Seit Mitte Dezember lernen die meisten Schülerinnen und Schüler in Bayern im Distanzunterricht. Sobald in einer Stadt oder einem Landkreis eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 erreicht ist, fällt der Präsenzunterricht aus. Egal, ob in der Schule ein Corona-Fall nachgewiesen wurde oder nicht.
Aber wie viele Corona-Fälle es überhaupt an den Schulen gibt, dazu werden vom Kultusministerium keine exakten Zahlen erhoben. Warum ist das so? Denn spätestens mit den Selbsttests, die seit zwei Wochen an den Schulen durchgeführt werden, müssten schließlich Daten dazu vorliegen.
Bayern sieht sich mit seiner Schulpolitik deutschlandweit immer an der Spitze. Ministerpräsident Markus Söder lobt sich für den "Schutz der Schulfamilie". Man wolle Bildung, aber man wolle auch nicht "blind öffnen". Will das Kultusministerium dann lieber sehenden Auges in eine Bildungskatastrophe schlittern? Schon jetzt wird es mindestens zwei Jahre dauern, bis der Lernrückstand wieder aufgeholt ist.
Noch immer gibt es keine alternativen Konzepte
In Ländern wie der Schweiz, Frankreich, Österreich und Italien sind die Schulen geöffnet. Größere Corona-Ausbrüche gab es dort bisher kaum. Warum also müssen fast 1,65 Millionen bayerische Schüler zu Hause bleiben? Eine richtige Antwort darauf gibt es nicht.
Und leider gibt es auch immer noch keine alternativen Konzepte zum Distanzunterricht. Warum spielt es zum Beispiel immer noch keine Rolle, ob eine Klasse mit Luftreinigern ausgestattet ist? Warum wird nicht ab sofort Unterricht im Freien angeboten? Warum werden Turn- oder Messehallen nicht zu Klassenräumen umfunktioniert? Es gäbe genügend Spielraum, doch kaum eine Schule bietet solche Alternativen an. Die 100er-Inzidenz darf nicht in Stein gemeißelt sein. Daneben müssen endlich auch andere Faktoren einbezogen werden.
Wir brauchen die Daten der Selbsttests und damit auch die Daten der Corona-Fälle, damit für gesunde Kinder mehr Präsenzunterricht möglich ist. Denn wenn es kein Umdenken gibt, werden die bayerischen Schülerinnen und Schüler mit ihren Lernlücken europaweites Schlusslicht sein.
da haben Sie leider nicht recht und offenbar auch nicht gründlich genug recherchiert. Täglich werden von den Schulleitungen die erkrankten und daher sich in Quarantäne befindenden Schüler ans Kultusministerium gemeldet, ebenso wie viele weitere Daten: in Quarantäne ohne Erkrankung, vom Unterricht befreit, von der Maskenpflicht befreit, Leihgerät ausgegeben...
An mangelden Statistiken scheitert die Pandemiebekämpfung in Bayern sicherlich nicht, ganz im Gegenteil.
Ja, es gibt die Kinder, die (auch im analogen Unterricht übrigens) durchs Raster fallen, weil die Unterstützung im Elternhaus fehlt.
Genauso viele Kinder blühen aber auch auf, einfach weil sie selbstständig in ihrem Tempo nach gut konzipierten Tages- und Wochenplänen lernen können.
Ideen wie Unterricht im Freien sind - ehrlich gesagt - schlichtweg dumm.
Es geht um Vermittlung von Bildung und Kompetenzen - und nicht um Aufbewahrung und Betreuung.
Nicht richtig ist die Aussage, dass Italien, Österreich usw. die Schulen quasi dauerhaft offen hatten....auch diese Länder hatten die Schulen komplett zu und nicht wie Deutschland quasi im dauerhaften offen bis zu Notbetreuung für alle Modus. Und keines der Länder hat in eine ansteigende B117 Welle die Schulen geöffnet, sondern konsequent geschlossen....siehe England, Portugal usw.
Diese Länder stehen nun deutlich besser da, da sie konsequent waren und nicht der Bevölkerung eine seit 6 Monaten dauernde Lockdownlight Version mit eigentlich NIE geschlossenen Schulen (und Wirtschaft) zugemutet haben!!!
Und ihre Frage, warum nun Schüler in Bayern zuhause bleiben müssen - damit die Zahlen nicht noch deutlich höher ansteigen....ist das für Sie kein Grund? Siehe LGL - Inzidenzen fallen und steigen mit Schulöffnungen und Ferien/Schließungen