Bekam man früher lediglich Kaugummis, Getränke oder Zigaretten aus einem Automaten, gibt es heute ganze Automaten-Shops, die beinahe alles anbieten, was man im Alltag benötigt – ganz einfach auf Knopfdruck. Seit einiger Zeit gibt es sogar Automaten, die in wenigen Minuten eine ofenfrische Pizza versprechen.
Einer davon steht seit Mitte Januar 2023 in Rimpar und wird gemeinsam von der bk Group AG und lokalen Partnern betrieben. Ziel des Unternehmens ist es, an Ladestationen für Elektroautos komfortable Aufenthaltsorte mit automatisierter Speise- und Getränkeausgabe zu schaffen. Ein Teil dieses Konzepts kam besonders gut an: der Pizza-Automat.
So gut sogar, dass die bk Group solche Automaten mittlerweile auch unabhängig von Ladestationen aufstellt. Während das Unternehmen die Geräte zur Verfügung stellt, werden sie von lokalen Partnern betrieben. Die kümmern sich nicht nur um die Warenbestellung und Befüllung, sondern auch um die technische Instandhaltung des Geräts. Sollten sie ein Problem nicht selbst lösen können, stellt die bk Group Servicetechniker zur Verfügung.
Auch mögliche Standorte können die Partner selbst akquirieren. Beliebte Orte sind, wie in Rimpar, Supermarktparkplätze. "Auf der Suche nach möglichen Standorten schauen wir immer, wo es solch ein Angebot noch nicht gibt", erklärt Elina Ranki, zuständig für das Marketing der bk Group.
Lokale Gastronomiebetriebe sehen sich durch die Pizza-Automaten nicht bedroht
Dabei ginge es jedoch nicht darum, lokale Pizzerien zu ersetzen, sondern deren Angebot zu ergänzen. Während Restaurants ihre Speisen nur zu bestimmten Uhrzeiten anbieten können, spiele es bei einem Automaten keine Rolle, ob man nach dem Wocheneinkauf oder nachts um 23 Uhr nach dem Barbesuch Lust auf eine Pizza hat. An diese spontane Nachfrage richte sich der 24/7-Service des Automaten.
Und das kommt in der Bevölkerung gut an: Mittlerweile unterhält die bk Group Automaten in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz – und die Zahlen steigen. Beschwerden von Gastronomiebetrieben seien Ranki nicht bekannt: "Ich glaube, dass kein Gastronom ernsthaft glaubt, er würde ersetzt werden. Denn jeder, der Lust hat, schön essen zu gehen, tut das auch."
Im Würzburger Raum gibt es seit Dezember 2022 Automaten in Hettstadt und Gerbrunn, seit Jahresbeginn auch in Waldbüttelbrunn und in Rimpar. Betrieben werden sie von Flavio Simonetti, seinem Bruder Vittorio und seinem Vater Mario. Der Traum ihres Vaters von einem eigenen Lokal habe sie auf die Idee gebracht, erzählt der 38-Jährige.
Gemeinsam hätten sie überlegt, wie man das verwirklichen könne und wären dabei auf das Geschäft mit den Automaten gestoßen. Aufgrund des aktuell herrschenden Personalmangels erschien ihnen diese Idee als zukunftsträchtig und der Pizza-Automat als verrückt genug. "Damit haben wir den Traum meines Vaters ins 20. Jahrhundert gebracht."
Eine der acht Pizzasorten kommt sogar direkt aus Italien
Die frisch zubereiteten und anschließend schockgefrosteten Pizzen kaufe die bk Group beim Händler ein, erklärt Ranki. Bei ihnen würden die lokalen Partner dann die benötigte Menge und die gewünschten Sorten bestellen. So können die Partner individuell auf die lokale Nachfrage reagieren.
Jeder Automat verfügt über einen Kühlschrank, in dem bis zu 96 Pizzen lagern können. Auf Knopfdruck wird die bestellte Sorte in etwa vier Minuten bei 300 Grad fertig gebacken und in einen Pizzakarton verpackt.
Über eine App erhalten die Simonettis sofort Nachricht, sollte der Vorrat zur Neige gehen. Dann rückt einer ihrer Mitarbeiter aus, um aufzufüllen – am Wochenende kann das sogar mehrmals am Tag vorkommen. Die Pizzen dürfen dann maximal 82 Stunden im Automaten lagern. Sollte eine davon mal nicht rechtzeitig verkauft werden, wird sie entsorgt. In der Zwischenzeit gibt sie der Automat nicht mehr aus.
Wählen kann man aktuell zwischen acht verschiedenen Sorten: Margherita, Prosciutto, Thunfisch, Calabrese, Salami, Hühnchen, Gemüse und Napoletana. Letztere bestellt die Familie nicht bei der bk Group, sondern importiert sie sogar direkt aus Italien. Alle Pizzen haben einen Durchmesser von 28 Zentimetern und kosten zwischen 8,50 und 9,90 Euro. Über die App "Flaven 5" kann man Pizzen sogar vorbestellen.
Auf Instagram würden sie immer wieder Leute kontaktieren, die auf ihrem gewerblichen Grundstück gerne solch einen Pizza-Automaten hätten, erzählt Simonetti. Der nächste sei erstmal für Heidingsfeld geplant, aber er und seine Familie sehen noch viel Potenzial: "Wir haben noch einiges vor uns."
Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. 😎
Tiefkühlkost für knapp 10€.
Danke dafür
🍕😋