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Höchberg
Knickt das Busunternehmen ein? APG will nach Fahrplan-Protest aus Höchberg "Gespräch mit Bürgermeister suchen"
150 Unterschriften hatten die Höchberger gegen eine Änderung des Busfahrplans gesammelt. Aus dem Verwaltungsrat gibt es nun Lösungsvorschläge und auch die APG will reden.
Gemeinderat Martin Lerzer war an einer Unterschriftenaktion gegen eine Fahrplanänderung in Höchberg beteiligt. 150 Menschen haben sich gegen eine Änderung des Fahrplans eingesetzt.
Foto: Thomas Obermeier | Gemeinderat Martin Lerzer war an einer Unterschriftenaktion gegen eine Fahrplanänderung in Höchberg beteiligt. 150 Menschen haben sich gegen eine Änderung des Fahrplans eingesetzt.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 24.03.2024 02:41 Uhr

Eine Rücknahme der ungeliebten Fahrplanänderung in Höchberg hatte die APG eigentlich ausgeschlossen. Das könnte sich jetzt ändern: Nach dem Bericht über eine Protestaktion in Höchberg hat sich ein Verwaltungsratsmitglied des kommunalen Busunternehmens an die Redaktion gewandt. Und auch die APG signalisiert jetzt Gesprächsbereitschaft.

150 Höchberger hatten sich mit Unterschriften an das kommunale Busunternehmen gewandt, weil abends kein direkter Bus mehr vom Ortskern in den hochgelegenen Ortsteil Hexenbruch fährt. Bisher waren die Buslinien 17 und 18 von Würzburg kommend erst in den Altort und dann in den Hexenbruch gefahren. Dadurch konnten die Bewohner des Hexenbruchs nach einem Besuch des Ortskerns wieder nach Hause fahren. Insbesondere Seniorinnen und Senioren fühlen sich nun jedoch vom sozialen Leben im Ort abgeschnitten.

Verwaltungsrat: Das Anliegen der Höchberger ist verständlich

Öffentlich gemacht hatte die Unterschriftenaktion der Höchberger Gemeinderat Martin Lerzer (Grüne). Er sagt: "Wir erhoffen uns davon, dass sich etwas tut und die Busroute wieder umgestellt wird." Die Unterschriften hatte der Gemeinderat an Bürgermeister Alexander Knahn übergeben, der sie im Namen der Gemeinde an die APG weitergeben wollte.

Das kommunale Busunternehmen sah zunächst jedoch keinen Grund für eine Rücknahme, denn durch die bisherige Linienführung sei es häufig zu Doppelbedienungen gekommen. Außerdem sei es möglich, vom Ortskern zur entfernten Haltestelle Karwinkel zu laufen und von dort in den Hexenbruch zu fahren. "Wir planen im Moment keine Rücknahme der Änderung, da wir auch positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen haben", teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.

Knickt das Busunternehmen ein? APG will nach Fahrplan-Protest aus Höchberg 'Gespräch mit Bürgermeister suchen'

Anders sieht das Sebastian Hansen, Mitglied im Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens im Landkreis Würzburg, zu dem das Busunternehmen APG gehört. Er hat sich an die Redaktion gewandt und schreibt: "Das Anliegen der Bürger:innen in Höchberg ist verständlich und mir ist es wichtig, eine Lösung zu finden, die alle Bedürfnisse und Interessen möglichst gut berücksichtigt."

Diese Lösungen für Höchberg schlägt der Verwaltungsrat jetzt vor

Dafür schlägt Verwaltungsratsmitglied Hansen direkt auch zwei Lösungen vor: "Zum einen könnte man am Abend einen zweiten Bus einsetzen und die Linien 17 und 18 im Stundentakt betreiben. Hexenbruch und Altort wären somit in beide Richtungen umstiegslos miteinander verbunden."

Man könnte laut Hansen außerdem die Linie 511, die in Höchberg ebenfalls verkehrt, so anpassen, dass sie als Verbindungslinie vom Altort zur Haltestelle Karwinkel dient. "Die erste Lösung ist die erheblich bessere und bequemere, allerdings ist sie auch deutlich teurer als die zweite", schreibt Hansen. Die zweite Lösung sei kostenneutral, beinhalte aber einen Umstieg.

Die Redaktion hat die APG um eine Stellungnahme zu den Vorschlägen aus dem Verwaltungsrat gebeten. Festlegen will sich das Unternehmen bislang offenbar noch nicht. Die stellvertretende Betriebsleiterin Sibylle Holste schreibt jedoch: "Das Thema wurde in der Verwaltungsratssitzung Anfang der Woche angesprochen. Wir werden nun im Nachgang das Gespräch mit dem Bürgermeister von Höchberg suchen."

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  • Jonas Heisterkamp
    Bei Anpassung der Linie 511 könnte man diese ab Höchberg auf dem Weg der Linie 18 fahren lassen. Zu Ungunsten der Fahrgäste die nur durch Höchberg durch wollen. Hiermit könnte der Umstieg "Münchener Straße" zu Karwinkel aus Richtung Würzburg stattfinden. Der Fußweg ist deutlich kürzer und für mobilitätseingeschränkte Personen einfacher als zwischen den Karwinkel Haltepunkten und auch kürzer als vom "Am Unteren Steg" zu Karwinkel aus Richtung Würzburg. Die angegebenen Fahrzeitdifferenzen zwischen Karwinkel und Wörthstraße für die verschiedenen Wegführungen sind nur 2 bis 3 Minuten, es könnte aber real größer sein wenn es dort noch Fahrzeitpuffer gibt. Es würde als Nebeneffekt auch noch der unterer Karwinkel durch die restlichen Haltestellen der Linie 18 auf der Würzburger Straße eine bessere Abendanbindung nach Würzburg bekommen.
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  • Harry Amend
    Es würde wohl schon ausreichen wenn man die Linie ab 22 Uhr umstellen würde. Wäre kostengünstig und würde auch keinen zusätzlichen Bus benötigen.
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  • Sebastian Hansen
    Sie meinen den Wechsel der Bedienungsrichtung? Das hat den Nachteil, dass man dann von Würzburg zum Hexenbruch sehr lange braucht, was insofern die Nutzung des Autos übermäßig attraktiv macht. Das war ja der Grund der Umstellung und da der wichtigste Zweck des Busses die Anbindung an die Stadt ist, halte ich das nach wie vor für richtig, sofern man nur mit einem Bus fahren möchte. Wenn man das als Prämisse setzt (zwei Busse wären sicherlich besser, auch damit die Würzburger Straße abends überhaupt eine Anbindung hat), dann hätte man allerdings auch besser auf sinnvolle Umstiegsbeziehungen sowohl am hbf als auch in Höchberg achten müssen, um alle Mobilitätsbedürfnisse berücksichtigen zu können.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Das Versprechen von Förderung des ÖPNV

    reicht in der Politik maximal so weit wie das Geld, das man nicht für irgendwelche "Nice-to-have's" ausgeben muss...

    Wieder mal werde ich das Gefühl nicht los, (OK, fast) alle lamentieren über den Klimawandel, aber wenn es ans Eingemachte geht, werden die Leute von der Politik gerne aufs Autofahren verwiesen - oder zuhause festgesetzt. Es wird Zeit, weiter zu denken, und offenbar gibt es auch (mindestens) eine vernünftige Lösung. Also: umsetzen, bitte - statt: uns doch egal, seht zu, wo ihr bleibt!
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  • Georg Ries
    Zumindest auf die kostenneutrale Variante hätte man bei der APG selbst kommen müssen!!!

    Dank an Herrn Hansen, der sich Gedanken gemacht hat 👍
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  • Barbara Fersch
    es werden massenhaft Steuergelder verschwendet, doch hierfür sollte das Geld schon reichen.
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