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Würzburg
Kommentar: Schlechtes Krisenmanagement vor dem Impfstart
Monatelang wurde auf den Impfstart hingefiebert. Dennoch scheint nun vieles mit heißer Nadel gestrickt. Unser Autor fragt sich, wie das sein kann.
Seit Monaten wurde der Impfstart in Bayern herbeigesehnt. Unser Bild entstand im Impfzentrum für Stadt und Landkreis Schweinfurt.
Foto: Josef Lamber | Seit Monaten wurde der Impfstart in Bayern herbeigesehnt. Unser Bild entstand im Impfzentrum für Stadt und Landkreis Schweinfurt.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 09.02.2024 22:09 Uhr

Der kommende Sonntag könnte den Anfang vom Ende der Corona-Krise in Bayern markieren. Doch kurz vor dem lange herbeigesehnten Impfstart macht die bayerische Staatsregierung keine gute Figur. Die Frage ist legitim: Wie kann es sein, dass Forscher schneller einen Impfstoff gegen eine völlig neue Krankheit bereitstellen, als der Freistaat eine zuverlässige Infrastruktur für die Verabreichung des Impfstoffs? Natürlich ist die Verteilung des Mittels eine logistische Mammutaufgabe. Allerdings wurde monatelang auf den Tag X hingefiebert, Zeit genug war da. Dennoch scheint nun vieles mit heißer Nadel gestrickt.

Noch vergangene Woche hieß es aus dem Gesundheitsministerium, dass an Weihnachten alle acht bayerischen Lagerstandorte beliefert werden sollen, nun werden nur zwei angefahren. Kommuniziert wurde das offensichtlich unzureichend. Indes wurde in einigen Landkreisen bis zuletzt um die 100 ersten Dosen gefeilscht, so etwa in Würzburg, wo bis Mittwochnachmittag unklar war, ob der komplette Impfstoff für Seniorenheime oder für das Personal der Uni-Klinik verwendet wird. Und der Zuschlag für die Software, die die Impfungen dokumentieren und organisieren soll, wurde laut Gesundheitsministerium erst am 2. Dezember an einen IT-Dienstleister erteilt. Kein Wunder, dass das Programm erst kurz vor Weihnachten zur Verfügung stand – nicht komplett fertig und vor allem denkbar spät für die Mitarbeiter in den Impfzentren, die sich nun damit erst vertraut machen müssen.

Zusammengenommen wirft das ein schlechtes Licht auf das Krisenmanagement des Gesundheitsministeriums. Was bleibt, ist die Hoffnung, die der Impfstoff trotz allem gibt.

 
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  • Doedi.wue
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  • Inschenioer
    Ja, Kritik ist immer leicht, Herr Stahl. Manchmal sogar berechtigt und nötig. Aber momentan wünsche ich Ihnen, dass Sie da an vorderster Front stehen müssen und Entscheidungen treffen müssen, die von Anderen dann wieder zerredet werden. Etwas mehr Demut täte Ihnen, mir und und allen Deutschen mehr gut!

    Ich bin einfach dankbar für die „Beamten“ die da ihren Job machen und Arbeiter in der Pflege und in den Krankenhäusern.

    Es ist jetzt an uns, einfach mal die verdammt deutsche Kritik stecken zu lassen und einfach nur mal ganz fett Danke zu sagen, an alle die sind für uns den*******aufreißen!

    Nebenbei bemerkt: ja ich kritisiere auch gerne. Aber jetzt bin ich einfach still!

    Frohe Weihnachten!
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  • Doedi.wue
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  • Peter68
    „Bei kurzen Wegen sind allerdings keine Minusgrade notwendig. Nach Entnahme aus den Eisschränken ist der Impfstoff laut BioNTech noch fünf Tage bei zwei bis acht Grad Celsius in normalen Kühlschränken haltbar. Das Impfen selbst kann sogar bei Zimmertemperatur erfolgen.“ Quelle Tagesschau.de

    Warum dürfen da Hausärzte nicht impfen
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  • Wenn Beamten organisieren und umsetzen wird nichts draus. Und schnell schon gar nicht. In Würzburg wird es als "Logistische Meisterleistung" angesehen das Impfzenrum auf die Talavera zu stellen. Es gibt genug Logistk- und Veranstaltungs-Unternehmen in der Privatwitschaft, die darüber müde lächeln. Ist ein bischen wie Flughafen BER.
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  • stefan.behringer@web.de
    Die Ansprüche in Dezember sind schon sehr hoch.
    Danke auch mal an alle Mitarbeiter im Gesundheitsamt und auch in den Ministeren.
    Ja ich nörgeln und hadere auch oft. Aber viele, auch Beamte und Mitarbeiter in Landkreisen, staatlichen Gesundheitsämtern reißen sich viele ein Bein aus, auch oft an Wochenenden.
    Heute sag ich mal Danke! Und wer bislang alles richtig gemacht hat, der darf auch über Weihnachten 🎄 weiter nörgeln. In Deutschland ist das erlaubt.
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  • al-holler@t-online.de
    Ach Herr Stahl, irgendwann sollte es auch mal gut sein mit Eurer Schlaumeierei und der Aufzählung (angeblicher oder auch nicht Fehler ) der angeblich ach so unfähigen Regierenden und -wie machen meinen - Eurer Kiritkastei!!!
    Natürlich ist nicht alles optimal gelaufen mit dem Krisenmanagement, das wird kein vernünftiger behaupten wollen aber wir haben auch eine Gefahrensituation, wie sie außer den alten Menschen noch keiner den Lebenden erleben musste und es gibt keinerlei Vergleichswerte - außer wir machen es wie die Asiaten und "Machen ganz dicht".
    Jetz is der Impfstoff da - eine andere Chance, Corona zu besiegen haben wir doch nicht - und da sollte man vielleicht auch mal froh u d dankbar sein, dass uns diese Möglichkeit geboten wird.
    Sind wir und AUCH SIE froh, dass wir nicht entscheiden müssen, sondern locker vom weichen Sessel im warmen Zimmer zuschauen können.
    Gesegnete Weihnachten und ein hoffentlich gesundes Neues Jahr
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  • al-holler@t-online.de
    ... und noch etwas, Herr Stahl:
    Sie befeuern und stärken mit Ihrem Kommentar natürlich auch die - man sieht´s ja hier im forum - teils unterirdische und unsäglich Fundamentalkritik und die Beamtenschelte (ich bin übrigens keiner!), das müssen Sie sich schon gefallen lassen, wenn Sie sich so dezidiert ins Schaufenster stellen.
    Ich wiederhole deshalb noch einmal: Sie sie froh, dass sie nichts, aber auch gar nichts zu verantworten haben, sondern aus dem warmen Sessel heraus locker "argumentieren" dürfen; ich hoffe, Sie sind sich dieses Privileg auch bewusst.
    ansonsten verweise ich auf das oben gesagte: es gibt keine vergleichbare Aufgabe!
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  • ammi187@gmail.com
    Das Krisenmanagement war bereits von Anfang an ein Desaster. Bereits Ende 2019 als die ersten Anzeichen der Pandemie sichtbar waren hat Jens Spahn die Scheuklappen aufgesetzt und den Leuten noch eingeredet sie sollen ruhig zum Fasching gehen, wir haben alles unter Kontrolle. Dann schickt man Anfang 2020 noch Schutzausrüstung nach China. Bereits vor Jahren wurde in einer Plan Studie durchgespielt was passieren kann wenn eine Pandemie kommt und was hat die Bundesregierung gemacht, gar nichts. Jetzt am Ende noch zu behaupten wir haben alles gut gemeistert ist eine Unverschämtheit und eine Verhöhnung der Menschen die ihr Leben lassen mussten. Das Gesundheitssystem wurde seit Jahren kaputt gespart und jetzt kommt man und tönt Herum. Weiterhin hat man einen Impfstoff made in Germany und die Bundesregierung hat komplett verschlafen während man in den Vereinigten Staaten bereits 1 Million Menschen geimpft hat. Es ist und bleibt meine Meinung wir hatten hier in der Pandemie ein Totalversagen.
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  • norbeva@t-online.de
    Ist halt Beamtentum, Gehalt läuft weiter....
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  • christian63637
    Ist aber in jedem Bundeland so, keiner weiß wer für was zuständig ist. Jeder baut irgendwas und zum Ende alles wieder ab weil ein anderer kommt und es geändert werden muss.
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  • weltpokalsieger
    Pfusch hoch drei. Genauso wie die Corona-Tests an der Grenze im Sommer, mit Ergebnismitteilung nach 13 Tagen. Oder digitaler Unterricht an Schulen, der nicht funktioniert, mit Ausfall der Plattform. Jede Firma, die so arbeiten würde, wäre längst vom Markt verschwunden.
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  • BuergerKar
    Vielleicht hätte man die Politik Mal rauslassen sollen und das Thema von Beginn an den BOS Organisationen überlassen...
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  • happy01-mfc@web.de
    Nehmen wir mal an wir würden wirklich von Krise sprechen, dass ganze Management unserer ach so tollen (und v.a. der bayerischen) wäre, nett ausgedrückt, schlecht.
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  • info@softrie.de
    Finde ich nicht. Man ist schlichtweg überfordert. Unsere Bundeskanzlerin gibt 35 Mrd für Hilfsford ausgegeben, das wird kritisiert. Der Atomausstieg, der nichts brachte, hat 20 Mrd gekostet. Insofern muss man das vergleichen. In der Corona Krise habe ich nicht das Gefühl, dass wir mit Absicht „beschissen“ werden. Die Lage ändert sich täglich. Wer kann denn vor einer Woche wissen, dass wir am Sonntag 80 Impfungen haben! Ihre Meinung ist ok, aber es gibt in diesem Fall keine „absolut richtige“ Meinung. Frohe Festtage!
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