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Würzburg
Kommentar zur Würzburger Verkehrspolitik: Der Stadtrat muss seine Spaltung überwinden!
Die knappe Entscheidung gegen einen CSU-Antrag zur Verkehrspolitik hat den Riss im Würzburger Stadtrat aufgezeigt. Dabei ist es ist höchste Zeit, aufeinander zuzugehen.
War im Sommer heftig umstritten: der kostenfreie Parkplatz an der Talavera in Würzburg.
Foto: Thomas Obermeier | War im Sommer heftig umstritten: der kostenfreie Parkplatz an der Talavera in Würzburg.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:30 Uhr

Dreiundzwanzig zu dreiundzwanzig: Symbolhafter hätte das Abstimmungsergebnis im Würzburger Stadtrat wohl kaum sein können. Der Riss, der in Sachen Verkehrspolitik durch den Stadtrat geht, ist einmal mehr unübersehbar.

Zweifellos ist die Ablehnung eines Antrags, mit dem die CSU-Fraktion in der Verkehrsdebatte im Stadtrat wieder stärker mitmischen wollte, das Ergebnis einer demokratisch getroffenen Entscheidung, insofern gibt es an ihr nichts zu deuteln. Eine andere Frage ist, ob es eine kluge Entscheidung war, die Lagerbildung derart zu zementieren.

Es geht auch um einen möglichst breiten Konsens in der Bevölkerung

Spätestens mit dem klaren Ergebnis beim Talavera-Bürgerentscheid hat sich gezeigt, dass die zweifellos notwendigen Veränderungen in Verkehr und Stadtgestaltung nicht nur frische Ideen, sondern auch einen möglichst breiten Konsens in der Bevölkerung brauchen. Der lässt sich unter anderem erreichen, wenn man zuvor auch die Diskussion im Stadtrat auf eine möglichst breite Basis stellt. 

Es hätte die Vertreterinnen und Vertreter des Bischofshut-Bündnisses, die am Donnerstag mit nein gestimmt haben, nicht viel gekostet, wenn sie über ihren Schatten gesprungen wären und dem CSU-Antrag zumindest die Chance einer Bewertung durch die Verwaltung eröffnet hätten. Damit hätten sie sich nichts vergeben, aber die Tür für eine breiter aufgestellte Sachdebatte zumindest einen Spalt weit geöffnet.

So viel ist sicher: Dieser Stadtrat muss seine Spaltung überwinden! Denn im Würzburger Rathaus wird man sich ohnehin irgendwann verständigen müssen – und zwar über die politischen Lagergrenzen hinweg. Das Thema Verkehrspolitik ist schlichtweg zu groß und zu folgenreich für Spitz-auf-Knopf-Abstimmungen. Je eher sich die Debatte entkrampft, desto besser. Und bisweilen soll es ja helfen, wenn man sich auf der Wegstrecke ab und an mal entgegenkommt.

 
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Ein solcher Appell liest sich gut, da vermeintlich der Vernunft und gutem konstruktiven Willen verpflichtet; de facto ist er in etwa so realitätsnah wie eine Adresse an Wladimir Putin, er möge doch bitte verhandeln statt bomben und morden. Die Würzburger CSU hat seit Jahrzehnten wieder und wieder eindrucksvoll dokumentiert, dass sie sich in Sachen Verkehr für Autos, Parken und sonst gar nichts interessiert. Sie ist auch im Vergleich z.B. mit der Augsburger CSU und anderen urbanen, zumindest etwas liberaleren Stadtverbänden offenbar davon überzeugt, in rückwärts gewandeter, explizit konfrontativer Taktik ihr Heil suchen zu müssen. Ein so moderates Konzept wie jenes, das für die Verkehrsberuhigung im Bischofshut steht, wäre in anderen bayerischen Städten auch von der CSU problemlos mitgetragen worden. Mit der Würzburger CSU geht so etwas leider nicht.
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  • Radler15402510
    Das war kein Konzept, sondern eine Idee die nicht im Detail ausgearbeitet war. Wenn man sich das genau anschaut, erzeugt das Bischofshutkonzept mehr ungelöste Probleme als vorher
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  • Werter Herr Schleicher,

    raten Sie 'mal wer sich in der ersten Sitzung des interkommunalen Ausschusses stadt.land wue zur Übereinkunft einer deutlichen Verbesserung des ÖPNV geziert hat ...

    Wir hatten nach der Ägidie des Straba-Ausbaus zur 1. Landesgartenschau quasi 40 Jahre Stillstand. Weil Einige keine Veränderung (in diese Richtung) haben woll(t)en. Undd das, obwohl die bayerische Staatsregierung bereit Anfang der 70er Jahre hier Maßnahmen angekündigt hatte ...
    Das beste Beispiel für diesen Stillstand war die Busspur am Festungsberg. Schämt sich denn da keiner der für die lange Unterlassung Verantwortlichen? (Pfui!)

    Und nun sollen wieder faule Kompromisse geschlossen werden? Ich glaube es hakt! Es kann, nein, es darf kein "weiter so!" geben. Denn die Zeche werden hauptsächlich die Bewohner der (Innen-) Stadt zu zahlen haben. Insofern ist dieses Gebuhle im Vorfeld der kommenden Wahlen ein schäbiges Verhalten - auch den Landkreisbewohnern - gegenüber.
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  • Arcus
    ich finde auch, es darf keinen Kompromiss mit Blockierern der Verkehrswende und Ewiggestrigen geben. Kompromisse können wir mit jenen schließen, die wie die "letzte Generation" eine sehr radikale Änderung unserer Verkehrspolitik schließen.
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  • manfred-englert@hotmail.de
    Keine Kompromisse mit radikalen Leuten und Blockierern der demokratischen Gepflogenheiten wie sie durch diese Straßenkleber dargestellt werden. Auch nicht mit jenen, die dies gutheißen!
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  • rasputin32
    Schickt halt mal alle Stadtratsmitglieder zu einem Praktikum nach Waldbrunn.
    Dort könnten sie in vielen Bereichen einiges dazu lernen.
    Der Altbürgermeister würde sich bestimmt auch Zeit nehmen.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Mit diesen Grünen im Stadtrat die nur vor Verblendung, Egoismus und Ideologie strotzen ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen!
    Es ist nicht nur der heilige Gral sondern die Scheindebatte um den Bischofshut oder das Anfüttern der Splitterparteien! Das war nicht und niemals der demokratische Wille der Wähler und Bürger!
    es ist Demokratie, dass sie die Stimmen bekommen haben, aber von wem? Und sie sind nur zu Gewinner durch das Wahlsystem geworden! Und diese Stadträte gängeln jetzt die Bürger, die Einpendler, die Arbeitnehmer und die Dtadt selbst!
    Es ist schlimm was da abgeht und man auch die Menschen die den Bürgerentscheid sehr klar entschieden haben, vor den Kopf stößt und sein Fing durchzieht!

    Das hat diese Stadt nicht verdient!
    diese Art von Stadtpolitik ist traurig und enttäuschend für jeden der der Stadt nahe steht!
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  • mail@marc-stuermer.de
    Einen möglichst breiten Konsens in Sachen Verkehrspolitik des Stadtrats mit der Bevölkerung kann es nur geben, wenn der Stadtrat am aktuellen Status nichts ändern will.

    Ansonsten ist das doch völlig illusorisch, denn heftige Gegenwehr ist immer sofort garantiert, wenn es gegen der Deutschen liebstes Spielzeug und öffentlichen Raumverschwender, also das Auto, geht.

    Man kann als Politiker keine vernünftige, moderne Verkehrspolitik betreiben, wenn man die nach Beliebtheit in der Bevölkerung ausrichtet. Denn die Mehrzahl der Bevölkerung ist nach wie vor in den 1960ern und der autogerechten Stadt stecken geblieben.
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  • torsten.schleicher@t-online.de
    Hallo @bauaufsicht und @Coela: Ich habe den Sitzungsverlauf verfolgt. Laut OB Schuchardt waren bei der Abstimmung 46 Stadtratsmitglieder anwesend. Es wurden zweimal die Ja-Stimmen gezählt (23) und danach zur Sicherheit noch mal die Gegenprobe gemacht (23). Beste Grüße, Torsten Schleicher, Redakteur
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  • festoessel@gmail.com
    Der CSU-Antrag wurde laut Kommentator Torsten Schleicher im Stadtrat mit dem Patt von 23 zu 23 Stimmen abgelehnt. Hier lesen wir im Kommentar des Lesers 'bauaufsicht' kurz und bündig: "Das Abstimmungsergebnis war 25:23." Das aber wäre die mehrheitliche Ablehnung des Antrages gewesen, der diesen Namen gar nicht verdiente, da die CSU lediglich Ideen und Vorgehensweisen zur Diskussion und dann zur Abstimmung vorgebracht hatte. Wenn dem so gewesen sein sollte, dann hätte die CSU-Fraktionsführung ihre Vorarbeit zur Einbringung eines Antrages nicht gut genug erledigt und auf diese Weise ihren eigenen Antrag selbst verbockt und nicht "die" Anderen. Die Redaktion sollte nachfragen, was nun stimmt: Ablehnung CSU-Antrages mit Patt von 23:23 oder mehrheitlich mit 25:23 Stimmen. unbedingt noch Stimmt das Ergebnis laut "bauaufsicht" von 25:23 Stimmen, dann müsste man auch nicht von Spaltung in Stadtrat und Wahlvolk sprechen, sondern von einer klaren Mehrheit des Stadtrats in einer Beschlusssache.
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  • Radler15402510
    Haben Sie den Antrag etc. gelesen?
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  • letsgo101
    Sie sollten sich besser informieren: https://www.wuerzburg.sitzung-online.de/BI/vo021.asp
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  • bauaufsicht@stadt.wuerzburg.de
    Das Abstimmungsergebnis war 25:23
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  • Radler15402510
    23:23
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  • Radler15402510
    23:23
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  • letsgo101
    Das partei-Denken ist längst überholt und wird doch immer wieder praktiziert. Trotz Apell das zum Wohle der Bürger entschieden werden müßte können sich einige Räte nicht dazu aufraffen auch einmal die Wertigkeit der Anträge zu überdenken. Man hat, seit dem verlorenen Bürgerentscheid, schon festgestellt das man den Bürgerwillen mit in die Entscheidungen nehmen müßte. Doch wie jetzt geschehen hat man den Bürgerwillen wieder mit Füßen getreten und das angeblich zum Wohle der Würzburger. Doch was man als positiv bewerten kann ist das der Antrag nicht mit einer Stimmenmehrheit abgelehnt wurde, wie bisher auch. Für mich zeigt das das einige Räte doch einmal nachdenklich geworden sind ! Jetzt noch ein bisschen mehr Überwindung und dann freud sich auch der Bürger wenn seine Ideen angenommen werden !
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  • Radler15402510
    Man hat am Donnerstag gemerkt, das man die Beteiligung von Bürgern an dem Antrag, ständig versucht hat auszuklammern und nicht zu benennen.
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  • Radler15402510
    Sehr guter Kommentar Herr Schleicher
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