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Würzburg
Kugelbombe explodierte in Würzburg: Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Verdächtigen erhoben
Ein junger Mann soll für die zerstörerische Explosion in der Würzburger Innenstadt an Silvester 2023 verantwortlich sein. Was über den Fall jetzt bekannt ist.
Zahlreiche Scheiben in der Würzburger Innenstadt waren in der Silvesternacht 2023 nach einer Kugelbomben-Explosion zu Bruch gegangen. Nun gibt es eine Anklage.
Foto: Patty Varasano (Archivbild) | Zahlreiche Scheiben in der Würzburger Innenstadt waren in der Silvesternacht 2023 nach einer Kugelbomben-Explosion zu Bruch gegangen. Nun gibt es eine Anklage.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 22.06.2024 02:36 Uhr

Die Detonation hatte in der Silvesternacht 2022/2023 eine Spur der Verwüstung in der Würzburger Innenstadt hinterlassen. Nun sind die Ermittlungen abgeschlossen: Bereits im April hat die Staatsanwaltschaft am Amtsgericht Gemünden Anklage gegen einen mutmaßlichen Verantwortlichen der Kugelbomben-Explosion erhoben.

"Die Ermittlungen wurden geführt wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion in Tateinheit mit Sachbeschädigung", teilt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Redaktion mit. In der Nacht des 1. Januar 2023 hatte es nahe der St. Peter und Paul-Kirche nach Angaben von Anwohnern erst einen lauten Knall gegeben. Dann waren zahlreiche Fenster im Straßenzug geborsten. Die Kriminalpolizei und das bayerische Landeskriminalamt (LKA) ermittelten.

Tatverdächtiger war laut Würzburger Staatsanwaltschaft "Heranwachsender"

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich beim Angeklagten "um einen zur Tatzeit Heranwachsenden". Er war also über 18 Jahre alt, ohne das 21. Lebensjahr vollendet zu haben. Überführt worden sei der Verdächtige aufgrund mehrerer Beweise.

"Es ist zutreffend, dass der Angeschuldigte auf einer Videoaufzeichnung erkennbar sein soll", teilt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Redaktion mit. "Außerdem wurde einschlägiger WhatsApp-Verkehr ermittelt, in dem sich der Angeschuldigte über die Tat unterhält."

Die Fenster der Würzburger St. Peter und Paul-Kirche mussten nach der Explosion durch eine Schreinerei ausgetauscht werden.
Foto: Ulises Ruiz Diaz (Archivbild) | Die Fenster der Würzburger St. Peter und Paul-Kirche mussten nach der Explosion durch eine Schreinerei ausgetauscht werden.

Als "Kugelbombe" werden sogenannte Großfeuerwerkskörper bezeichnet, die eigentlich über Abschussrohre in die Luft geschossen werden. Das Abbrennen solcher Großfeuerwerkskörper ist nur fachkundigen Personen mit entsprechender Erlaubnis vorbehalten und muss im Vorfeld angezeigt werden. Verwendet werden solche besonders effektreichen und potenziell gefährlichen Feuerwerkskörper etwa auf Volksfesten.

Polizeipräsidium teilte im Dezember mit: Keine Tatverdächtigen ermittelt

Wie es im Fall der Würzburger Detonation letztlich zum Ermittlungserfolg kam, ist unklar. Wenige Tage nach dem Vorfall hatte das Präsidium mitgeteilt, bei den Ermittlungen vom Bayerischen Landeskriminalamt unterstützt zu werden.

Noch im Dezember 2023 – also wenige Monate vor der Anklage – hatte ein Sprecher des Polizeipräsidiums mitgeteilt: "Im Rahmen der Ermittlungen durch die Kripo Würzburg konnten bislang keine Tatverdächtigen ermittelt werden, denen ein strafbares Handeln nachgewiesen werden konnte."

Aktuelle Fragen zur Ermittlung beantworten das unterfränkische Polizeipräsidium und das LKA mit Verweis auf die "fortgeschrittenen Ermittlungen" nicht. Ein Verhandlungstermin steht nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch nicht fest.

 
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