Pflegekräfte fehlen, weil sie krank oder in Isolation sind. Die Folgen für Kliniken und Senioreneinrichtungen sind dramatisch. An der Main-Klinik in Ochsenfurt werden Patienten mit milden Beschwerden weg geschickt, Operationen verschoben, die Notaufnahme immer wieder geschlossen. "Wir müssen priorisieren", sagt Eva von Vietinghoff-Scheel. Und sie ist aufgebracht, als sie vor den Kreisrätinnen und Kreisräten steht und über die besorgniserregende Situation berichtet.
Ein Satz auf der Internetseite des Bayerischen Gesundheitsministerium ärgert sie besonders: "Die Situation in den Krankenhäusern ist weiterhin beherrschbar", heißt es dort. "Das kann ich so nicht stehen lassen", sagt von Vietinghoff-Scheel, die als Vorstand des Kommunalunternehmens im Landkreis Würzburg für die Main-Klinik in Ochsenfurt und für die Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg verantwortlich ist. Für beide gilt: Es fehlt hinten und vorne an Pflegekräften. "Die Lage in den Kliniken ist dramatischer, als es nach außen hin dargestellt wird", sagt sie.
Auf der Covid-Station in der Ochsenfurter Main-Klinik fehlt ein Drittel des Personals
"Wir sind am Limit", schildert Dr. Manfred Knof, Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin in der Ochsenfurter Main-Klinik, die Situation. Viele Pflegekräfte fallen aus. Einige sind nach ihrer Infektion mit Covid-19 in Isolation, andere sind "einfach krank". Das sei auch nicht verwunderlich. Denn die Pflegerinnen und Pfleger "sind maximal belastet, am Ende ihrer Kraft, weil die Arbeitsbedingungen im Krankenhaus sehr anstrenged sind". Einen Erholungseffekt gebe es nicht mehr.
Allein auf der Covid-Station fehlt gerade ein Viertel der Pflegerinnen und Pfleger, sagt der Chefarzt. Noch vor zwei Wochen hat die Main-Klinik aus Personalmangel überhaupt keine Patienten mehr aufgenommen. Mittlerweile wieder. Eine Entspannung der Situation sieht Knof noch nicht. Im Gegenteil: Wegen des hohen Infektionsgeschehens dürfen seit Mittwoch keine Besucher mehr in die Klinik.
Um die Personalausfälle zu kompensieren, hat die Main-Klinik einschneidende Maßnahmen getroffen: "Der OP-Betrieb ist weiter bis auf 30 Prozent runtergefahren." Dazu komme, dass viele Patienten länger als üblich in der Klinik bleiben müssen, weil viele keinen Platz in der Kurzzeitpflege bekommen oder auch keinen Sozialdienst finden, der die Betreuung nach dem Krankenhaus zuhause übernehmen würde.
Chrirurgische Eingriffe werden auch in den Würzburger Kliniken priorisiert
Die chirurgischen Eingriffe werden priorisiert. Bei Prostata-, Blasen- oder Darmtumoren entscheidet der Operateur schon in der chrirugischen Sprechstunde über die Dringlichkeit. "Bandscheibenvorfälle mit starken Schmerzen stehen auch nicht oben auf der Liste", sagt Knof. Solche mit neurologischen Ausfällen, wie beispielsweise Lähmungen, hätten Vorrang. Weit hinten stünden gerade Knie- und Hüftprothesen. Im Moment würde nur dann operiert werden, wenn die Betroffenen nicht mehr laufen könnten.
Die angespannte Lage, die Knof schildert, zeichnet sich eins zu eins auch in Würzburger Kliniken ab. Coronabedingt stehe auch dem Klinikum Würzburg Mitte (KWM) gerade zu wenig Personal zur Verfügung, teilt Sprecherin Daniela Kalb mit. Dr. Matthias Held, der Ärztliche Direktor des Klinikums Würzburg Mitte, schildert in seinem aktuellen Corona-Tagebuch eindrücklich die schwierige Situation. Auch er spricht von Eingriffen und Untersuchungen, die verschoben und priorisiert werden müssen und versteht nicht, warum öffentlich immer noch von einer entspannten Situation die Rede ist.
Klinikum Würzburg Mitte hat Patietenzahl auf den Stationen reduziert
Weil die Patientenzahl im KWM reduziert wurde, könne eine stabile Versorgung noch gewährleistet werden, so die Kliniksprecherin. Längere Schichten für das Personal seien aber nicht zu vermeiden. "Vor allem aber verzichten viele freiwillig auf freie Tage, um ihre Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen und die Patienten zu versorgen – in der Hoffnung, diese Freizeit wieder zurück zu bekommen, wenn die Lage entspannter ist", sagt Kalb und weiß: "Die Moral ist überall sehr hoch, angesichts der andauernden Belastung wird sie jedoch allmählich ausgereizt. Viele stoßen zunehmend an ihre Grenzen."
Drei Stationen des KWM sind voll mit Covid-Patienten. Kalb spricht von durchschnittlich 40 Corona-Erkrankten, die auf den Normalstationen versorgt werden. Auch die Intensivstation sei sehr stark ausgelastet, aber nicht mit Covid-Patienten. Im Durchschnitt der vergangenen Wochen sind es zwei bis vier Patienten, deren Corona-Infektion eine intensivmedizinische Behandlung erfordert.
Ähnlich ist das Bild in den Würzburger Unikliniken. Dort werden aktueller 54 Menschen mit einer Corona-Infektion versorgt, acht auf den Intensivstationen. "Anfang März gab es einen Höchststand seit Pandemiebeginn mit insgesamt über 60 Patientinnen und Patienten", teilt Pressesprecher Stefan Dreising mit.
Auch in den Würzburger Universitätskliniken ist die Lage angespannt.
Oft sei es so, dass viele Patientinnen und Patienten gar nicht wegen ihrer Corona-Infektion in die Klinik kommen, sondern wegen anderer Erkrankungen. Erst in der Klinik werden sie dann positiv getestet - und dies bedeute einen hohen Arbeitsaufwand, schildert Kalb.
Zu dieser hohen Belastung kommen dann auch Personalausfälle. Das betreffe den Pflegebereich, aber auch andere Abteilungen. Aktuell fährt deswegen beispielsweise auch der Shuttle-Bus nicht. Dreising spricht von 150 Beschäftigten, die coronabedingt arbeitsunfähig sind. Die Konsequenz: Auch in den Unikliniken müssen Betten gesperrt und medizinische Maßnahmen, soweit es zu vertreten ist, verschoben werden.
Dass in dieser Zeit mit hohen Inzidenzen in der Bevölkerung und der schwierigen Situation in den Kliniken jetzt von Lockerungen gesprochen wird, leuchtet Eva von Viethnghoff-Scheel nicht ein. "Können wir öffnen und jede Pflegekraft mit Halskratzen zuhause lassen?" Chefarzt Knof plädiert für eine pragmatische Lösung: "Jene, die krank sind, bleiben zuhause. Wer sich wohl fühlt, kann wieder arbeiten." Allein auf den PCR-Test, der oft wochenlang positiv sei, aber eine geringe Infektionswahrscheinlichkeit zeigt, würde er sich nicht mehr stützen wollen. Beide vermissen diese Diskussion - und wünschen sich sehnlichst ein Ende der Pandemie.
Statt zu leugnen und zu blockieren, sollten sie freiwillig Dienst auf den überlasteten Stationen verrichten
Warum läßt man nicht das coronapositive Personal ohne Symptome weiterhin arbeiten - am Besten in der Versorgung der coronapositive Patienten - die tun sich nix und es wird kein weiteres Personal der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt
ich auch. Es wird also Zeit dass sich der Rest impfen lässt, um die Zahl der Fälle und damit auch die Möglichkeiten für das Virus, eine noch infektiösere oder noch eher tödliche Variante hervorzubringen, möglichst schnell gegen Null gehen zu lassen. Jede vermiedene Infektion ist auch eine vermiedene Chance zu einer noch "übleren" Mutation - von der ca. 0,8-%-Chance mal ganz abgesehen, selber einen wochenlangen, unmenschlich grässlichen Tod durch ein "verrückt spielendes" Immunsystem sterben zu müssen.
Es scheint ein Teil der Überlastung doch durch den erhöhten Aufwand bei Covid Infektion zu enstehen.
Wenn allgemeine Lockerungen, dann auch Reduzierung des Schutzaufwandes in den KH etc.
Sonst kollabiert das System wahrscheinlich wirklich.
es gibt halt kräen die kräen, weil sie nichts anderes können als kräen
es gibt halt hähne die morgens schreien weil sie nichts anderes können als schreien
es gibt halt so viele die ihre meinung lostreten müssen, auch wenn es noch so ein nonzenz ist, weil sie nichts anderes können
papier bzw. lapetop sind geduldig, man kann vieles schreiben weils halt geduldig ist.
gutes nächtle.
Die Impfungen mit den derzeit zugelassenen Impfstoffen dürften nicht der Weg aus der Pandemie sein. Das RKI schreibt ja inzwischen selbst auf seiner Website: „ […] Zusätzlich [zur Impfung] [Z.] muss das Risiko, das Virus möglicherweise auch unbemerkt an andere Menschen zu übertragen, durch das Einhalten der Infektionsschutzmaßnahmen weiter reduziert werden. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) auch nach Impfung die allgemein empfohlenen Schutzmaßnahmen (Kontaktreduktion, Alltagsmasken, Hygieneregeln, Abstandhalten, Lüften) weiterhin einzuhalten.“
(https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html;jsessionid=9BC95A0A27C71932347C87621A2AA81E.internet112) ( aufgerufen am 15.03.2022)
Das heißt doch, dass die Impfung, deren größte Wirkung in der Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe in den meisten Fällen liegt, nur ein Baustein in der Bekämpfung der Pandemie sein kann, aber nicht der (einzige) Weg aus der Pandemie ist.