Die Einführung einer so genannten Cityzone mit kostenlosen Straßenbahnen zwischen den Innenstadt-Haltestellen Sanderring, Hauptbahnhof und Talavera bleibt weiterhin Thema im Stadtrat – allerdings finden Diskussion und Beschluss darüber frühestens bei den Haushaltsberatungen im November statt. Ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CSU und SPD zur Einführung der Cityzone nach Augsburger Vorbild hatte im Ferienausschuss des Stadtrats keinen Erfolg.
Einen fast identischen Antrag des aus Grünen, Linken, FDP/Bürgerforum, FW-FWG, ÖDP und ZfW bestehenden Bündnisses "Besser leben im Bischofshut" hatte der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität bereits Mitte Mai einstimmig weiterverfolgt. Einziger Unterschied war die geplante Finanzierung: Die vom Bündnis geschätzten Mindereinnahmen der WSB in Höhe von 500.000 Euro sollten durch die Einnahmen der Bewirtschaftung des Großparkplatzes auf der Talavera gedeckt werden.
CSU und SPD machen neuen Finanzierungsvorschlag
Das haben die Würzburgerinnen und Würzburger beim Bürgerentscheid am 24. Juli mit großer Mehrheit abgelehnt. Bereits am folgenden Tag stellten die beiden Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Roth (CSU) und Alexander Kolbow (SPD) ihren Cityzonen-Antrag mit einem neuen Finanzierungsvorschlag. Die nötigen Mittel seien durch die Mehreinnahmen der am 1. Juni in Kraft getretenen Erhöhung der Parkgebühren in der Innenstadt vorhanden, erläuterte Wolfgang Roth: "Wir wollen auf jeden Fall, dass die Cityzone kommt."
Die Finanzierung durch die Parkgebühren auf der Talavera habe ohnehin von Anfang an auf wackligen Beinen gestanden, so der CSU-Fraktionsvorsitzende weiter. Den vom Bündnis zugrunde gelegten jährlichen Umsatz von 700.000 bis 800.000 Euro bei einer Talavera-Bewirtschaftung "hätte es niemals gegeben", betonte Roth. Wer jetzt gegen den Antrag von CSU und SPD stimme, "dem geht es nicht um die Einführung einer Cityzone, sondern nur um politisches Taktieren".
Auch Alexander Kolbow appellierte an das Bündnis, das im Stadtrat eine stabile Mehrheit hat, "uns gemeinsam auf den Weg zu machen und das Gegeneinander zu beenden". Der SPD-Fraktionsvorsitzende schließt aus dem klaren Ergebnis des Bürgerentscheids, dass die Bürgerinnen und Bürger erst eine Verbesserung des Angebots wollen, ehe sie bereit sind, auf den ÖPNV umzusteigen.
Mehreinnahmen bei den Parkgebühren sind bereits verplant
Die Grünen als Mitglied des Bischofshut-Bündnisses hatten bereits Ende Juli mitgeteilt, dass sie mit dem Finanzierungsvorschlag von CSU und SPD nicht einverstanden sind. Die Mehreinnahmen aus den Parkgebühren seien bereits für andere Maßnahmen wie die Planung von Straßenbegrünungen und weitere Taktverdichtungen der Straßenbahn im kommenden Jahr vorgesehen: "Wir möchten nicht, dass die Cityzone auf Kosten der Taktverdichtung eingeführt wird", hieß es damals in einer Pressemitteilung.
Das hat Stadträtin Karin Miethaner-Vent auch im Ferienausschuss noch einmal bekräftigt: "Wir lehnen den neuen Finanzierungsvorschlag ab. Wir werden darüber bei den Haushaltberatungen zu reden haben." Erst dort könne geklärt werden, ob mit den für Verbesserungen des ÖPNV vorhandenen Mitteln zusätzlich eine kostenlose Cityzone finanziert werden kann. Die von der Verwaltung vorgeschlagene Weiterverfolgung des CSU-/SPD-Antrags wurde im Ferienausschuss daher durch das Bischofshut-Bündnis mit 10 zu 7 Stimmen abgelehnt.
siehe bayern oder bund. der große hund bekommt den größeren napf als der kleine, war schon immer so!
Jedoch finde ich nirgends, dass der interkommunale Ausschuss über eine Takterhöhung der Straßenbahn abgestimmt hat.
ist das ist meiner Meinung nach Stadtsache
1. Das BliB-Bündnis hat Werbung damit gemacht, dass die City-Zone sicher kommt, wenn der Bewirtschaftung zugestimmt wird, weil man dann sicher das Geld dafür hat. Die Bewirtschaftung wurde abgelehnt, insofern hat man jetzt kein sicheres Geld dafür.
2. Deswegen hat das BliB-Bündnis dafür gestimmt, dass die Frage nach der City-Zone (zurückgehend auf den Antrag des Bündnisses vom Juni) in den Haushaltsberatungen geklärt wird. Dort muss dann nach einer Finanzierung gesucht werden. Der Antrag von der CSU war nur parteitaktisches Spielchen, der einzige Unterschied zur bisherigen Beschlusslage war, die City-Zone auf Kosten des Straba-Taktes zu finanzieren. Das wurde zum Glück abgelehnt.
3. Was man uns glauben kann? Dass wir z.B. den Straßenbahntakt verbessern (unsere eigene Idee, schon 2019 vorgestellt). Das wird nämlich passieren, weil die CSU dran gehindert wurde, es zu sabotieren.
Deswegen gehe ich davon aus, dass Sie ihre eigenen Anträge nicht sabotieren und eine Lösung haben
dieses Wort lässt manche Nutzer "zittern.
Es seidenn.... man kommt von ausserhalb der gedachten Zone und hat draussen bezahlt." Trittbrettfahrer .... sind *sie also nicht ! "
Die Straba rollt so oder so......
FDP wie Steuern für Gutverdiener senken, Grüne wollen Bürgergeld oder Hilfsbedürftige unterstützen und CDU möchte Unternehmen entlasten.
Diese Geldmittel wollten CSU und SPD jetzt für die City-Zone heranziehen. Wären sie damit durchgekommen, wäre die Taktverdichtung gefährdet gewesen. Nur um auf Social-Media und hier in den Kommentaren ein paar billige Punkte zu machen, stellen sich CSU und SPD also gegen eine der wichtigsten ÖPNV-Verbesserungen der letzten Jahre. Im besten Fall peinlich, im schlimmsten Fall gefährlich.
Die City-Zone ist eine gute Sache, aber das Ergebnis des Entscheids hat ihr die Finanzierung genommen. Absolut richtig, dass jetzt seriös in den Haushaltsberatungen nach einer neuen Finanzierung gesucht wird statt billigem Populismus von CSU und SPD nachzugeben.
Da die Strabas schon jetzt (tagsüber) relativ häufig fahren und die Busse normalerweise sowieso etwas (aber unterschiedlich) verspätet ankommen, sehe ich da keinen merklichen Vorteil.
Eine Abstimmung mit den Stadtbussen könnte ich dagegen nachvollziehen.
Um diese kostenlose Zone zu erreichen brauche ich (und fast alle anderen Würzburger) weiterhin ein von mir bezahltes Ticket der WVV.
Kostenloses parken auf der Talavera, kostenloses fahren in der Innenstadt gibt es nicht! Irgendwer muss immer bezahlen, in diesem Fall offensichtlich die Würzburger Bürger und die WVV Kunden!
Was Sie benötigen ist ein kostengünstiger ÖPNV, z.B. die Fortsetzung des 9€-Tickets.
> Um diese kostenlose Zone zu erreichen brauche ich (und fast alle anderen Würzburger)
> weiterhin ein von mir bezahltes Ticket der WVV.
... das durch die 0-Euro-Zone günstiger geworden wäre. So einfach ist das.