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Würzburg
Kommentar: Beim Retten von Menschenleben darf es nicht um Eitelkeiten gehen!
Warum wurden die Alarmpläne im Landkreis Würzburg erst nach einem tödlichen Unfall korrigiert? Unser Autor vermutet schlicht einen Grund: Streit in der obersten Feuerwehrführung.
Am 12. Dezember 2020 kam auf der A3 eine 53-Jährige in ihrem brennenden Fahrzeug ums Leben. Nach dem Unfall wurden Fehler bei der Feuerwehralarmierung im Landkreis Würzburg offenbar. 
Foto: Archivbild Berthold Diem | Am 12. Dezember 2020 kam auf der A3 eine 53-Jährige in ihrem brennenden Fahrzeug ums Leben. Nach dem Unfall wurden Fehler bei der Feuerwehralarmierung im Landkreis Würzburg offenbar. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 09.02.2024 00:52 Uhr

Muss erst ein tragischer Unfall passieren? Muss tatsächlich erst eine Frau sterben, damit längst bekannte Fehler in den Alarmplänen der Feuerwehr korrigiert werden? Es ist nicht nachvollziehbar.  Einen sachlichen Grund, die überfälligen Änderungen nicht umzusetzen, scheint es schlicht nicht zu geben. Doch stattdessen: Emotionen und Eitelkeiten. 

Es geht um Persönliches. Das Verhältnis zwischen Kreisbrandrat Michael Reitzenstein und seinen früheren vier Stellvertretern, die als Kreisbrandinspektoren jeweils einen Bereich des Landkreises Würzburg betreuten, war schon seit Jahren zerrüttet. 

Schwelender Konflikt zwischen Kreisbrandrat und Kreisbrandinspektoren 

Höhepunkt der Auseinandersetzung war im August 2020 die Beschwerde der vier bei Landrat Thomas Eberth. Die Inspektoren warfen dem obersten Feuerwehrchef vor, nicht an einer konstruktiven Zusammenarbeit mit ihnen interessiert zu sein. Sie kritisierten auch, dass sie von ihm nicht mehr in die Einsatzplanung eingebunden wurden – so wie es vor Reitzensteins Zeit üblich gewesen war. Und, dass der Kreisbrandrat "trotz vieler Gespräche in der Vergangenheit keinen Millimeter von seinem Verhalten abgerückt ist".

Landrat Eberth hält zu seinem Kreisbrandrat und steht fest hinter dessen Strategie, die Einsatzplanung in der Kreisbrandinspektion in die Hände eines Kreisbrandmeisters zu geben. "Nicht mehr vier Könige sollen das Kaiserreich planen", sagt Eberth.    

Alarmplanung braucht die Unterstützung der Inspektoren und Feuerwehrkommandanten

Durch den tödlichen Unfall auf der A3 wurde aber eines deutlich: Es braucht auch Könige, wie die Kreisbrandinspektoren. Und Fürsten, wie die örtlichen Feuerwehrkommandanten, die mit ihrer Ortskenntnis und ihrem Fachwissen die Kreisverwaltung bei der Alarmierungsplanung unterstützen. Eitelkeiten darf es dabei keine geben. Schon gar nicht, wenn es um Menschenleben geht!  

 
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  • josh-endres@gmx.de
    Hier wird nicht nur die Feuerwehrführung in Frage gestellt, sondern auch die Einsatzkräfte die vor Ort waren. Herr Weidner kann sich wohl nicht mehr erinnern dass er mit verantwortlich war für die Alarmpläne. Bei uns ist auch die Nachbarwehr durchgefahren und hat Einsätze gefahren, die unsere Feuerwehr auch hätte fahren können. Da hat Herr Weidner seinen Parteikollegen bevorzugt. Ich weiß dass dies nicht erscheint, weil Kollegen halten zusammen.
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  • jhuller@gmx.de
    ...
    Auf den Bildern ist zu erkennen, dass das ausgebrannte Fahrzeug unmittelbar am LKW Auflieger zum Stehen kam. Es wäre für die eintreffende Feuerwehr nicht damit getan gewesen, den PKW zu löschen, sondern man hätte vermutlich erst den gesamten Auflieger löschen müssen oder das Fahrzeug auf andere Weise aus der Gefahrenzone ziehen müssen, bevor man überhaupt an die Rettung der Frau denken konnte. Waren Sie schon mal dabei, als ein ganzer Lkw Auflieger brannte? Kennen Sie die Hitzestrahlung?
    Wenn Sie schon einmal dabei waren, wenn eine eingeklemmte Person befreit wird, würden Sie wissen, dass so etwas auch nicht in 30 Sekunden erledigt ist. Das kann auch ganz schnell Viele Minuten dauern.
    Hier also einfach einen Zusammenhang zwischen dem Unfalltod der Frau und der Alarmierungs-Planung herzustellen, ist mir zu weit hergeholt. Dafür gibt es viel zu viele lose Enden, hätte, hätte und hätte. Ihre Schlussfolgerung mag also Ihre persönliche Meinung widerspiegeln, mehr jedoch nicht. Danke.
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  • jhuller@gmx.de
    Sehr geehrter Herr Fritz,

    mit Ihrem zweiten Satz, „... muss tatsächlich erst eine Frau sterben, …“ suggerieren Sie dem Leser Ihres Kommentars, dass die Planungsfehler bei der Alarmierung unmittelbar am tragischen Tod der Frau schuld sind. Das halte ich, mit Verlaub, für eine äußerst gewagte Theorie.

    Ich war nicht vor Ort und ich gehe mal davon aus, Sie waren es ebenfalls nicht.

    Wer kann schon sagen, ob das Auto nicht auch schon diese diskutierten sechs Minuten vorher in Flammen stand? Es gibt mindestens zwei logische Gründe, warum die Frau das brennende Fahrzeug nicht verlassen konnte: z.B. war sie bewusstlos oder eingeklemmt.

    Im ersterem Fall hätten die Ersthelfer, welche sicherlich vor Ort waren, oder die zuerst eintreffende Polizei (lt. damaligen MP Bericht) die Frau retten können, bevor alles in Flammen stand. Die Frage ist schließlich auch, wie schnell ist das Feuer ausgebrochen? Falls dort sofort die Flammen hochschlugen, wären hier schon Chancen sehr schlecht gewesen.

    ...
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  • letsgo101
    Hopala, jetzt greift auch die Presse in die Posse KBI - KBR ein. Wie ja schon im ersten Artikel zu lesen war, war die Einsatzplanung KBI-Sache. Jetzt attackiert ein/mehrere ehemalige KBI`s den KBR und den Landrat. Dies öffentlich zu tun zeigt schon die Hilflosigkeit der ehem. Dienstherren. Wie sich jemand erlauben kann die fachliche Kompetenz des KBR anzuzweifeln, der Feuerwehr als Beruf ausübt und der KBI diesen Funktion nicht als Beruf erlernt hat. Was mich auch weiter überrascht ist, das man von seinem Dienstvorgesetzten (Chef) erwartet das Er sich den anderen anpasst, aber selbst keinen Millimeter von seiner Meinung abweicht. Aber vielleicht ist das ja in der Politik so Gang und Gebe (Kreisrat) !
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  • waldtom1
    So wie es aussieht sind die Könige aber sachkundiger als der Kaiser!
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