
Eine Rücknahme der ungeliebten Fahrplanänderung in Höchberg hatte die APG eigentlich ausgeschlossen. Das könnte sich jetzt ändern: Nach dem Bericht über eine Protestaktion in Höchberg hat sich ein Verwaltungsratsmitglied des kommunalen Busunternehmens an die Redaktion gewandt. Und auch die APG signalisiert jetzt Gesprächsbereitschaft.
150 Höchberger hatten sich mit Unterschriften an das kommunale Busunternehmen gewandt, weil abends kein direkter Bus mehr vom Ortskern in den hochgelegenen Ortsteil Hexenbruch fährt. Bisher waren die Buslinien 17 und 18 von Würzburg kommend erst in den Altort und dann in den Hexenbruch gefahren. Dadurch konnten die Bewohner des Hexenbruchs nach einem Besuch des Ortskerns wieder nach Hause fahren. Insbesondere Seniorinnen und Senioren fühlen sich nun jedoch vom sozialen Leben im Ort abgeschnitten.
Verwaltungsrat: Das Anliegen der Höchberger ist verständlich
Öffentlich gemacht hatte die Unterschriftenaktion der Höchberger Gemeinderat Martin Lerzer (Grüne). Er sagt: "Wir erhoffen uns davon, dass sich etwas tut und die Busroute wieder umgestellt wird." Die Unterschriften hatte der Gemeinderat an Bürgermeister Alexander Knahn übergeben, der sie im Namen der Gemeinde an die APG weitergeben wollte.
Das kommunale Busunternehmen sah zunächst jedoch keinen Grund für eine Rücknahme, denn durch die bisherige Linienführung sei es häufig zu Doppelbedienungen gekommen. Außerdem sei es möglich, vom Ortskern zur entfernten Haltestelle Karwinkel zu laufen und von dort in den Hexenbruch zu fahren. "Wir planen im Moment keine Rücknahme der Änderung, da wir auch positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen haben", teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.

Anders sieht das Sebastian Hansen, Mitglied im Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens im Landkreis Würzburg, zu dem das Busunternehmen APG gehört. Er hat sich an die Redaktion gewandt und schreibt: "Das Anliegen der Bürger:innen in Höchberg ist verständlich und mir ist es wichtig, eine Lösung zu finden, die alle Bedürfnisse und Interessen möglichst gut berücksichtigt."
Diese Lösungen für Höchberg schlägt der Verwaltungsrat jetzt vor
Dafür schlägt Verwaltungsratsmitglied Hansen direkt auch zwei Lösungen vor: "Zum einen könnte man am Abend einen zweiten Bus einsetzen und die Linien 17 und 18 im Stundentakt betreiben. Hexenbruch und Altort wären somit in beide Richtungen umstiegslos miteinander verbunden."
Man könnte laut Hansen außerdem die Linie 511, die in Höchberg ebenfalls verkehrt, so anpassen, dass sie als Verbindungslinie vom Altort zur Haltestelle Karwinkel dient. "Die erste Lösung ist die erheblich bessere und bequemere, allerdings ist sie auch deutlich teurer als die zweite", schreibt Hansen. Die zweite Lösung sei kostenneutral, beinhalte aber einen Umstieg.
Die Redaktion hat die APG um eine Stellungnahme zu den Vorschlägen aus dem Verwaltungsrat gebeten. Festlegen will sich das Unternehmen bislang offenbar noch nicht. Die stellvertretende Betriebsleiterin Sibylle Holste schreibt jedoch: "Das Thema wurde in der Verwaltungsratssitzung Anfang der Woche angesprochen. Wir werden nun im Nachgang das Gespräch mit dem Bürgermeister von Höchberg suchen."
reicht in der Politik maximal so weit wie das Geld, das man nicht für irgendwelche "Nice-to-have's" ausgeben muss...
Wieder mal werde ich das Gefühl nicht los, (OK, fast) alle lamentieren über den Klimawandel, aber wenn es ans Eingemachte geht, werden die Leute von der Politik gerne aufs Autofahren verwiesen - oder zuhause festgesetzt. Es wird Zeit, weiter zu denken, und offenbar gibt es auch (mindestens) eine vernünftige Lösung. Also: umsetzen, bitte - statt: uns doch egal, seht zu, wo ihr bleibt!
Dank an Herrn Hansen, der sich Gedanken gemacht hat 👍