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Schweinfurt/Würzburg
Klaus Ernst lässt seine politische Zukunft offen: So stellt sich das Bündnis Sahra Wagenknecht in Unterfranken auf
Nach den Erfolgen im Osten steht beim BSW nun auch die Gründung eines Landesverbands für Bayern an. Dabei hat die Wagenknecht-Partei nicht nur die Bundestagswahl 2025 im Blick.
Ob er bei der nächsten Bundestagswahl wieder antritt, verrät Klaus Ernst noch nicht. Das Bild zeigt den BSW-Abgeordneten bei einer Wahlkampfveranstaltung vor der Europawahl in Schweinfurt.
Foto: Anand Anders | Ob er bei der nächsten Bundestagswahl wieder antritt, verrät Klaus Ernst noch nicht. Das Bild zeigt den BSW-Abgeordneten bei einer Wahlkampfveranstaltung vor der Europawahl in Schweinfurt.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 06.10.2024 02:33 Uhr

Selten hat eine neu gegründete Partei so schnell Erfolg gefeiert wie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Nach den bundesweit 6,2 Prozent bei der Europawahl zog die links-konservative Partei gleich mit zweistelligen Ergebnissen in die Landtage von Thüringen, Sachsen und Brandenburg ein. Die Euphorie ist groß, am 16. November soll in Ingolstadt ein bayerischer BSW-Landesverband gegründet werden. Auch in Unterfranken steht die Partei in den Startlöchern.

Als enger Vertrauter von Namensgeberin Wagenknecht koordiniert der Schweinfurter Bundestagsabgeordnete Klaus Ernst die Aktivitäten im Freistaat. 100 Mitglieder habe man bereits in Bayern, sagt Ernst, rund zehn in Unterfranken. Zum großen Teil seien dies Frauen und Männer, die wie er von der Linken gewechselt sind, so Ernst.

Der Schweinfurter Robert Striesow ist BSW-Beauftragter für Unterfranken.
Foto: Anand Anders | Der Schweinfurter Robert Striesow ist BSW-Beauftragter für Unterfranken.

Hinzu kämen um die 2000 Menschen quer durch alle Alters- und Berufsgruppen, die Interesse an einer BSW-Mitgliedschaft gezeigt oder ihre Unterstützung, beispielsweise durch Spenden, zugesagt hätten. Selbst bisherige CSU-Mitglieder hätten in Gesprächen Sympathien für Sahra Wagenknecht geäußert. 

Angepeilt sei ein "kontrolliertes Wachstum", Interessenten an der Parteimitgliedschaft schaue man sich genau an, sagt Ernst. "Wir wollen wissen, wer bei uns mitmacht." An Unzufriedenen, die regelmäßig die Partei wechseln, habe man kein Interesse. Klar sei aber auch, dass es einer ganzen Menge engagierter Mitstreiterinnen und Mitstreiter bedarf, um die kommenden Wahlkämpfe erfolgreich zu bestreiten.

Klaus Ernst zögert noch mit seiner Entscheidung über Kandidatur

Damit das BSW bei der Bundestagswahl in Bayern mehr als die 3,8 Prozent von der Europawahl erreicht, braucht es nicht zuletzt profilierte Persönlichkeiten. Klaus Ernst selbst wäre dabei die erste Adresse. Seit 2005 ist der Gewerkschafter Mitglied des Bundestags, von 2010 bis 2012 war er sogar Vorsitzender der Linken. Ob er im September 2025 für die neue Partei noch einmal antritt, will der 69-Jährige noch nicht sagen: "Meine Entscheidung ist noch nicht spruchreif." Bis zum Frühling habe man mit der Listenaufstellung ja noch Zeit.

Zurückhaltend, was mögliche Kandidatinnen und Kandidaten betrifft, gibt sich auch der Schweinfurter BSW-Stadtrat Robert Striesow. Der ehemalige Linken-Kreisvorsitzende fungiert gemeinsam mit dem früheren Würzburger Linken-Stadtrat Sebastian Roth als BSW-Beauftragter für Unterfranken. Nach Gründung des Landesverbands in Ingolstadt werde man sich dranmachen, Bewerberinnen und Bewerber für die fünf unterfränkischen Wahlkreise zu nominieren, sagt Striesow. Ob er selbst für den Bundestag kandidiert, wisse er noch nicht. "Das ist alles noch offen."

BSW will auch bei Kommunalwahl 2026 antreten

Der 37-Jährige weist derweil darauf hin, dass man beim Aufbau der BSW-Strukturen in Bayern und Unterfranken nicht nur die Bundestagswahl am 28. September 2025 in den Blick nehmen dürfe. Bereits wenig später, nämlich am 8. März 2026, stehen im Freistaat Kommunalwahlen im politischen Kalender. Vor allem in den Ballungsräumen, wo die Linken bisher ihre Hochburgen auch in Unterfranken hatten, wolle man dann Kandidatinnen und Kandidaten aufstellen, so Striesow.  

 
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Kommentare
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  • Hiltrud Erhard
    Wie das Fähnchen im Wind. So ist Klaus Ernst.
    Worin bestehen seine Aktivitäten als Abgeordneter? Keine!
    Wo zeigt er Präsenz? Fehlanzeige!
    Seine Gewerkschaftlerfreunde werden das schon richten, dass er Sein Auskommen hat!
    Und wenn's wieder nix wird, dann gibt's die nächste Partei!
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  • Jochen Freihold
    Klaus Ernst wählte schon bisher stets die Wege, die ihm persönlich nützten. Wie seine Ikone Sahra Wagenknecht. Zu Wohlergehen und wirtschaftlicher Entwicklung bDeutschlands haben beide nichts beigetragen. Sie suchen als links-konservative Kaderpartei nur willfährige Mitglieder nach ihrem ureigenen Geschmack aus, während als Geldspender jede(r) willkommen ist.

    Würde man konsequent nur Mitglieder in das BSW aufnehmen, die wie er sagt "aus Unzufriedenheit regelmäßig dieb Partei Wechseln", dürfte er selbst gar nicht dabei sein.

    Solche Leute schüren selbst nur Unzufriedenheit und Abhängigkeiten. Das Verbreiten von Ängsten gehören skrupellos zu ihrem kühl kalkulierten politischen Geschäft.
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  • Bernhard Mott
    Das BSW ist am langen Ende über die LINKEN aus der SED der DDR entstanden.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Ich bringe für mich die Begrifflichkeiten Klaus Ernst und politische Zukunft nicht in Einklang.
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  • Hiltrud Erhard
    Da stimme ich Ihnen zu!
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  • Elisabeth Hofmann
    Ich habe mich länger mit Klaus Ernst auf der Wahlveranstaltung (letzte Bundestagswahl 2021) am Kitzinger Marktplatz unterhalten.

    Seine Kernaussagen waren:
    1. der Norbert Röttgen als CDU-Aussenpolitiker ist ein Kriegstreiber.

    2. die NATO provoziert Putin, aber er (Putin) ist mittlerweile so vernünftig, dass er niemals mehr einen Krieg anfangen würde. Putin wäre mittlerweile nur daran interessiert, dass es seinem Volk besser geht und daher müsste der Westen alles unternehmen, wie Gasleitungen, Ölkäufe etc etc um ihn auf diesem friedlichen Weg zu unterstützen.

    Und solche Leute will man egal in welchem Bundesland mit in die Regierung nehmen. Das sind doch bezahlte Vassalen von Kreml Gnaden und diese Leute sind für die CDU "natürliche" Koalitionspartner ??? Man muss die Grünen ja nicht mögen und nicht wählen. Aber Hallo, die werden von der Union und vor allem aus der Staatskanzlei in München schlimmer Partei hingestellt, als BSW und AFD
    gez L Hofmann
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