Gastronomie und Kultur finden in Höchberg großteils im Altort statt. Vor allem ältere Bewohnerinnen und Bewohner aus den Randbezirken sind auf öffentliche Verbindungen angewiesen. Im Sommer 2023 hat das Würzburger Landkreis-Busunternehmen APG die Buslinien 17 und 18 so umgestellt, dass die Busse ab 20 Uhr zuerst den oberen Teil von Höchberg, den Hexenbruch, anfahren und dann den Altort. In umgekehrter Richtung gibt es keine direkte Verbindung mehr, die Anwohner müssen seither abends 20 Minuten zur Haltestelle Karwinkel laufen und von dort in den Hexenbruch umsteigen.
Einige Höchberger Bürgerinnen und Bürger haben nun eine Initiative gestartet und 150 Unterschriften gegen diese Änderung gesammelt. Gemeinderat Martin Lerzer (Grüne) unterstützt die Aktion. Er sagt: "Wir haben die Unterschriftenliste an den Bürgermeister Alexander Knahn übergeben. Wir erhoffen uns davon, dass sich etwas tut und die Busroute wieder umgestellt wird."
Was die APG über die Änderung der Buslinien in Höchberg sagt
Auch Bürgermeister Alexander Knahn unterstützt das Anliegen, wie die Gemeinde auf Anfrage der Redaktion schreibt. Eine Lösung aus Sicht der Gemeinde sei "die Änderung in Teilen zurückzunehmen oder anzupassen und beim Abendverkehr wieder die seit Jahrzehnten bewährte Route einzurichten. Damit würde ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet werden, vor allem älteren Bürgern sowie Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben in Höchberg zu erleichtern." Doch warum wurden die Linien überhaupt geändert?
"Die Linienführung am Abend durch Höchberg wurde aufgrund zweier Aspekte umgekehrt", schreibt Sibylle Holste, stellvertretende APG-Betriebsleiterin auf Anfrage der Redaktion. Zum einen sei es durch die bisherige Linienführung häufig zu Doppelbedienungen in Höchberg gekommen: "Beispielsweise fährt die Linie 491 durch den Altort und die Linie 17 direkt hinterher."
APG will Änderungen in Höchberg vorerst nicht zurücknehmen
Um dieses Problem zu lösen, seien die Linien in den Abendstunden umgekehrt worden. Außerdem bedienten die Linien 17 und 18 primär die Verbindung Höchberg-Würzburg und stellten keinen innerörtlichen Verkehr für Höchberg dar, so Holste weiter. "Wir planen im Moment keine Rücknahme der Änderung, da wir auch positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen haben. Außerdem ist es grundsätzlich möglich, vom Altort aus zur Haltestelle Karwinkel zu laufen und von dort mit der Linie 17 in den Hexenbruch zu fahren."
Das will Gemeinderat Lerzer so nicht stehen lassen. Insbesondere für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung sei es problematisch, abends nach Veranstaltungen bis zur Haltestelle Karwinkel zu laufen. Altort und Hexenbruch seien nicht nur durch die Bundesstraße, sondern auch durch einen großen Höhenunterschied getrennt.
Zudem würden die Busverbindungen eben nicht nur für Fahrten nach Würzburg, sondern auch für Fahrten zwischen den Höchberger Ortsteilen genutzt. In einem nächsten Schritt, so Lerzer, könne die Unterschriftenliste durch die Gemeinde an die APG überreicht werden. "Wir erhoffen uns davon mehr Druck, als wenn sich einzelne an die APG wenden."
Sehr durchsichtige Konzept.
Nicht nur neue Radwege schaffen, sondern Verkehrsverbindungen!!
Aber das geht alles noch viel besser und ich werde mich selbstverständlich weiter für Verbesserungen einsetzen.