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Würzburg
Landesgartenschau: Die Stadt muss fünf Millionen drauflegen
Fehlende Besucher sind Hauptursache für das Defizit. Mit diesem beschäftigt sich jetzt der Stadtrat. Und Geschäftsführer Klaus Heuberger ist trotz Mega-Minus nicht unzufrieden.
Zuschauermengen wie hier am Pfingstsonntag hätten sich die LGS-Verantwortlichen häufiger gewünscht. 
Foto: Patty Varasano | Zuschauermengen wie hier am Pfingstsonntag hätten sich die LGS-Verantwortlichen häufiger gewünscht. 
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:09 Uhr

Dass die am 7. Oktober zu Ende gegangene Landesgartenschau (LGS) die Stadt weitaus mehr kostet als ursprünglich kalkuliert, ist keine Neuigkeit. Doch war bei einem Interview dieser Redaktion mit Oberbürgermeister und LGS-Aufsichtsratsvorsitzendem Christian Schuchardt kürzlich noch von einem Defizit von rund 3,5 Millionen Euro die Rede, fällt dieses nach aktuellem Stand deutlich höher aus: Satte fünf Millionen Euro muss die Stadt laut dem so genannten Durchführungshaushalt der LGS drauflegen.  Ursprünglich waren lediglich 800.000 Euro Unterdeckung einkalkuliert. Gut 13 Millionen Euro kostete die Durchführung der 179-tägigen Veranstaltung, rund 18 Millionen Euro der Bau und Umbau sowie die Bepflanzung des Geländes, das künftig ein Stadtpark sein wird.               

 "Unzureichende Besucherzahlen sind der Kernpunkt", bringt Klaus Heuberger, einer der beiden LGS-Geschäftsführer, die Ursache für das Mega-Minus auf den Punkt. Statt der erwarteten eine Million Besucher kamen nur etwa 700.000 zur grünen Schau im neuen Stadtteil Hubland, statt der kalkulierten 7,9 Millionen Euro Einnahme bei den Tagestickets flossen nur etwa 4,6 Millionen. Dass das Ticket-Minus dennoch "nur" 2,8 Millionen beträgt, liegt an den Dauerkarten. Diese liefen besser als erwartet und spielten rund eine halbe Million Euro mehr als kalkuliert ein.

Die Hitze und das "Nachsteuern" kosteten Geld

Gleichzeitig stiegen die Ausgaben gegenüber dem ursprünglichen Ansatz um 1,4 Millionen Euro. Diese Mehrung resultiert nicht zuletzt aus dem heißen Dauersommer, konjunkturbedingt gestiegenen Kosten bei den temporären Bauten und einem "Nachsteuern" während der Schau. "Man kann nicht alles voraussehen", erklärt Heuberger. So mussten allein wegen der anhaltenden Trockenperiode rund 100.000 Euro mehr für Gießwasser ausgeben werden. Hinzu kamen Kosten für mehr Sonnenschutz.

Und nicht von vornherein eingeplant waren eine Viertelmillion Euro für Sondermaßnahmen  wie die Einrichtung der Besucherbähnchen während der Schau. Diese sollten den Besuchern helfen, die teils langen Wege entlang der grünen Landebahn des ehemaligen US-Areals zu überbrücken. Zudem wurden diverse Marketing-Aktionen nachgeschoben.            

War nicht von vorneherein geplant und kostete zusätzliches Geld: LGS-Bähnchen.
Foto: Beate Spinrath | War nicht von vorneherein geplant und kostete zusätzliches Geld: LGS-Bähnchen.

Heuberger: Bei der Bilanzierung nicht das Gesamtpaket vergessen

Dennoch hat es mit der Besucherresonanz nicht wie gewünscht geklappt. "Die Ursachenforschung ist nicht ganz einfach und eine komplexe Geschichte", sagt Heuberger. In einer ersten Bilanz hatten die Verantwortlichen direkt nach dem Ende der LGS hauptsächlich die besucherunfreundliche Sommerhitze dafür verantwortlich gemacht. Sie hatten aber auch eingestanden, dass es nicht gelungen sei, allen Besuchern sowie potenziellen Besuchern das Konzept der Schau nahezubringen. Dieses basierte weniger darauf, eine bunte Blumenschau zu präsentierten als vielmehr Projekte von Nachhaltigkeit und den Umbau eines ehemaligen Militärgeländes vorzustellen. Zudem machten bereits zu Beginn der LGS kritische Besucherkommentare in den sozialen Medien die Runde - eine Negativwerbung, die nie so richtig verstummte.  

Klaus Heuberger, einer der beiden LGS-Geschäftsführer, zur fehlenden Besucherresonanz: 'Die Ursachenforschung ist nicht ganz einfach.'
Foto: Patty Varasano | Klaus Heuberger, einer der beiden LGS-Geschäftsführer, zur fehlenden Besucherresonanz: "Die Ursachenforschung ist nicht ganz einfach."

Dennoch ist Heuberger nicht ganz unzufrieden. Man dürfe bei der Bilanzierung nicht das Gesamtpaket vergessen. Die Bau- und Umbaukosten für das Gelände bleiben nach seiner Aussage unter dem Ansatz. Und außerdem sei der "Spagat" zu bewältigen gewesen, die Bedürfnisse einer Großveranstaltung mit den Wünschen des Städtebaus für die künftige Dauergrünfläche zusammenzubringen. Und das sei durchaus gelungen.            

OB Schuchardt sieht Gesprächsbedarf  

An diesem Donnerstag werden Heuberger und seine Geschäftsführer-Kollegin Claudia Knoll  den Stadträten Rede und Antwort stehen, wenn die LGS-Abrechnung und ihre Finanzierung  Thema im Hauptausschuss sind. Dass Gesprächsbedarf herrscht, hat OB Schuchardt schon in besagtem Interview betont: "Wenn Besucherzahlen nicht erreicht werden und damit der Zuschussbedarf steigt, muss darüber gesprochen werden, das ist überhaupt keine Frage. Wir werden uns im Stadtrat darüber austauschen."        

Wegen der anhaltenden Trockenheit musste viel gewässert werden. Hierbei halfen auch die Feuerwehren der Stadt. 
Foto: Berthold Diem | Wegen der anhaltenden Trockenheit musste viel gewässert werden. Hierbei halfen auch die Feuerwehren der Stadt. 
 
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  • B. B.
    ich finde es bemerkenswert dass sich über die sogenannten "Social Mediakanäle" viele Menschen über die Landesgartenschau geäußert haben obwohl man diese Veranstaltung nicht besucht hat.

    Da wurde während der laufenden LGS gemeckert, weil man meinte eine Veranstaltung wäre das Geld nicht Wert, obwohl man nie vor Ort war.

    Und jetzt - nach der Veranstaltung - meckern diese, aber auch weitere "selbsternannte Experten" munter weiter - ohne wirklich vor Ort gewesen zu sein!

    Daher sollte man dieses "Social Media Gemecker", aber auch manche Lesermeinung hier nicht zu ernst nehmen.

    Die Verantwortlichen der LGS sollten aber darüber nachdenken ob man für das Thema "Social Media" überhaupt vorbereitet war. Gerade in den letzten 3-4 Jahren hat sich hier sehr viel entwickelt, was bei den Geschäftsführern möglicherweise zu wenig Berücksichtigung gefunden hat.

    Mir hat die LGS gut gefallen, ich war mit der Dauerkarte ca. 40x vor Ort & habe einen sehr schönen Sommer auf dem Gelände verbracht.
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    Commodore
    Ach, wie schön ist es doch, sich über andere zu stellen - die angeblich nicht wissen, was sie tun - und zu fragen, ob sie überhaupt ein Recht auf ihre kundgetane Meinung haben!!! Ich würde sagen - genausoviel wie sie, Sie nutzen ja auch die Medien - warum wollen Sie anderen das absprechen? Aber wahrscheinlich wissen die nicht wovon sie reden. Freut mich, wenn sich für Sie die Dauerkarte gelohnt hat. Ich war 2X dort und bin froh, dass ich mir nicht wie ursprünglich geplant eine Dauerkarte gekauft habe. Was Ihnen gefällt, muss nicht zwangsläufig Anderen gefallen - und das dürfen sie auch allemal noch sagen.
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    Ein Arroganter Oberbürgermeister und abgehoben Stadträte sind für dieses Defizit einzig un allein verantwortlich. da hilft kein "Schönreden " von wegen Wetter usw. Die LGS war von vorherein zum Scheidern verurteilt. Sie diente einzig und allein dem Zweck den Betreiber die Taschen zu füllen auf Kosten des Steuerzahlers. Ich möchte nicht Wissen welcher Betrag auf das Konto des OB und einzelner Stadträte geflossen ist um das Projekt durch zuziehen. Der OB und die Stadträte sollten mit Ihrem Privatvermögen haften.
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  • K. K.
    die CSU ist schuld..... grinsen

    sie hatte da noch die ><Mehrheit in Bayern.=== * LANDESGARTENSCHAU * !!!
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  • M. R.
    Ich habe mir online mal die gesamten Zahlen angeschaut und das Nachsteuern war an sich nicht sooo teuer. Das Problem war einfach, dass die Besucher fehlten. Die Zahlen waren einfach nicht so gut. Ansonsten ist der Haushalt stark in Ordnung gewesen. 5 Mio Nachsteuern durch 16€ Eintritt: 312.000 Besucher. Das ist schlicht und ergreifend die Wahrheit.
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  • P. S.
    Es ist schon erschreckend wie leichtfertig Politiker aller Couleur das Geld der Bürger zum Fenster rauswerfen. Es war mir von vorneherein klar, dass ein Defizit entstehen würde, weil es wohl noch selten eine LGS gegeben hat, die keines verursacht hätte. Aber dass das Loch so groß werden würde, hätte wohl keiner gedacht. Was immer noch vergessen wird bei den Zahlen: Wieviel Steuergeld steckt denn über Landes-und sonstige Zuschüsse noch in der LGS? Und Heuberger - dieser Name kommt mir im Zusammenhang mit Zuschussbetrieben doch sehr bekannt vor...
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  • H. H.
    Tjaja - ist schon schlimm

    wenn die ganzen Banausen das geniale Konzept nicht verstehen wollen.

    Pst - da gibts aber auch ne Binsenweisheit: der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Wenn man das nicht fertigbringt - warum auch immer - gibts mMn genau zwei Möglichkeiten: entweder man lässt es, weil man weiß, dass es "so nix wird", oder man macht es trotzdem, dann muss einem aber klar sein, dass es teuer (und vom Schönreden nicht billiger) wird...
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    Ja, wenn es nicht das eigene Geld ist, ist alles nicht so schlimm. Schuld sind die dummen Bürger, die einfach das Konzept nicht verstanden haben und die Hitze. Eine LGS lebt nun mal davon, dass sich Leute etwas anschauen wollen - wenn es ihnen nicht gefällt spricht sich das rum und die Besucher bleiben weg. Daran sollen dann die Bürger schuld sein, wenn die "Macher" versagt haben? Wenn ich alleine an den Eingangsbereich denke, da habe ich mich wirklich gefragt, was das mit Landesgartenschau zu tun haben soll - Rasen - muss ich den sehen? Noch dazu für Geld? Für so ein Konzept kann man Geld kassieren? Ich melde mich hiermit freiwillig für die Planung des nächsten Projekts. Geld kassieren kann ich auch - die Leistung steht ja im Hintergrund. Dass die Hitze noch dazu kam - das war nicht planbar - aber dass es im Sommer heiß sein kann ist auch nicht neu - es hätte auch regnen können, wäre auch nicht besser gewesen. Fazit: schlechte Leistung das kann man nicht schönreden.
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  • W. K.
    Der Titel "Die Stadt muss fünf Millionen drauflegen" geht an der Wahrheit vorbei. Es ist nicht die Stadt, die drauflegt sondern die Bürger und Steuerzahler, die den Verlust tragen müssen.
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  • R. R.
    Wenns nicht das eigene Geld ist kann man sich solch eine Blamage auf kosten der Bürger doch Leisten. Als kleiner Bürger haben nicht nur ich ein Desaster mit der Finazierung für die LGS vorhergesehen. Die Stadtregenten hätten lieber mit Lego und Monopoy Spielen sollen bevor man an solche Projekte geht und den Bürger derart belastet.
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  • A. S.
    Wir stehen vor der globalen Klimaerwärmung – die Wetterkapriolen werden zunehmen.
    Was war das für eine verpasste Chance, genau diese Themen anzugehen. Gartenlösungen, die an die zukünftigen Wetterveränderungen angepasst sind.
    Aber nein - riesige Wiesenflächen, auf die sich die urbanen Fiffihalter schon freuen - auch ne Art von Bewässerung zwinkern
    Keinerlei Schattenspender, ne hässliche Betonbrücke am Eingang, schier endlos wirkende Asphaltstraßen und auf großen LKW-Planen-Bannern (Plastikmüll!) wird für Nachhaltigkeit geworben.
    ... tut mir Leid - Thema verfehlt!
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  • U. S.
    Hätte man die von Ihnen genannten Fifi-Halter nicht ausgesperrt sondern reingelassen wären nicht nur die Wiesen ausgiebig bewässert worden sondern es hätte u. U. gar kein Defizit gegeben. Es gibt sehr viele Hundehalter die liebend gern die LGS besucht hätten aber wegen ihrem Vierbeiner darauf verzichtet haben.
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  • A. F.
    Diese fehlen dann mit Sicherheit für die Finanzierung einer neuen Fußball-Hütte ...
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  • H. H.
    Da haben Sie im Prinzip Recht - @ Catweazle6847 -

    und ich konnt mir ein entsprechendes (gemeines) Feixen auch nicht verkneifen, aber solche Lappalien dürften meiner Erfahrung nach für WÜ kein Hindernis sein, die Knete für die Fußballbude trotzdem rauszuhauen - frei nach dem Motto "das Wünschenswerte realisieren wir zuerst, dann machts den Leuten nix aus, wenn wir auf das Nötige verzichten"...
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  • W. E.
    Ein Hauptgrund für die nicht verstummende Kritik war vor allen Dingen der Umgang der Verantwortlichen mit eben jener. Ein arroganter Geschäftsführer, der irgendwann nichts mehr sagen durfte/sollte/wollte und der ständige Vorwurf an die Besucherinnen und Besucher, die das brillante Konzept einfach nicht verstehen mag. Prädikat Unprofessionell und Peinlich
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  • J. L.
    Heuberger und Analyse waren von Anfang an keine gute Kombination. Er verweigert jegliche Selbstkritik. Der Kernpunkt war das katastrophale Konzept, eine absolut lieblose Umsetzung und seine beharrliche Weigerung sich die Kritik – von der es von Beginn an reichlich gab – zu Herzen zu nehmen. Immer lag der Fehler woanders. Sein einziges Zugeständnis war die misslungene Kommunikation. Zwar wurden auch dort Fehler gemacht, die waren aber bei der grundlegenden Fehlkonstruktion nebensächlich.

    Ich war nach meinem Besuch erschüttert über so viel Dilettantismus. Und bis es noch – über einen Mann, der so beharrlich jede Kritik an sich abperlen lässt.
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  • T. B.
    und vielleicht sagen wir in 28 Jahren wie schön doch die Landesgartenschau im Hubland mal war ...
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  • H. H.
    ...Sie meinen - @ car.tor -

    weil "schlimmer geht immer"? zwinkern
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Die Hitze war schon einer der Hauptgründe warum nicht mehr Besucher kamen. Insgesamt stellt sich mir aber die Frage, ob Landesgartenschauen in der bisherigen Form noch zeitgemäß sind.
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  • B. L.
    Für das bisschen Grünzeug, war mir der Eintrittspreis zu hoch. Auch musste man am Anfang, gut bei Fuß sein.
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