ihre Finanzierung Thema im Hauptausschuss sind. Dass Gesprächsbedarf herrscht, hat OB Schuchardt schon in besagtem Interview betont: "Wenn Besucherzahlen nicht erreicht werden und damit der Zuschussbedarf steigt, muss darüber gesprochen werden, das ist überhaupt keine Frage. Wir werden uns im Stadtrat darüber austauschen."
Da wurde während der laufenden LGS gemeckert, weil man meinte eine Veranstaltung wäre das Geld nicht Wert, obwohl man nie vor Ort war.
Und jetzt - nach der Veranstaltung - meckern diese, aber auch weitere "selbsternannte Experten" munter weiter - ohne wirklich vor Ort gewesen zu sein!
Daher sollte man dieses "Social Media Gemecker", aber auch manche Lesermeinung hier nicht zu ernst nehmen.
Die Verantwortlichen der LGS sollten aber darüber nachdenken ob man für das Thema "Social Media" überhaupt vorbereitet war. Gerade in den letzten 3-4 Jahren hat sich hier sehr viel entwickelt, was bei den Geschäftsführern möglicherweise zu wenig Berücksichtigung gefunden hat.
Mir hat die LGS gut gefallen, ich war mit der Dauerkarte ca. 40x vor Ort & habe einen sehr schönen Sommer auf dem Gelände verbracht.
Ach, wie schön ist es doch, sich über andere zu stellen - die angeblich nicht wissen, was sie tun - und zu fragen, ob sie überhaupt ein Recht auf ihre kundgetane Meinung haben!!! Ich würde sagen - genausoviel wie sie, Sie nutzen ja auch die Medien - warum wollen Sie anderen das absprechen? Aber wahrscheinlich wissen die nicht wovon sie reden. Freut mich, wenn sich für Sie die Dauerkarte gelohnt hat. Ich war 2X dort und bin froh, dass ich mir nicht wie ursprünglich geplant eine Dauerkarte gekauft habe. Was Ihnen gefällt, muss nicht zwangsläufig Anderen gefallen - und das dürfen sie auch allemal noch sagen.
sie hatte da noch die ><Mehrheit in Bayern.=== * LANDESGARTENSCHAU * !!!
wenn die ganzen Banausen das geniale Konzept nicht verstehen wollen.
Pst - da gibts aber auch ne Binsenweisheit: der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Wenn man das nicht fertigbringt - warum auch immer - gibts mMn genau zwei Möglichkeiten: entweder man lässt es, weil man weiß, dass es "so nix wird", oder man macht es trotzdem, dann muss einem aber klar sein, dass es teuer (und vom Schönreden nicht billiger) wird...
Was war das für eine verpasste Chance, genau diese Themen anzugehen. Gartenlösungen, die an die zukünftigen Wetterveränderungen angepasst sind.
Aber nein - riesige Wiesenflächen, auf die sich die urbanen Fiffihalter schon freuen - auch ne Art von Bewässerung
Keinerlei Schattenspender, ne hässliche Betonbrücke am Eingang, schier endlos wirkende Asphaltstraßen und auf großen LKW-Planen-Bannern (Plastikmüll!) wird für Nachhaltigkeit geworben.
... tut mir Leid - Thema verfehlt!
und ich konnt mir ein entsprechendes (gemeines) Feixen auch nicht verkneifen, aber solche Lappalien dürften meiner Erfahrung nach für WÜ kein Hindernis sein, die Knete für die Fußballbude trotzdem rauszuhauen - frei nach dem Motto "das Wünschenswerte realisieren wir zuerst, dann machts den Leuten nix aus, wenn wir auf das Nötige verzichten"...
Ich war nach meinem Besuch erschüttert über so viel Dilettantismus. Und bis es noch – über einen Mann, der so beharrlich jede Kritik an sich abperlen lässt.
weil "schlimmer geht immer"?