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Würzburg
Kriminalität in Würzburg um 21,2 Prozent gestiegen: Das sind die 5 wichtigsten Erkenntnisse der Polizeibilanz 2022
Die Polizei informiert über die Entwicklung von Kriminalität und Sicherheit in Würzburg. Warum ein drastischer Anstieg der Kriminalität kein Grund zur Sorge ist.
Die Würzburger Polizei bei einer länderübergreifenden Kontrollaktion Ende Mai in der Region Würzburg. 
Foto: Heiko Becker | Die Würzburger Polizei bei einer länderübergreifenden Kontrollaktion Ende Mai in der Region Würzburg. 
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 18:24 Uhr

Mit ihrer jährlichen Bilanz hat die Polizeiinspektion Würzburg kürzlich über Kriminalität und Sicherheit in Würzburg im Jahr 2022 informiert. In ihrer Bilanz thematisiert die Polizei einen drastischen Anstieg der Kriminalitätshäufigkeit in Würzburg von 21,2 Prozent. Was steckt dahinter?

1. Risiko in Bayern bei Straftaten entdeckt zu werden nur in Augsburg höher als in Würzburg

29.637 Einsätze wurden im Jahr 2022 im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt erfasst. Aus diesen Einsätzen gingen 9.562 bearbeitete Strafanzeigen hervor. 6.796 Fälle dieser  Straftaten konnten aufgeklärt werden, was einer Quote von 71,1 Prozent entspricht. Bereinigt um die  ausländerrechtlichen Verstöße (etwa Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht) beträgt die Aufklärungsquote für das Stadtgebiet Würzburg 69,7 Prozent (Bayern insgesamt: 64,4 Prozent). Nach Angaben der Polizei "ist das Entdeckungsrisiko für Straftäter im Vergleich der bayerischen Großstädte nur in Augsburg minimal höher als in Würzburg."

2. Darum ist die Kriminalitätshäufigkeit in Würzburg 2022 um 21,2 Prozent angestiegen

Im Jahr 2022 wurden laut Polizei 1.689 Straftaten mehr registriert als im Vorjahr (Anstieg von 7.873 auf 9.562). "Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 21,2 Prozent in der Kriminalitätshäufigkeit", heißt es dazu in der Bilanz. Die Kriminalitätshäufigkeit in Würzburg nähere sich damit dem Niveau aus dem Jahr 2019 – also vor Beginn der Corona Pandemie – an und stehe "damit im Einklang mit der endemischen Entwicklung und den damit einhergegangenen Lockerungen im öffentlichen Leben".

3. Unter 21-Jährige sind für 24 Prozent der Straftaten in Würzburg verantwortlich

Die Polizei hat nach eigenen Angaben 4.822 Tatverdächtige ermittelt, wovon rund 79 Prozent männlich und 21 Prozent weiblich waren. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen betrug bereinigt um ausländerrechtliche Verstöße (etwa Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht) mit 1.719 noch 35,6 Prozent". Überproportional auffällig waren laut Polizei die unter 21-Jährigen. Ihr Bevölkerungsanteil entspricht 16,2 Prozent, jedoch sind 24 Prozent der Verdächtigen unter 21 Jahre alt. Die meisten Straftaten dieser Altersgruppe waren laut Polizei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

4. Zahlreiche Versammlungen in Würzburg, steigende Gewalt gegen Polizeibeamte 

Unter der Führung der Polizeiinspektion Würzburg fanden 528 Einsätze (Vorjahr: 603) außerhalb der regulären Dienstzeiten im Stadtgebiet statt. Die Zahl der Versammlungen unter freiem Himmel (310) blieb auf hohem Niveau (Vorjahr 360). 

80 Tatverdächtige haben nach Angaben der Polizei 2022 in Würzburg Gewalt gegen Polizeibeamte ausgeübt, was einen Anstieg um 19 Prozent bedeutet. Die Anzahl der während der Dienstausübung verletzten Beamten stieg um elf Fälle auf nun 49 an, meist handelte es sich um leichte Verletzungen.

5. Radfahrer waren in 252 Unfällen verwickelt, 140 von ihnen haben sie verursacht

Auch das Thema Straßen- und Radverkehr ist erneut Thema der polizeilichen Sicherheitsbilanz. Im Jahr 2022 ereigneten sich in Würzburg insgesamt 5.373 Verkehrsunfälle. Die Zahl der Unfälle bewegt sich mit einer Steigerung von 7,2 Prozent leicht über dem Vorjahresniveau (2021: 5.013 Unfälle). Zu einem Anstieg kam es auch bei den Radfahrunfällen. Insgesamt 252 Mal waren Radfahrer an Verkehrsunfällen beteiligt, von denen 220 verletzt wurden. Als Unfallverursacher wurden die Radfahrer bei insgesamt 140 Fällen geführt.

 
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Kommentare
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  • Kre
    Da kann man der Polizei / dem Polizeichef zu dem Erfolg nur gratulieren. In Mexiko ist die Kriminalitätsrate in den letzten 3 Jahren um rund 78 Prozent gestiegen. Im Vergleich steht Würzburg doch top da.
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  • fheilgenthal@t-online.de
    Da fehlt bei machen Kommentatoren nur noch der Ruf nach Blockwart, Bürgerwacht usw.
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  • kleinhenz_philipp@web.de
    Die Entkriminalisierung von Cannabis wird zu einem Rückgang von hunderten „Straftaten“ in diesem Bereich führen.
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Am besten wir entkriminalisieten den Handel und den Besitz von Kokain und Heroin gleich noch mit, dann gibts noch weniger Straftaten /ironie off
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  • kleinhenz_philipp@web.de
    Klasse Vergleich! Kommt am Stammtisch bestimmt super an.
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  • coladeris
    Straftaten von Nichtdeutschen 35,6% bei einem Ausländeranteil von 13,1%...Interessant. Darf man beide Zahlen überhaupt in einem Satz nennen? Oder gilt man dann als Rassist?

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/14271/umfrage/deutschland-anteil-auslaender-an-bevoelkerung/
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  • Albatros
    Bei nicht wenigen Foristen gelten Sie für diese Fragestellung jetzt als Rassist.
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  • Danke für diese Zahl. Und jetzt wissen wir auch, warum diese Information weggelassen wurde. UND ZWAR GANZ BEWUSST. Neutrale, fundierte und faktenbasierte Berichterstattung sieht anders aus, liebe Mainpost.
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  • Aaron Niemeyer
    Werte Kommentatorinnen und Kommentatoren,

    dieser Beitrag fußt auf einer Mitteilung der Polizei. Die von Ihnen vermisste Information wurde nicht mitgeliefert und ist aus diesem Grund nicht im Beitrag aufgeführt.

    Ich wünsche ein weiterhin sonniges Wochenende!

    Beste Grüße,
    Aaron Niemeyer (Redaktion)
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  • Meinungsvertreter
    Der Ausländeranteil in Würzburg liegt höher als im Bundesdurchschnitt. Entsprechend kann man Ihre erste Frage mit einem klaren Nein beantworten, da 13% nicht richtig sind.

    https://www.wuerzburg.de/media/www.wuerzburg.de/org/med_5475/581702_auslaender_in_den_stadtbezirken_der_stadt_wuerzburg_nach_alter_und_geschlecht_2022.pdf

    Interessant sind nicht nur die reinen Prozentzahlen, sondern auch welche individuellen Straftaten durch einzelne Personen verübt wurden, was als Gewalt ggü. der Polizei gilt, usw. - ohne diese Details entsteht der Eindruck, dass wir ein echtes Problem haben.
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  • Laut Ihrer Quelle (vielen Dank dafür, das war sehr hilfreich!) liegt der Ausländeranteil in Würzburg demnach bei 15,4%. Das bedeutet also, 15% der Bevölkerung sind für mehr als ein Drittel der Straftaten verantwortlich. Welcher Art diese sind, ist uninteressant, da eine Straftat an sich schon einen gewissen Schweregrad birgt. Um so zynischer ist es, dass in dem Bericht stattdessen auf den unter 21-jährigen so rumgeritten wird.
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  • kleinhenz_philipp@web.de
    Es macht sehr wohl einen Unterschied, ob man 0,1g Cannabis besitzt oder eine gefährliche Körperverletzung begeht. Beides sind Straftaten.
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  • Meinungsvertreter
    Nein, für die Straftaten verantwortlich sind die jeweiligen Straftäter und nicht die 15% Bevölkerunganteil.
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  • Wenn hier so explizit darauf hingewiesen wird, dass die unter 21-jährigen nur 16,2% der Bevölkerung ausmachen, aber 24% der Straftaten verüben, dann hätte mich einen Satz vorher, wo es darum geht, dass 35,6% der Tatverdächtigen Nichtdeutsche sind, deren Gesamtanteil an der Würzburger Bevölkerung ja brennend interessiert, um auch das mal ins Verhältnis setzen zu können. Schade, dass ausgerechnet diese Information weggelassen wurde.
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  • Albatros
    Das erinnert an Wahlniederlagen, wenn die Verantwortlichen erdrutschartige Verluste noch positiv verkaufen.
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  • runner-king
    Die Straftaten bei Versammlungen dürften zum weitaus größten Teil bei Querdenker-Demonstrationen verübt worden sein. Wurden sie denn auch entsprechend als rechtsextremistisch eingeordnet?
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  • syzlak
    Warum sollten Querschwurbler-Demos automatisch als rechtsextremistisch eingestuft werden? Dass Ihre persönliche Statistik dem Weltbild entsprechend passt?
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  • steve67
    Wo steht etwas von Straftaten bei Versammlungen? Ich lese nur etwas von Gewalt gegen Polizeibeamte. Bei welcher Gelegenheit steht da nicht. Und warum sollten das vor allem Querdenker-Demos sein?
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Das dachte ich mir bei der Schlagzeile, kaum jemand wird lesen was danach kommt.
    Wissen Sie was Herr Niemeyer, genau so geht Panikmache und genau so schädigt man unsere Demokratie.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Also bei mir hat die Schlagzeile eher Neugier ausgelöst.

    " Panikmache und genau so schädigt man unsere Demokratie."
    Bitte eine Nummer kleiner. Es ist nicht immer alles ein Angriff auf die Demokratie.
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