zurück
Würzburg
Kommentar zur Notbremse: Hört endlich mit dem Wirrwarr auf!
Trotz bundeseinheitlicher Notbremse geht Bayern einen Sonderweg und bleibt bei strengeren Regeln. Das verwirrt. Die Politik muss aufpassen, die Menschen nicht zu verlieren.
Die menschenleere Alte Mainbrücke in Würzburg: In Bayern gilt schon seit längerem eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr. Eine Ausnahme für einzelne Spaziergänger oder Jogger bis 24 Uhr – wie in der Bundesnotbremse vorgesehen – soll es nicht geben.
Foto: Johannes Kiefer | Die menschenleere Alte Mainbrücke in Würzburg: In Bayern gilt schon seit längerem eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:46 Uhr

Die Bundesnotbremse sollte für Einheitlichkeit und Klarheit bei den Corona-Regeln sorgen. "Die Menschen brauchen verlässliche Lösungen und keinen Flickenteppich", sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume noch vor wenigen Tagen. Und schon ist dies Schnee von gestern, denn der Wirrwarr bleibt.

Weil der Staatsregierung die Corona-Einschränkungen nicht weit genug gehen, zieht sie die eigene, schärfere Bayernbremse. Das darf sie. Das geänderte Bundesinfektionsschutzgesetz erlaubt ausdrücklich striktere Maßnahmen der Länder, definiert nur Mindeststandards. Damit gilt in Bayern bei einer Inzidenz über 100 weiterhin etwas anderes als im benachbarten Hessen oder Thüringen.

Unterschiedliche Anwendung der Notbremse sorgt für Durcheinander

Der selbstbewusste weißblaue Löwe brüllt halt gerne etwas lauter. Ergo bleibt es vielstimmig im Bund, eine wirkliche Verständigung ist nicht gelungen. Man fragt sich: Warum können nicht alle Länder die Bundesnotbremse einfach so umsetzen, wie sie nun beschlossen wurde? Nur das würde mehr Klarheit und Verlässlichkeit für die Bürger schaffen.

So aber bleiben Durcheinander und Verunsicherung, was gerade wo gilt. Bundesbremse oder Bayernbremse? Es ist ein Verzetteln in föderalen Eitelkeiten, und eine bis dato sehr disziplinierte Bürgerschaft droht von der Stange zu gehen. Die Leute verstehen es nicht mehr. Ihnen ist kaum zu vermitteln, warum ein Spaziergang (allein!) in Bayern nach 22 Uhr eine Gefahr sein soll, in Hessen dagegen nicht. Warum Kinder bei einer Inzidenz von 110 oder 120 in Bayern nicht mehr in die Schule dürfen, in Thüringen dagegen schon.

Politik muss sich in Pandemiezeiten zusammenraufen und an getroffene Vereinbarungen halten. Ansonsten geht noch mehr Glaubwürdigkeit verloren, der Verdruss wächst und damit die Gefahr, dass sich immer mehr Menschen aus dem gemeinsamen Kampf gegen das Virus verabschieden. Das wäre dann wirklich eine Bremse, eine ziemlich fatale.

Kommentar zur Notbremse: Hört endlich mit dem Wirrwarr auf!
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Andreas Jungbauer
Bürger
CSU-Generalsekretär
Coronavirus
Kinder und Jugendliche
Markus Blume
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • juergenmagic@t-online.de
    Vielleicht noch eines zur Ausgangssperre: Beruflich habe ich am Tag Kontakt zu 20-40 Personen, weil es nicht vermeidbar ist. Abends zwischen 18 und 22 Uhr vielleicht mal zu einem, da wir abends mit den Kindern unsere Ruhe haben wollen. So ist es bei vielen im Bekanntenkreis. Also: von wo aus trägt man das Virus eher in die Welt? Bestimmt nicht beim Spaziergang um 22 Uhr, falls das jemand machen wollte.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • tommy33
    Und wieviele Ihrer 20-40 Personen sind oder waren erkrankt? Wir sind auf Arbeit ca. 20 Personen mit Publikumsverkehr und keiner von uns war oder ist infiziert!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • juergenmagic@t-online.de
    Bisher nachweislich keiner und das schon über die ganze Zeit.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • e.max.s@t-online.de
    4 Wochen kompletten Logdown,
    dann so wie Österreich vorgehen.
    Alles Andere ist wie gewollt und nicht gekonnt!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • tommy33
    Österreich?
    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/corona-frankreich-die-niederlande-und-oesterreich-oeffnen-17309296.html
    Dort steht was anderes!
    Naja was kann man anderes erwarten.
    Auf welchen Grundlagen möchten Sie denn gerne einen 4 Wöchigen Lockdown für 83 Mio Bürgern begründen? Auf Basis des Grundgesetzes? Nach Chinesischem Vorbild?

    Für Sie und all die anderen Mysophobikern mal ein Rechenbeispiel:
    Ein Ort mit 1000 Menschen hat einen positiv getesteten > Inzidenz 100
    Dieser Ort hat 2 positiv getestete > Inzidenz von 200 = Hochrisikogebiet
    Und beide habe keine Symptome.....

    Mich wundert nichts mehr.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Das hatten die Ösis schon mal und haben dann schnell wieder zu gemacht!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • horsthardekopf
    Es ist aber genau das so gewollt! Chaos zur, kann man immer drehen, wie man gerade braucht, blickt so wie so keine mehr durch. Taktik von der Buchhaltung bzw moderne Trickserei der Wiercard und Co
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Werner12
    Das Schulen ab 100 Inzidenzwert in Distanzunterricht gehen ist ja wohl gerechtfertigt. Wir und viele Eltern sind noch nicht geimpft. Versorgen und pflegen die Großeltern die erst eine Impfung erhalten haben.
    Wir sind froh über diesen Sonderweg.
    Der Bundesinzidenzwert von 165 ist viel zu hoch.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • hableser
    weiß jemand wo es UEFA-Trikots zu kaufen gint? Da kann man sich dann unbeschwert treffen?!
    Diese Politiker sind so was von planlos und und unverschämt!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • siegfried.metz@t-online.de
    Herr Jungbauer, Ihr Kommentar beschreibt sehr gut meine Stimmungslage - vielen Dank
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Ich bin ja auch dafür das man wegen Corona Einschnitte machen muss, doch was unser König sich anmaßt, indem er immer wieder eins drauflegt, ist nicht mehr zu akzeptieren! Wer isse Söder? Was erlauben Söder? Söder isse manchmal hohl wie leere Flasche! Gut das er in Sache "Kanzlerkanditatur" auf die Mütze bekam! So, nun habe fertig!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Werner12
    Ich finde Herrn Söder jetzt auch nicht so sympathisch aber auf die Mütze hat er keine gekriegt.
    Er folgt einem Plan und der läuft genauso wie er es möchte.
    Das das CDU Präsidium sich für Laschet entscheidet und nicht auf die Basis hört war ihm vorher schon klar.
    Er hat sich nur in eine bessere Position manövriert die er nach der Bundestagswahl dann nutzt.
    Herr Laschet kann eigentlich nur noch verlieren.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Was bitte sollte die "bessere Position" denn sein??? Er ist und bleibt das "Heimchen am Herd" in der Bayern CSU und sonst aber auch nichts!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • FischersFritz
    Wer so denkt wie Herr Jungbauer, der vergisst die Menschen, die ein defensiveres Vorgehen in der Pandemie positiv bewerten. Diejenigen, die darauf hoffen, dass ein konsequenteres Vorgehen den ständigen Wechseln zwischen Lockerung und Lockdown abmildert. Diejenigen, die durchaus Verständnis für ihre Mitmenschen in den medizinischen Berufen haben. Diejenigen, denen die Zahl der Todesfälle eben nicht egal ist …

    Und er vergisst, dass die Maßnahmen und Grenzwerte kein Selbstzweck oder staatlich-willkürliche Gängelei sind, sondern einem Ziel folgen – nämlich uns alle ein Stück weit zu schützen. Anstatt uns aus Prinzip dagegen aufzulehnen sollten wir uns fragen, welchen Beitrag jeder von uns zur Erreichung dieses Ziels leisten kann …

    Abgesehen davon – wo soll denn das Problem sein bei regional unterschiedlichen Grenzwerten? Die Inzidenzwerte sind doch auch regional unterschiedlich … so what? Was interessieren mich die Grenzwerte in Hessen oder sonstwo?

    Das sind nur Befindlichkeiten …
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • 91189
    Von diesen Menschen kenn ich so gut wie keinen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • FischersFritz
    Traurig …
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • juergenmagic@t-online.de
    Klar dass Bayern wieder ne Extrawurst macht. Wie immer zu Lasten der Schüler. Statt mal zu beschließen, dass Großfirmen wie Brose, Rexroth, ZKF, BMW und Co. mal paar Wochen die Produktion einstellen müssen, geht man den Weg des geringsten Widerstands zu Lasten der Schwächeren. Aber es ist ja bekannt, dass die Union lieber alles den großen Firmen in den A... bläst, während die kleinen Betriebe auch mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen. Wird Zeit, dass die Leute bei der BT-Wahl aufwachen. Schlimmer kann es eh nicht kommen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • e.max.s@t-online.de
    👍
    Ich kühre jetzt schon mal mein Unwort des Jahres:
    "Bundes-Notbremse"
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Jetzt stelle ich mir die Leute vor, die im guten Glauben 22-24 uhr joggen gehen. Kann man ihnen ja nicht mal vorwerfen - die Medien berichteten ausgiebig über diese Neuerung. Und dann gibt es 500 EUR + Verwaltungsgebühr. JA, Lukaschenko schaue zu und lerne. Über das Gleichbehandlungsgebot brauche ich gar nicht erst reden. Ist ja Aluhutschwurblerei. Ob man diese Menschen jemals wieder für diesen Staat begeistern kann, ist fraglich. Diese Politik ist bei mir unten durch. Wo immer es geht nutze ich mein Attest und verzichte auf Maske & Co.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Steler06501902
    Wenn Ihre Not schon so groß ist, dass Sie per Attest von der Maskenpflicht befreit sind, sollten Sie über jede Maßnahem froh sein, die ihrenangeschlagenen Gesundheitszustand -egal ob physisch oder psychisch - schützt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten