Es sollte ein Modellprojekt werden, um die ausufernden Feiern am Würzburger Mainufer zu stoppen. Doch nun scheint die von der Stadt Würzburg in Aussicht gestellte Außen-Tanzfläche am Club Airport in der Gattinger Straße vom Tisch zu sein. Wie die Stadt Würzburg nach Anfrage dieser Redaktion mitteilt, habe die Regierung von Unterfranken das Konzept abgelehnt.
Keine Öffnungsregelung für Nachtgastronomie
"Man muss auch ein bisschen in die Zukunft schauen. Wir müssen den Menschen mal wieder eine Tanzfläche bieten", sagte Uwe Zimmermann, Leiter des Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste, vor zwei Wochen in einem Interview mit dieser Zeitung. So habe die Stadt gemeinsam mit dem Club Airport ein Konzept entwickelt, das dem Gesundheitsamt und dem Ministerium vorgelegt wurde. Dies sieht einen Biergarten vor, der jedoch auch durch eine Tanzfläche im Freien ergänzt wird. Organisatorisch sollte das als eine Art Schachbrett durchgeführt werden. Mit aufgesprühter Kreide sollte den Feiernden ihre Tanzfläche gezeigt werden - ein Quadratmeter für eine Person.
Doch dies ist nun vom Tisch. Der Bayerische Ministerrat hat am 29. Juni beschlossen, dass die Corona-Regelungen bis 28. Juli verlängert werden. Dabei können gastronomische Angebote ab 1. Juli bis maximal 1 Uhr, statt bisher 24 Uhr zur Verfügung gestellt werden. "Für die sogenannte Nachtgastronomie, also insbesondere Clubs und Bars, wurde hingegen keine Öffnungsregelung beschlossen und auch keine Öffnungsperspektive gegeben", teilt Georg Wagenbrenner, Pressesprecher der Stadt Würzburg, mit.
Regierung: Nicht erkennbar, wie Abstandsregelungen eingehalten werden können
Zuvor hatte am 25. Juni bereits die Regierung von Unterfranken mitgeteilt, dass ein Einvernehmen, also eine Zustimmung zu einer Ausnahmegenehmigung für die beantragte "Tanzfläche open air" nicht in Aussicht gestellt werden kann.
"Die Unterlagen und Beschreibungen des Betreibers, der Stadt und des örtlichen Gesundheitsamtes wurden geprüft. Im Ergebnis sei nicht erkennbar, wie das durchgängige Einhalten des Abstandsregelungen auf der Schachbrett-Tanzfläche gewährleistet werden können", so Wagenbrenner. Die Stadt Würzburg werde dem Betreiber daher keine Ausnahmegenehmigung erteilen können.
Stadt würde konkrete Öffnungsperspektiven begrüßen
Die Stadt Würzburg würde eine konkrete Öffnungsperspektive für Clubs oder Diskotheken - ob nun im Innen-oder Außenbereich - begrüßen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt sagt hierzu: "Hier kann man mit verlässlichen Partnern ausgeklügelte Hygienekonzepte umsetzen, dazu lernen, nachsteuern, auf aktuelle Entwicklungen schnell reagieren. Die Alternative sind spontane Partys in Grünanlagen, am Mainufer oder gar in Privatwohnungen, die sich der Kontrolle weitgehend entziehen und für die Pandemiebekämpfung ein viel größeres Risiko darstellen."
Aber selbst im Wahljahr, wenn man plötzlich wieder Stimmen braucht, finde ich die Aufhebung der Testpflicht eine absolute Fehlentscheidung, die mit Menschenleben spielt. Meine Kinder sind alle unter 12 und können sich noch nicht impfen lassen. Darum bitte ich alle Erwachsenen, testet euch, bevor ihr die Abstände aufhebt, und verlangt es auch vom anderen. Danke!
Die Alternative sind die freiluft Parties in öffentlichen Parks und am Main mit direkter Nachbarschaft
es leuchtet mir ein, dass Sie die draußen feiernden Menschen gerne wieder "einfangen" wollen. Allerdings bezweifle ich, nein ich halte es sogar für absolut unmöglich, mit intelligenten Hygienekonzepten zu agieren. Entweder man öffnet wieder komplett. Oder es bleibt eben zu. Da ist Berlin gefragt. Die sind allerdings im Corona-Delta vertieft.
Übrigens sind die beklagten illegalen Partys schon lange nicht mehr spontan. Und die Johlhorden regelmäßig in der Presse als 'ausgelassen' Feiernde zu bezeichnen, nimmt dem schönen alten Wort bald jegliche ernstzunehmende Bedeutung.
Das funktioniert vielleicht im Rathaus auf dem Papier. Aber schaut man mal in die Cafés oder Biergärten wird doch recht schnell klar, dass das ganze schon tagsüber nicht klappt. Wie soll es dann bei feiernden Jugendlichen funktionieren? Und das soll bitte KEINE KRITIK an feiernden Jugendlichen sein, sondern an der weltfremden Stadtverwaltung.
Warum nicht einfach eine Zugangskontrolle mit Impfnachweis oder negativen PCR-Test? Warum muss es immer so kompliziert sein?