Ein Großteil der Bevölkerung ist sich einig: Der Klimawandel wird durch den Menschen verursacht. Zu eindeutig sind Studien, zu eindeutig äußern sich Wissenschaftler zu der Thematik. Doch so unmissverständlich die Meinung der Forscher auch sein mag, so stur zeigen sich Menschen, die diesen Fakten nicht vertrauen wollen.
"Erderwärmungen gab es schon immer", "Der CO2-Anteil ist für negative Folgen viel zu gering" oder "Forscher liefern keine Beweise". So oder so ähnlich klingen die Argumente der sogenannten Klimawandelleugner. Da kann es schon mal knifflig werden, sachlich zu diskutieren. Wir zeigen auf, wie man mit diesen Argumenten umgehen und sie entkräften kann.
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Behauptung 1: "Der Klimawandel ist nicht menschengemacht - es gibt keine Beweise"
Dass sich das Klima verändert, darüber sind sich nahezu alle einig. Was allerdings die Ursache dafür ist und ob wir Menschen Schuld daran haben, darüber herrscht Dissens. Eine Meinung von Klimawandelleugnern besagt, dass die Ursachen der Erderwärmung nicht eingedämmt werden können. Der Wechsel von "Kälte- und Hitzeperioden" sei ein natürlicher Prozess, den es seit Millionen von Jahren gebe. Dafür sei nicht die Menschheit verantwortlich.
Heiko Paeth, Professor für Physische Geographie an der Universität Würzburg, erforscht Klimaänderungen. Er erklärte bereits vor Monaten dieser Redaktion, dass es sich hierbei um ein gängiges Argument von Klimawandel-Skeptikern handele. Es gebe zwar tatsächlich einen natürlichen Wechsel von Kalt- und Warmzeiten, dieser ereigne sich aber über Jahrtausende. Also viel langsamer, als wir es derzeit erleben.
"Die Wissenschaft versteht wunderbar wie natürliche Klimaeinflüsse und menschliche Klimaeinflüsse funktionieren. Diese darf man nicht durcheinanderbringen", sagt Paeth. Seit Beginn der Industrialisierung gebe es eine Erwärmung innerhalb der Wärmezeit. In den letzten 100 Jahren sind die Temperaturen laut Paeth um etwa ein Grad Celsius gestiegen. Bis 2100 könnten noch ein bis fünf Grad hinzukommen. Diese Erwärmung habe keine natürlichen Ursachen. Sie ereigne sich viel zu stark über einen zu kurzen Zeitraum, so dass sie vom Menschen verursacht sein müsse.
Fazit: Zwar gab und gibt es auch natürliche Wechsel von Kalt- und Warmzeiten, die derzeitige Klimaveränderung ist aber aufgrund des Ausmaßes und der rapiden Geschwindigkeit laut Forscher auf menschliche Aktivitäten wie die Industrialisierung zurückzuführen.
Behauptung 2: "Es gab schon immer Klimaveränderungen"
Klimaschwankungen gab es auch schon früher, heißt es oft mit Verweis auf die Kleine Eiszeit oder die Mittelalterliche Warmzeit in den vergangenen Jahrhunderten. Insofern sei die jüngste Klimaerwärmung eine natürliche Erscheinung und nichts Alarmierendes. Das Team um Raphael Neukom von der Universität Bern verweist im Journal "Nature" nun aber auf einen erheblichen Unterschied: Außerhalb des derzeitigen rapiden Temperaturanstiegs hätten Klimaschwankungen in den vergangenen zwei Jahrtausenden nie auf der ganzen Welt gleichzeitig stattgefunden.
Als ein Beispiel nennen die Autoren die Kleine Eiszeit vom 15. bis 19. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert hätten die tiefsten Temperaturen im Zentral- und Ostpazifik geherrscht, im 17. Jahrhundert in Nordwesteuropa und dem südöstlichen Nordamerika und im 19. Jahrhundert in anderen Weltregionen. "Im Gegensatz dazu sehen wir, dass die wärmste Periode der vergangenen zwei Jahrtausende im 20. Jahrhundert auf 98 Prozent der Erde stattfand", schreiben sie.
Der Geografieprofessor Scott George von der Universität Minnesota (USA) resümiert in einem zugehörigen Kommentar: "Die gängige Maxime, dass das Klima sich immer ändert, stimmt mit Sicherheit. Aber selbst, wenn wir in unserer Perspektive bis in die frühen Tage der Römischen Kaiserzeit zurückgehen, können wir kein Ereignis erkennen, dass in Grad oder Ausmaß der Erwärmung der vergangenen Jahrzehnte auch nur annähernd entspricht."
Fazit: Klimaveränderungen gab es zwar tatsächlich schon immer, diese haben aber laut Wissenschaft niemals auf der ganzen Welt gleichzeitig stattgefunden.
Behauptung 3: "Selbst die Klimaforscher sind sich uneinig"
Natürlich wird niemand behaupten können, dass alle Klimaforscher weltweit einer Meinung sind. Dass sich eine große Mehrheit der Wissenschaftler aber einig über den Klimawandel und die Rolle der Menschheit ist, zeigt beispielsweise der Bericht des Weltklimarates IPCC. Am letzten Sachstandsbericht aus den Jahren 2013/2014 arbeiteten 830 Klimafachleute und Experten aus der ganzen Welt. Sie kamen zu dem Entschluss, dass die menschlichen Aktivitäten höchstwahrscheinlich einen klaren Einfluss auf die Erderwärmung haben. Anerkannte Experten und Fachautoren trafen hiermit also eine einheitliche Aussage.
Noch deutlicher wird die einheitliche Meinung, wenn man sich die jüngste Aussage der Bundesregierung ansieht. Auf Anfrage der AfD errechnete die Bundesregierung, dass 99 Prozent der Wissenschaftler, die Fachaufsätze zum Klimaschutz veröffentlicht haben, die Meinung vertreten, die globale Erwärmung sei menschengemacht.
Fazit: Zwar gibt es keine eindeutigen Prozentzahlen dazu, wie viele Forscher genau vom menschengemachten Klimawandel überzeugt sind. Klar ist aber: Es ist die große Mehrheit. Ein treffendes Beispiel ist hierfür der Sachstandsbericht des Weltklimarates.
Mit Informationen der Deutschen Presseagentur
Es ist dennoch wie immer tragisch mitzulesen, wie versucht wird gegen die Klimaentwicklungen und Veränderungen anzugehen, diese zu relativieren oder zu widerlegen.
Fakt ist, schon vor 30-80 Jahren haben Wissenschaftler errechnet, wie sich der CO2-Gehalt der Luft und die Durchschnittstemperatur durch den Menschen verändern würden, u.a. die bekannte Studie von ExxonMobil - und sie sollten recht behalten.
Ich verstehe ja die psychologische Grundlage, die einen irrational die eigene Meinung und Identität verteidigen lässt, aber so sehr man sich am Thema aufreibt, wir sind in Zeiten der anthropogenen Veränderungen, die unsere Lebensgrundlagen gefährden. So lange wir das nicht akzeptieren und als Gesellschaft danach handeln steigt die Chance des Massenaussterbens weiter an..
Am 17.08.2019 titelte der Leseranwalt dieser Zeitung:
"Klimawandel: Es geht nicht um andere Meinungen, sondern um richtig oder falsch".
Hätten doch nur die Redakteure dieser aktuellen Veröffentlichung dieser internen "Vorgabe" des für mich höchst anerkannten Leseranwaltes Folge geleistet.
Ich hatte sehr darauf gehofft. Leider wurde diese Chance vergeben.
Der Artikel genügt nach meiner Meinung nicht den Anforderungen an diese Thematik. Die Kommentare sind deshalb in Häufigkeit und Inhalt sehr berechtigt.
Ich überlege gerade, ob sich "Mainpost" eventuell von "Mainstream" ableitet.
Was ist am Mainstream falsch, wenn er die Realität abbildet?
Hier wollen jedoch einige Leute ihren spezifischen Mein-Stream.
Das ist nicht gleichgültig, denn faktenwidrige Beiträge sabotieren den Diskurs und verhindern die gemeinsame Suche nach realen Lösungen.
Damit sind sie Teil des Problems.
für Ihren Artikel herzlichen Dank!
Doch allein die Überschrift ist wohl eine arge Provokation für Leute, die ihren Kampf gegen die Realität für gelebte Meinungsfreiheit halten.
Leute, die den Unterschied zwischen beliebiger Meinung und belegbaren Fakten nicht akzeptieren.
Leute, die wohl dafür arbeiten, dass faktenwidrige Behauptungen die erhoffte Wirklichkeit machen, indem sie diese oft genug wiederholen.
Hier im Forum scheint es, als würden diese Leute mit ihrer spezifischen Methodik und Sichtweise einen nennenswerten Anteil der Bevölkerung abbilden.
Meine Beobachtung ist aber, dass in den vielen öffentlichen Veranstaltungen zum Thema, z.B. bei Podiumsdiskussionen mit Prof. Paeth oder beim 3. KlimaSchutzKongress, diese alternative Meinungswelt stets unsichtbar bleibt.
Was im MP-Forum laut ist, kommt im realen Diskurs kaum vor.
Könnte vielleicht die Mainpost die Klimadebatte aus dem Forum in die Welt heben, mit ausgewiesenen Expert*innen auf dem Podium?
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Glaubt auch nur EINER, dass wir in DE durch eine Steuer auf den CO2-Ausstoß das Weltklima retten können?
Die sind das beste für das Klima,
weil sie keine Verbrennung haben und
nur Wasserdampf zur Kühlung produzieren.
Der Artikel hinterlässt für mich eher Zweifel als wissenschaftlich nachvollziehbare
Argumente, die den menschlichen Einfluss auf den zweifelsfrei stattfindenden Klimawandel eindeutig nachweisen.
Schon die Überschrift mit dem Gebrauch des Begriffes "Leugner" lässt die Tendenz des Artikels erkennen. Warum ist man nicht vorurteilsfrei der Frage nachgegangen welche Fakten stehen denn tatsächlich hinter den Behauptungen der "Skeptiker".
Warum sind nicht Wissenschaftler befragt worden, die eine "skeptische" Meinung vertreten ? Hätte ich von einer gründlichen Recherche erwartet.
Wenn etwas wissenschaftlich nachgewiesen ist, dann darf es nach meiner Meinung keine Argumente gegen diesen Nachweis geben bzw. die Gegenargumente können anhand von Fakten entkräftet werden.
Der Satz "Sie (die 830 Klimaexperten des IPCC-Berichtes) kamen zu dem Entschluss, dass die menschlichen Aktivitäten höchstwahrscheinlich einen klaren Einfluss auf die Erderwärmung haben" hinterlässt große Zweifel
Könnten = eine Vermutung. Vermutungen sind keine Fakten! Ergo kein Beweis, dass es so kommen wird.
Zwar gibt es keine eindeutigen Prozentzahlen dazu, wie viele Forscher genau vom menschengemachten Klimawandel überzeugt sind. Klar ist aber: Es ist die große Mehrheit.
Wenn man keine Zahlen hat, wie kann man dann von der grossen Mehrheit ausgehen? Aber selbst wenn es so sein sollte ist das kein Beweis. Bestes Beispiel dazu ist wohl der 2. Wk bei dem die grosse Mehrheit der Meinung war, Deutschland könne diesen Krieg gewinnen.
Liebe MP, wir wäre es mit einem Bericht über die Verschiebung der Erdachse mit all den Konsequenzen die dies mit sich brachte. Diese Verschiebung ist real, ein Fakt, von der NASA bestätigt. Sie bestätigt auch, daß die Gletscherschmelze davon(!) ausgelöst wurde und diese wiederum Einfluss auf die Rotationsachse der Erde hat. Womit wir wieder beim Klima wären das sich nämlich infolge dessen verändert.
Ja, das kann schon so sein, aber es ist doch heutzutage leider so, dass der zahlende Auftrtaggeber einer Studie das Ergebnis bestimmt.
Es gibt vom Umweltministerium zig Töpfe, aus denen ordentlich viel Geld an die Wissenschaftler und Institute fließt.
Mal ehrlich, welcher Wissenschaftler ist so dumm und sägt sich selbst und seiner Uni den Ast ab, auf dem er sitzt und gut lebt bzw. in die Hand beißt, die ihn füttert.
Was man aber sehr wohl mit guten Gründen bestreiten kann, das ist die ständige Behauptung der Klimapaniker, dass der Klimawandel alleine vom Menschen gemacht wird. Das böse Erwachen wird dann kommen, wenn man vielleicht irgendwann mal erkennen muss, dass der menschliche Einfluss eher gering ist. Doch dann ist es schon zu spät für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
sehr geehrter Herr Bettinger,
liebe Redakteurinnen und Redakteure der Main-Post,
vielen Dank für die objektive Aufklärungsarbeit.
Mir wurden sehr interessante Beiträge zugespielt!
Schauen Sie doch bitte hier
https://youtu.be/00iXUkHUmbY
da
https://youtu.be/uR8X2UhS0Fk
oder dort
https://www.facebook.com/100000377659852/posts/2248521168503783?sfns=mo
nach.
Können sie diese Zahlen für uns entkräften bzw. eine klare Stellungnahme zu diesen Behauptungen abgeben.
Vielen Dank dafür
Gruß
Das wäre sicher für unsere junge Generation sehr interessant diese Videos anzuschauen, um sich umfassend zu informieren.
Zum ersten Link:
Das war wohl ein "Zuspiel" aus der fernen Vergangenheit. 80er Jahre?
Auch Report München (04.12.2018) erzählt die Geschichte inzwischen deutlich zeitgemäßer.
https://pdvideosdaserste-a.akamaihd.net/int/2018/12/05/df1ef86a-3358-4744-b376-bc9af40ed0db/1280-1.mp4
Der zweite Link ist von "EIKE" 2015
Wer sich die Kopfstände der Experten für FakeNews antun möchte: Bitte sehr!
Meine Zeit ist dafür definitiv zu schade.
.
Ist es wirklich so wohltuend, die offensichtliche Realität mit rosa Farbe zu überpinseln?
Vor dem Kontakt mit der realen Welt schützt auch der zäheste Unterbodenschutz nicht.
Wer Zweifel am Klimawandel hat, kann einfach mal hiesige Landwirt*innen fragen.
Oder Winzer*innen ... oder Förster*innen ... oder Gärtner*innen ... oder ...
Machen Sie bei sich selbst den Test: wussten sie, dass es in der Antarktis insgesamt kälter wurde?